Leichtigkeit muss schwer geübt werden
„Lateinformation Blau-Weiß“des SV Spaichingen hat ihr zweites Trainingslager absolviert
„Lateinformation Blau-Weiß“bereitet sich auf die Landesliga Süd TBW vor.
SPAICHINGEN - Eine ganze Latte verschiedener Sportarten und Freizeitsportgruppen sind beim Sportverein Spaichingen zu finden. Das neueste Kind ist seit Juli 2018 die „Lateinformation Blau-Weiß“mit dem Ex-Bundesliga Tänzer Jochen Köhler als Trainer. Der Trainerstab wird komplettiert durch Alexander Jung, selbst erfahrener Tänzer und Profi im Umgang mit Teamentwicklung. Er wird das Team der 20 jungen Menschen nicht nur mental auf die kommende Saison einstellen, sondern für ausreichend Fitness sorgen.
Denn ab Januar 2019 wird das neu gebildete und hoch motivierte ATeam um Köhler und Jung in der Landesliga Süd TBW an den Start gehen. Für die Entwicklung der Choreografie holte sich Trainer Köhler den holländischen Gasttrainer Thys Gerritsen ins Boot. Gemeinsam entwickelten die beiden Trainer zwei Tage lang einen Großteil der neuen Choreografie. Die Musik dazu wird von einem befreundeten Verein gemietet.
Trainiert wird jeden Mittwoch von 18 bis 21 Uhr in der Schrotenschulhalle in Tuttlingen und jeden Sonntag von 13 bis 16 Uhr in der Stadionhalle in Tuttlingen. Bereits im Juli hatte die Mannschaft ihr erstes zweitägiges Trainingslager, bei dem die halbe Choreografie einstudiert wurde. Nach vier Wochen Urlaubspause traf sich die Gruppe nun über das vergangene Wochenende in der Sporthalle in Mühlheim zu einem zweiten Trainingslager.
Gefragt, was die die jungen Menschen zwischen 14 bis 29 Jahren veranlasst, diese anstrengende Tanzsportart auszuüben, machte Trainer Köhler eine detaillierte Aussage: Bewegung im Allgemeinen ist gesund und macht glücklich. Doch beim Tanzen werden die Glückshormone durch biochemische Prozesse gleich mehrfach ausgeschüttet und sorgen für eine Steigerung des Gemütszustandes. Dass Tanzen beim Stressabbau hilft, sei wissenschaftlich erwiesen; die Musik dazu wirkt stimulierend und belebend. Darüber hinaus stärkt Tanzen das Selbstbewusstsein und fördert den Kontakt mit anderen Menschen.
Doch ist Tanzen eine der anstrengendsten Sportarten, wenn man es richtig betreibt, Denn Tanzen ist zum einen harmonisches Bewegen zu Musik, ist aber auch temporeich und es sind fast sämtliche Muskeln gefordert. Neben der sportlichen Bewegung muss beim Tanzen auch das Gehirn Höchstleistung zeigen. Der Takt der Musik muss erkannt und verarbeitet werden, der Rhythmus in den Körper übergehen sowie die vielen Schrittfolgen und Körperbewegungen gespeichert werden, um immer wieder abgerufen werden zu können.
„Dies ist meiner motivierten Gruppe, die größtenteils schon einige Zeit zusammen ist, bestimmt Anlass genug, dieser intensiven Sportart und Hobby nachzugehen“meinte Köhler. Eine neue Heimat in Spaichingen gefunden Er selbst war vier Jahre als Trainer der A-Gruppe bei der TG Tuttlingen angestellt. Im fünften Jahr gründete er aus dem Nachwuchs die B-Gruppe. „Da weder meine Vorstellungen noch die Vorstellungen der Tänzer dieser Gruppe bei der neuen Abteilungsleitung der TG Anklang fanden, entschloss sich das Team, sich von der TG Tuttlingen zu trennen und fand Anschluss beim Sportverein Spaichingen, der uns die nötige Infrastruktur bietet, um das auszuüben, was uns so viel Spaß macht. Inzwischen sind wir auf einer guten Vertrauensbasis richtig zusammengewachsen und freuen uns auf den ganz großen Start in der neuen Saison“so Köhler.
Im jetzigen Trainingslager wird nach der vierwöchigen Pause geschaut, „wo stehen wir, können wir noch die vielen Schritte und die bisher bekannte Choreografie?“Doch dann geht es schneller vorwärts, der zweite Teil der Choreografie wird durchgearbeitet. Für Lara, die heute zum Schnuppern da ist, dürfte dies ein Leichtes sein. Denn seit 2011 tanzt sie im „Tanz-Zentrum Odenwald“und ist mit den Bewegungen und Schritten fest vertraut. Durch ihr neues Arbeitsfeld kam sie nach Villingen und ist derzeit auf der Suche nach einer neuen Formation.
Plan zwei beginnt dann mit der körperlichen Fitness mit Alexander Jung. 20 bis 30 Liegestützen standen dann am Anfang. Es soll jedoch jeder so viel machen wie er kann, lautete der Hinweis. Ein fitter Körper bringe nicht nur Leistung, auch die Konzentration werde gestärkt.
„Da die die Tänzer auch lange Wege auf sich nehmen, ist es unabdingbar, dass wir so vollständig wie möglich (mindestens sechs oder acht Paare) an Wochenenden trainieren“, teilte Jochen Köhler mit. Da in Spaichingen aber die Hallen für Trainings an den Wochenenden nicht freigegeben werden, wurden inzwischen mit umliegenden Gemeinden Gespräche geführt. In Aldingen könnte es eventuell klappen. Um die Chancen für eine Halle zu bekommen, werden auch Kooperationen mit Schulen in Form von AGs angestrebt. An der RMS und dem Gymnasium Spaichingen wurden bereits Projekttage mit Lateintanz durchgeführt. Dank des Hauptvorstands Thomas Ulrich der TG Tuttlingen ist es noch möglich bis Ende 2018 die Hallen in Tuttlingen zu nutzen.
Doch für die nächste Zeit heißt es, das Team noch weiter zu motivieren, fit zu machen und ansprechende Kleidung zu organisieren, damit der große Start des A-Teams mit neuer Choreografie und Musik in der Landesliga Süd TBW gelingt. Dies bedeutet für die Gruppe eine große Herausforderung. In sechs Minuten mit Ein- und Ausmarsch müssen die fünf offiziellen Lateintänze Samba, ChaCha-Cha, Rumba, Paso Doble und Jive im Sekundenwechsel mehrmals in entsprechenden „Bildern“getanzt werden. In fünf Kriterien wertet eine Jury die Leistung aus.