Ein alter Urzeit-Baum ist auch als Zwerg noch heilkräftig
Serie „Heilsame Natur“: Das Zinnkraut – auch Ackerschachtelhalm gennnt – ist ein wahrer „Kraftzwerg“
SPAICHINGEN - In seiner Serie „Heilsame Natur“stellt der Spaichinger Heilpraktiker diesmal eine wenig bekannte Pflanze vor: das Zinnkraut (Equisetum arvense).
Als Nachfahre von Pflanzen, die in vorgeschichtlicher Zeit vor 390 Millionen Jahren baumhoch wuchsen, steckt das heutige „Zwergengewächs“mit zirka 40 Zentimer Höhe noch voller Kraft.
Seine vielen volkstümlichen Namen wie Ackerschachtelhalm, Katzenschwanz, Katzenwedel, Kammenkraut, Fegekraut lassen darauf schließen dass das Zinnkraut schon lange als Heilpflanze bekannt ist. Zinnkraut ist eine wichtige Einschleuserpflanze und fördert die Aufnahme von Natrium und Magnesium. Wer unter Magnesiummangel leidet, beziehungsweise bei wem die Magnesiumaufnahme im Körper gestört ist, hat damit eine biologische Formel gefunden, dem Organismus die Resorption zu erleichtern.
Bereits im Altertum wurde es für Heilzwecke genutzt. Hildegard von Bingen beschrieb schon vor 1000 Jahren die blutstillende Wirkung. Auch in den Kräuterbüchern des 16. und 17. Jahrhunderts wurde die blutstillende Wirkung an erster Stelle erwähnt. Ackerschachtelhalm war eines der Lieblingskräuter von Pfarrer Sebastian Kneipp (1821 – 1897), der ihn wegen seiner zusammenziehenden Kraft bei Entzündungen, Wunden und als Blutreinigungsmittel empfahl. Er reinigt auch Niere und Blase sowie den Magen.
In der TCM (traditionelle chinesische Medizin) wird ebenfalls das Kraut als Tee verwendet. Die Organzuordnungen sind Blase, Niere, Lunge und Dickdarm. Die thermische Wirkung ist kühl. In der Apotheke als Tee erhältlich Das Zinnkraut ist heute in jeder Apotheke als Einzelmittel oder in Tees erhältlich. Auch Fertig-Arzneimittel kommen ohne diesen Kraftzwerg nicht aus.
Durch seine vielseitige Anwendung wird Schachtelhalm gerne bei Erkrankungen der Blase, der Niere (wie Blasenreizungen, Harnwegentzündungen), bei Ödemen, Wassersucht sowie bei rheumatischen Beschwerden als unentbehrliches Heilmittel eingesetzt. Bei Durchblutungsstörungen, Blutungen, schwache Menstruation, akute und chronische Hautreizungen (Ekzeme), Hautentzündungen und Wunden kommen die Inhaltsstoffe und Wirkstoffe des Zinnkrauts zur Anwendung.
Inhaltsstoffe: Kieselsäure, Gerbstoff, Kaliumsalze, Flavonoide, Saponine, Magnesium und Natrium.
Bei Gicht, erhöhten Harnsäurewerten und dadurch den plötzlich entstehenden Schmerzattacken , mit betroffenen geröteten, geschwollenen und heißen Gelenken, (häufig Großzehengelenk) kann ein Heiltee aus 20g Ackerschachtelhalm, 20g Brennnesselkraut, 30g Birkenblätter, 10g Blüten der Herbstzeitlosen und 20g Weidenrinde eine schmerzlindernde, entwässernde, harnsäureentgiftende, entzündungshemmende und durchblutungsfördernde Wirkung entfalten.
Als Tee zur Erhöhung der Abwehrkräfte hat sich eine Kombination aus Schachtelhalmkraut, Malvenblüten, Lindenblüten, Spitzwegerich, Fenchelfrüchten, Holunderblüten und Thymian bewährt.
Für Sitzbäder bei Gicht, Rheumatismus, zur Stärkung der Abwehrkräfte und des Bindegewebes, zur Festigung der Bänder und Muskulatur von Becken und Blase ist der Schachtelhalm ebenfalls gefragt. Zinnkraut gibt es als fertigen Badezusatz in Apotheke, Reformhäusern und guten Drogerien zu kaufen.
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