Auf die Kiste, fertig, los!
Am 2. September steht das Weilheimer Bierkistenrennen an – Elektro-Gefährte erstmals in eigener Klasse
RIETHEIM-WEILHEIM - Am Sonntag, 2. September, findet in RietheimWeilheim das Bierkistenrennen im Rahmen des Weilheimer Brauereifestes statt. In zwei Wettbewerben messen sich die Fahrer, einer davon ist der Stockacher Stefan Fecht.
Der 34-Jährige startet gleich bei beiden Rennen, sowohl beim normalen Bierkistenrennen mit Verbrennungsmotor, als auch bei dem erstmals in Rietheim-Weilheim stattfindenden Elektro-Bierkistenrennen. Stefan Fecht besitzt insgesamt drei fahrende Bierkisten und ist ein Kenner dieser Szene.
Durch einen Arbeitskollegen sei er vor neun Jahren auf die umfunktionierten Bierkisten aufmerksam geworden. Der Reiz an einer fahrenden Bierkiste und der ganzen Thematik, die damit zusammenhängt, sei für ihn, „alles kompakt in einer Kiste unterzubringen“, sagt Fecht. Einen entscheidenden Vorteil hätte zudem dieses „Sportgerät“, wie es der Stockacher bezeichnet: „Man bekommt es in jeden Kofferraum rein.“Auch der Kostenrahmen sei ein überschaubarer im Vergleich zu einem Motorrad oder sonstigen Hobbys, die mit einem Fahrzeug in Verbindung stehen. 20 bis 30 PS pro Bierkiste Zwischen 20 und 30 PS leisten die Bierkisten im Durchschnitt. „Im Rennen legt man je nach Übersetzung die Geschwindigkeit auf rund 60 Stundenkilometer aus. Je nach Übersetzung könnten auch 120 Stundenkilometer erreicht werden“, erzählt Fecht, der viel Leidenschaft und Begeisterung für dieses Hobby besitzt. Gebremst wird mit den Füßen. „Man braucht dafür gutes Schuhwerk. Nach einem Rennen sind die Schuhe durch“, schmunzelt der 34-Jährige. Manche Teilnehmer statten ihre Schuhe auch mit Autoreifen aus.
Zuhause im Keller in der eigenen Werkstatt tüftelt Stefan Fecht an seinen mittlerweile drei Bierkisten – zwei Verbrenner und eine ElektroBierkiste. „Es kann schon passieren, dass ich jeden Abend Zeit in der Werkstatt an meinen Bierkisten verbringe, aber es gibt auch Wochen, an denen ich mich gar nicht damit beschäftige“, sagt der gelernte Elektroniker. Dabei tüftelt er an der Optimierung der Mechanik, legt Wert auf wenig Gewicht seiner Fahrgeräte. Schließlich sei das Gewicht nicht nur bei der Beschleunigung ein wichtiger Faktor, sondern vor allem beim Bremsen. Unter zehn Kilo wiegt die elektrobetriebene Kiste – halb soviel wie mit Verbrennungsmotor. Seit 2012 beim Rennen dabei Im Zweijahresrhythmus findet das Bierkistenrennen im Ortsteil Weilheim statt, erstmals 2010. Aus einer Bierlaune heraus ist es damals entstanden. Seit 2012 mischt auch Fecht mit. 2016 sei er bereits mit einer Elektrobierkiste gestartet und hatte nicht nur beim Start Vorteile, erzählt er, sondern auch, weil der Elektroantrieb kaum hörbar ist.
„Im Rennen selbst bin ich nicht mehr so risikobereit wie früher, nehme das Gas etwas zurück und habe einfach Spaß an der Teilnahme“, so Fecht. Außer ein paar Schrammen habe er selbst noch keine Verletzungen davongetragen. Mit einem Helm, Motorradjacke, zum Teil auch mit einem Rückenprotektor, Knie- und Ellenbogenschoner werden beim Rennen am Sonntag, 2. September, die Teilnehmer unterwegs sein.
Den Vorteil gegenüber einer Verbrenner-Kiste kann der Stockacher in diesem Jahr somit nicht ausnutzen, denn erstmals gibt es neben dem normalen Rennen ein Elektrobierkistenrennen mit eigener Klassenwertung. „Durchfahren, ohne Ausfälle“Der Rundkurs ist etwa 180 Meter lang. Dabei gilt es für die Teilnehmer mehrere Schikanen und Kurven zu meistern. Fecht möchte vor allem eines: „Durchfahren, ohne Ausfälle“.
Das Kuriose mit Seltenheitswert: Obwohl Stefan Fecht Experte unter den Bierkistenfahrern ist, trinkt er selbst kein Bier. Zum Glück ist das keine Vorgabe, um startberechtigt zu sein.