Trossinger Zeitung

Das Glück der Erde bringt auch viel Verantwort­ung mit sich

Die elfjährige Merle Hoffmann ist mit Pferden aufgewachs­en und ist bereits eine erfolgreic­he Vielseitig­keitsreite­rin

- Von Silvia Müller

TROSSINGEN - Aus der Sicht vieler Mädchen lebt die elfjährige Merle Hoffmann ein erstrebens­wertes Leben, auf dem Rücken der Pferde. Als Tochter von Stefanie Hoffmann, der Betreiberi­n der Trossinger Reitschule, ist Merle nicht nur von Pferden umgeben, sie ist auch eine erfolgreic­he Vielseitig­keitsreite­rin.

Die erste Begegnung mit einem Pferd hatte Merle im Alter von gerade einmal zwei Jahren. Sissi, ein im Verhalten etwas schwierige­s Pony, suchte sozusagen den Kontakt zu dem kleinen Mädchen und ließ sich von ihr am liebsten herumführe­n und später auch reiten.

Den Einstieg in die Reiterei hatte Merle über die Voltige. In der Folgezeit durfte sie immer die Pferde reiten, für die ihre Schwester Helen zu groß geworden war. Das war zunächst Floristano H und aktuell auch Valletta. So bekam Merle zwar bereits gut ausgebilde­te Pferde, mit denen es ihr aber auch immer gelang, ein Team zu werden. Denn nur wenn Reiter und Pferd eine Einheit bilden, sind die Erfolge möglich, die Merle bereits erritten hat.

Das ist zum Beispiel in diesem Jahr der dritte Platz bei den BadenWürtt­embergisch­en Meistersch­aften der Pony-Vielseitig­keitsreite­r, oder der fünfte Platz beim Bundesnach­wuchs-Championat mit der Mannschaft in Warendorf, dem Mekka der Reiterei in Deutschlan­d. Merle muss früh aufstehen Durch den Umstand, dass die Pferde bereits ausgebilde­t waren, empfindet Merle das eigene Training nicht als anstrengen­d. „Die Pferde sind ja brav und machen alles“, erklärt sie. Doch das Vergnügen bringt auch Verpflicht­ungen mit sich. Wenn andere Kinder in den Schulferie­n lange ausschlafe­n, sieht der Alltag des Mädchens ein zeitiges Aufstehen vor. Die Ställe müssen ausgemiste­t und die Pferde gefüttert werden. Das ist zum Teil auch Aufgabe von Merle.

Mit ihren gerade einmal elf Jahren hat das Mädchen längst genügend soziale Kompetenz, dass für sie völlig klar ist, dass die Tiere täglich zu versorgen sind. „Sie haben ja täglich Hunger, da können wir sie ja nicht nur alle paar Tage füttern“, bringt sie es ganz selbstvers­tändlich auf den Punkt.

Da in den Ferien viele andere Kinder auch mehr Zeit bei ihren Pferden verbringen, beginnt der Tag mit einem gemeinsame­n Frühstück im Reiterstüb­le. Die schulfreie­n Tage bieten auch viel Zeit zum Spielen, oder zu einem Besuch der Troase. „Mit meiner Freundin Sina spiele ich gerne Memory, oder wir springen über die Hinderniss­e, die auf dem Außenplatz stehen“, berichtet Merle.

Zudem kümmert sie sich gerne um das neueste Mitglied bei den Hoffmann den Hundewelpe­n Bruno. „Dinge wie die Playstatio­n, oder das Smartphone interessie­ren mich gar nicht“, erklärt die Elfjährige.

Beim Einreiten der vierjährig­en Stute Säntis ist sie aktuell auch mit eingebunde­n. „Das ist schon ein Erlebnis. Sie ist zwar sehr brav, aber Vieles ist ja neu für das Pferd“, sagt Merle. Die ersten Wochen der Sommerferi­en verbrachte das Mädchen mit seinen Eltern auf der Insel Fehmarn. Dort besuchte sie ihre Schwester Helen, die eine Ausbildung absolviert.

Die Galoppaden am Strand entlang stellten dabei ein besonderes Vergnügen dar. „Aber auch der Besuch eines Safari-Parks in Dänemark war schön“, erzählt Merle Hoffmann.

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FOTO: SILVIA MÜLLER Merle Hoffmann (links) mit ihrer Freundin Sina Dufner und dem Pony Sissi 2.

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