Trossinger Zeitung

369 Menschen spenden Blut, müssen aber lange warten

Organisato­ren noch skeptisch bei neuen Abläufen – DRK will Wartezeite­n für Spender verringern

-

TUTTLINGEN (dh) - Bis zum späten Nachmittag war es ruhig, dann kam der Andrang doch noch: 403 Menschen wollten am Donnerstag in der Aula des Immanuel-Kant-Gymnasiums Blut spenden. 369 durften ihr Blut auch abgeben – eine Zahl, mit der Organisato­r Thomas Schad vom Deutschen Roten Kreuz zufrieden ist. Noch etwas skeptisch ist er aber bei den neuen Abläufen.

Anfang des Jahres hat der DRKBlutspe­ndendienst Baden-Württember­g/Hessen seine Abläufe etwas geändert. Die Spender gehen nun erst zum Laboranten, um den Eisenwert testen zu lassen und erst dann zum Arzt, der die Freigabe für die Blutspende erteilt. Rückstau bei Arztunters­uchung In Tuttlingen lief die Veranstalt­ung zum ersten Mal nach diesem Modell ab. „Wir hatten das Gefühl, dass das dadurch insgesamt etwas länger dauert“, sagt Schad. Gerade nach Feierabend in den Betrieben, als mehr Menschen kamen, habe es einen langen Rückstau bei den Ärzten gegeben. „Ich denke, das könnte man nochmal anpassen“, meint er.

Generell sieht das DRK allerdings Vorteile beim neuen System. Laut Stephanie Fritzsche, Pressespre­cherin des DRK-Blutspende­dienstes Baden-Württember­g/Hessen, soll das neue Modell die Wartezeite­n für die Spender eher verringern. Heißt: Ein Spender muss nach der neuen Regelung nur einmal zum Arzt. „Vorher konnte es sein, dass der Arzt den Spender zum Laboranten geschickt hat, wenn zum Beispiel die Eisenwerte zu niedrig waren und der Spender nochmal zum Arzt zurück musste“, erklärt sie. Diesen Weg könne man den Teilnehmer­n nun ersparen.

Zudem misst der Laborant vorher schon den Blutdruck, „der Arzt hat also insgesamt weniger Arbeit“, so Fritzsche. Und: Die Spender müssen ihre Blutbeutel und Röhrchen nicht mehr selbst mit sich rumtragen, sie liegen bei den Mitarbeite­rn bereit. Mehr Teilnehmer als erwartet Die Rückmeldun­gen der anderen Blutspende­naktionen – in den beiden Bundesländ­ern gibt es um die 20 Termine pro Tag – seien weitgehend positiv. Sie glaubt, dass die Wartezeite­n in Tuttlingen eher am generellen Andrang lagen. „Die Kurve ging gegen 16.45 Uhr steil nach oben“, so Fritzsche. Außerdem kamen insgesamt etwas mehr Teilnehmer als erwartet: Das Team habe mit 360 gerechnet, 403 waren es. Personell könne man so kurzfristi­g nicht mehr aufstocken. Trotz der Wartezeite­n sieht Fritzsche die Veranstalt­ung positiv: „Fast 400 Spender, das ist super, wir hatten am Donnerstag Veranstalt­ungen, da kam gerade mal die Hälfte.“Wegen der Hitze sei die Spendenber­eitschaft derzeit gering, „da ist die Situation bei uns angespannt“, sagt sie. Generell sei Blutspende­n aber auch bei hohen Temperatur­en gut verträglic­h. „Wichtig ist einfach: viel trinken“, sagt Fritzsche. Die nächste Blutspende­naktion ist am Freitag, 31. August, in der Emminger Witthohhal­le von 16 bis 19.30 Uhr.

 ?? FOTO: DOROTHEA HECHT ?? Unter den 400 Menschen, die zum Blutspende­n kamen, war Frank (rechts). Er hat schon mehr als 40 Mal gespendet. Radke
FOTO: DOROTHEA HECHT Unter den 400 Menschen, die zum Blutspende­n kamen, war Frank (rechts). Er hat schon mehr als 40 Mal gespendet. Radke

Newspapers in German

Newspapers from Germany