Gute Aussichten für die Orgel
2020 soll die Späth-Lenter-Orgel wieder in St. Theresia erklingen - Spenden-Endspurt
Die katholische Kirchengemeinde ist im Endspurt für die Sanierung.
TROSSINGEN - Wenn alles gut geht, dann erklingt 2020 die Späth-LenterOrgel wieder in der St. Theresia Kirche in Trossingen. Die Stadtverwaltung steuert 37 000 Euro zu den Sanierungskosten von 357 500 Euro bei. Die katholische Kirchengemeinde versucht indes, noch weitere Spenden zu bekommen. Denn die Gemeinde muss sich für das Großprojekt ganz schön strecken.
Eigentlich ist die Späth-LenterOrgel ein Prachtstück. Doch weil es technische Probleme mit der Anlage gibt, darf sie seit einigen Jahren nicht mehr gespielt werden. Im schlimmsten Fall, so die Einschätzung von Experten, würde nämlich Brandgefahr drohen. Marode Elektroleitungen, kaputte Bälge und nicht mehr greifende Magnete sind das Hauptproblem, ihre Sanierung extrem teuer.
Nachdem mit der beauftragten Firma ein Orgelbauvertrag erarbeitet wurde, muss dieser jetzt noch vom Orgelsachverständigen des Dekanats begutachtet werden. „Wir hatten eigentlich die Hoffnung, die neue Orgel zum Patrozinium 2019 einweihen zu können“, sagt Pfarrer Thomas Schmollinger, „Aber das wird sich wohl aufs Frühjahr 2020 verschieben.“Die Firma habe derzeit einfach zu viel zu tun.
Über den Stand der Sanierung wird die Kirchengemeinde stetig auf dem Laufenden gehalten: Zum einen gibt es eine Infotafel in der Kirche St. Theresia, zum anderen informiert der Pfarrer auch am Patrozinium am 30. September über die Fortschritte.
Schulden darf die Kirchengemeinde für die Orgel nicht machen, wie Kirchenpfleger Gerd Kohler im Oktober beim Patroziniumsgottesdienst erklärt hat: „Laut einem bischöflichen Erlass müssen wir ohne jegliche Kredite auskommen. Weiterhin müssen wir Rücklagen zur Förderung der Kirchenmusik leisten.“ Nächste Spendenaktion ist schon geplant Und tatsächlich ist die Gemeinde auf einem sehr guten Weg. 71 258 Euro kommen aus der Orgelrücklage, 70 000 Euro aus dem Posten allgemeine Investionsrücklage, 30 000 werden von den freien Finanzmitteln dafür eingesetzt und 186 500 Euro sollen über Spenden erwirtschaftet werden. Immer wieder gehen Spenden für das Instrument ein und der Orgelsanierungsausschuss der Kirchengemeinde wird nach den Sommerferien wieder tagen. „Wir sind dran“, versichert Schmollinger. Im Herbst soll, wie schon im vergangenen Jahr, ein Binokel-Turnier zu Gunsten der Orgelsanierung stattfinden.
Die Stadt Trossingen unterstützt die Anstrengungen der katholischen Kirchengemeinde bei der Orgelsanierung. 37 000 Euro sollen dafür, so der Entwurf der Kämmerei, für das kommende Jahr in den Haushalt eingestellt werden.
Bis die große Orgel wieder einsatzbereit ist, gibt es in der Kirche trotzdem Musik. Als Glücksfall hat sich nämlich die Chororgel erwiesen, mit der sich die Gemeinde und die Gottesdienst-Akteure behelfen, seit die Späth-Lenter-Orgel verstummt ist. Zudem bereichern verschiedene Instrumentalisten die Gottesdienste.