Zwei Jahre Bauzeit haben sich gelohnt
Der Oberlin-Kindergarten präsentiert sich komplett verändert – Vier statt zwei Gruppen
TROSSINGEN - Eine Küche, die auf der einen Seite in Arbeitshöhe für Kinder, auf der anderen Seite die Abmessungen für Erwachsene hat, helle, freundliche Räume, ein großer Mehrzweckraum und zusätzlich zwei weitere Gruppen: Der Trossinger Kindergarten Johann-FriedrichOberlin hat sich von Grund auf verändert. Für 1,55 Millionen Euro wurde das fast 50 Jahre alte Gebäude saniert und erweitert. 760 000 Euro bekommt die Stadt durch Fördergelder.
Maren Tobjinski ist die Mischung aus Erleichterung und Stolz anzumerken. Die Kindergartenleiterin führt durch die völlig veränderte Einrichtung. Über zwei Jahre wurde an dem Kindergarten gebaut – während des laufenden Betriebs. Nun haben hier vier statt bisher zwei Gruppen Platz. Wer den Kindergarten von früher kennt, der wird ihn kaum wiedererkennen.
„Es ist einfach toll geworden“, sagt Tobjinski. In enger Zusammenarbeit mit dem ausführenden Architekten Andreas Klockow und Ulrike Steinmann, städtische Sachgebietsleiterin für Sanierungsmaßnahmen, hat sie an dem neuen räumlichen Konzept gearbeitet. „Es war schon sehr grenzwertig, dass die Arbeiten im laufenden Betrieb stattfanden“, so Tobjinski. „Die Kinder fanden das die ersten zwei Tage spannend, danach waren ihnen Lärm und Dreck egal“, sagt sie lachend. Fast, als sei es ein kompletter Neubau Lärm und Dreck, davon hat es mehr als genug gegeben. Denn vor den bisherigen Eingang wurde ein neues Foyer und die beiden neuen Gruppenräume angebaut. Die ehemalige Eingangstür befindet sich nun inmitten des Gebäudes, der unterschiedliche Fußboden zeigt, wo der Neubau aufhört und der Altbau anfängt.
Doch auch an anderer Stelle wurde kräftig gearbeitet. Im hinteren Bereich des Kindergartens, den derzeit 112 Kinder besuchen, ist ein Mehrzweckraum entstanden, der an zwei Seiten durch deckenhohe Fenster dominiert wird. „Die Lampen sind in der Decke eingelassen, damit die Kinder hier auch Ball spielen können“, sagt Tobjinski. Andreas Klockow klatscht in die Hände und zeigt, wie gut der Schallschutz wirkt: „Auch wenn die Kinder hier spielen, wird es nicht unangenehm laut.“Nebenan ist die Küche, die von Kindern und Erzieherinnen gleichermaßen in Arbeitshöhe genutzt werden kann: Auf einer Seite ist der Boden um 17 Zentimeter abgesenkt.
Für Eltern und Kinder sei es kein Problem, dass sich die neuen Gruppenräume deutlich von den bisherigen unterscheiden. Denn von den neuen Gemeinschaftsräumen profitieren alle. Zum Beispiel von der Schmutzschleuse. Die dreckigen Gummistiefel werden hier zwischengelagert. Draußen kann also getobt werden, der Matsch bleibt draußen. „Im nächsten Schritt werden wir auch in den beiden vorhanden Gruppenräumen die Fenster und die Beleuchtung austauschen“, sagt Ulrike Steinmann. Spätestens dann, erscheint der Kindergarten, als sei er komplett neu gebaut. Ein großes Fest soll es dazu im kommenden Jahr geben. Dann feiert der neue Kindergarten nämlich schon sein 50-jähriges Bestehen.