BGH hebt Urteil gegen Mittäter bei Entführung von UN-Mitarbeiter auf
KARLSRUHE (dpa) - In einem Prozess in Stuttgart um die Entführung eines kanadischen UN-Mitarbeiters in Syrien muss das Strafmaß neu verhandelt werden. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe hob am Donnerstag das Urteil gegen einen daran beteiligten syrischen Flüchtling in diesem Punkt auf. Damit hatte die Revision der Bundesanwaltschaft Erfolg. Sie will, dass der Mann nicht nur wegen Beihilfe, sondern als unmittelbarer Täter und Mittäter verurteilt wird.
Nach Angaben der Bundesanwaltschaft war der Angeklagte der erste Flüchtling, der sich wegen eines Kriegsverbrechens in Syrien vor einem deutschen Gericht verantworten musste. Der Kanadier war 2013 verschleppt und acht Monate lang gefangen gehalten
Wolf fordert Tempo bei DNA-Analyse
STUTTGART (lsw) - Die Hängepartie bei der geplanten erweiterten Nutzung der DNA-Analyse nach Straftaten verärgert Baden-Württembergs Justizminister Guido Wolf (CDU). „Wir werden nach grausamen Straftaten nicht müde, bestimmte Notwendigkeiten zu benennen“, sagte er. „Aber selbst bei Projekten, bei denen es große politische Mehrheiten gibt, gelingt es auf Bundesebene nicht, sie zeitnah umzusetzen.“Nach dem Mord an einer Freiburger Studentin im Oktober 2016 hatte Wolf einen Gesetzentwurf auf den Weg gebracht, um genetische Spuren zur Feststellung von Augen-, Haar- und Hautfarbe eines Täters zu nutzen. Bislang darf die DNA nur mit Blick auf das Geschlecht und zur Feststellung der Identität analysiert werden.
Strobl will IT-Behörde BitBW überprüfen
STUTTGART (lsw) - Die im Zusammenhang mit der Bildungsplattform „ella“in die Schlagzeilen geratene IT-Behörde BitBW soll überprüft werden. „Nach etwa drei Jahren ist jetzt der richtige Zeitpunkt, dass wir uns das ganz genau anschauen – BitBW selbst und die gesetzliche Grundlage“, sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU) der „Südwest Presse“. Er plane eine „offene, neutrale und absolut umfassende Bestandsaufnahme und Analyse“. Dazu werde das Land auch externen Rat einholen.
Asylbewerberin verletzt schwangere Mitbewohnerin
WILHELMSDORF (dpa) - Eine Asylbewerberin hat in Wilhelmsdorf (Kreis Ravensburg) in einer Flüchtlingsunterkunft eine Mitbewohnerin mit einer Scherbe am Bauch verletzt. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, wird wegen eines versuchten Tötungsdelikts ermittelt. Die 25 Jahre alte Frau und das 24 Jahre alte Opfer hatten sich am Dienstag gestritten. Die 25-Jährige zerschlug einen Aschenbecher und griff die 24-Jährige damit an. Die Bauchdecke der Schwangeren wurde leicht verletzt. Für das Kind bestand keine Gefahr. Bewohner überwältigten die Angreiferin und riefen die Polizei. Beim Streit wurde auch die Täterin leicht verletzt. Sie wurde in eine andere Unterkunft verlegt. worden, ehe er entkommen konnte. Die Gruppe, die ihn entführte, wollte mehrere Millionen USDollar Lösegeld. Der Angeklagte hielt sich immer wieder in der Villa auf, wo der Mann festgehalten wurde. An sieben Tagen übernahm er die Aufgabe, ihn zu bewachen, zur Toilette zu bringen und einzusperren. Das Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart hatte den damals 26-Jährigen im September 2017 zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt, wegen Beihilfe zu erpresserischem Menschenraub, schwerer Freiheitsberaubung sowie Kriegsverbrechen gegen humanitäre Operationen. Die Richter hielten dem Mann zugute, dass er in der Gruppe wenig zu sagen hatte, eine begrenzte Aufgabe übernahm und andere die Entscheidungen trafen.
Ladendetektiv wird bei Ladendiebstahl erwischt
BREISACH (lsw) - Ein Ladendetektiv ist in Breisach bei Freiburg als Ladendieb ertappt worden. Der Mann wurde in einem Supermarkt von anderen Angestellten beobachtet, wie er Ware aus dem Regal nahm und in seine Tasche steckte, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Die Verpackung warf er kurz darauf in einen Abfalleimer. Die Polizei, die am Dienstagabend von den Angestellten informiert wurde, stellte den Mann. In seinem Auto fand sich weiteres Diebesgut. Auch in anderen Geschäften hatte der Mann, dessen Job es war, Ladendiebstahl zu verhindern, demnach geklaut. Ihm droht nun der Verlust seines Arbeitsplatzes. Zudem wird gegen ihn ermittelt.
Senior schießt Kind mit Luftgewehr an
FORBACH (lsw) - Bei einem Unglück durch Schießübungen im Freien ist ein Kind in Forbach (Kreis Rastatt) schwer verletzt worden. Ein Senior hatte am Mittwochabend in seinem Grundstück mit dem Luftgewehr geschossen, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Das Kind, das den Angaben zufolge jünger als zehn Jahre alt ist, lief plötzlich durch die Schusslinie und wurde von einem Projektil getroffen. Ein Hubschrauber brachte es ins Krankenhaus. Lebensgefahr besteht den Angaben zufolge nicht.
Im Südwesten steigt Zahl der Hochschulabsolventen
STUTTGART (lsw) - Die Zahl der Hochschulabsolventen in BadenWürttemberg steigt. Im vergangenen Jahr legten rund 77 000 Studenten im Südwesten erfolgreich ihre Prüfung ab. Zum Vergleich: 2014 gab es 70 000 Abschlüsse, 2010 rund 54 300. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamts und des Statistischen Landesamts vom Donnerstag hervor. Rund 40 Prozent der Absolventen hatten sich für ein Studium der Rechts-, Wirtschaftsund Sozialwissenschaften entschieden. Am zweitbeliebtesten waren Ingenieurwissenschaften mit rund 30 Prozent. Geisteswissenschaften lagen mit einem Anteil von rund sieben Prozent hinter Mathematik und Naturwissenschaften (knapp zehn Prozent).