Fusion von Kaufhof und Karstadt wackelt
MÜNCHEN/DÜSSELDORF (dpa) - Die geplante Fusion der Warenhauskonzerne Karstadt und Kaufhof wackelt. Das bestätigten mit der Verhandlung vertraute Personen. Zuvor hatte die „Süddeutsche Zeitung“berichtet, die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) habe dem kanadischen Kaufhof-Mutterkonzern Hudsons's Bay Company (HBC) verklausuliert ein Ultimatum bis zum 30. September gestellt: Bis dahin soll HBC die der Landesbank vor drei Jahren zugesagten Kreditbedingungen erfüllen.
Falls nicht, könnte die LBBW laut „SZ“den Kredit von 1,34 Milliarden Euro fällig stellen. Dies würde das Unternehmen aber vor Schwierigkeiten stellen, heißt es.
Noch viel Potenzial beim Kauf von Möbeln im Internet
KÖLN (dpa) - Verbraucher kaufen einer Umfrage zufolge Möbel zunehmend über das Internet: Der Anteil des Online-Shoppings habe inzwischen rund 14 Prozent erreicht, sagte der Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Möbelindustrie, Jan Kurth. Dabei liegen Single-Haushalte und unter 30Jährige deutlich vorn, wie eine beim Marktforschungsinstitut Kantar TNS beauftragte repräsentative Studie ergeben habe. Der Onlinekauf von Möbeln berge noch viel Potenzial für Industrie und Handel. Die derzeitige Marktlage sei insgesamt „nicht zufriedenstellend“. Im ersten Halbjahr 2018 legte die Branche mit Erlösen von 9,1 Milliarden Euro lediglich um ein Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu.
Anklage erhoben gegen Ex-Flexstrom-Chef Mundt
BERLIN (dpa) - Fünf Jahre nach der Insolvenz des Stromanbieters Flexstrom ist Anklage wegen Untreue gegen den Gründer Robert Mundt erhoben worden. Wie eine Sprecherin der Berliner Strafgerichte am Montag sagte, geht es um Zahlungen an den damaligen Vorstandschef Mundt aus dem Dezember 2012. Das war wenige Monate vor dem Insolvenzantrag. Noch sei die Anklage aber nicht zur Hauptverhandlung zugelassen, sagte Jani. Der Berliner Stromanbieter hatte Kunden mit Stromtarifen gelockt, die die Kosten häufig erst im zweiten oder dritten Jahr nach Vertragsschluss deckten. Ein Großteil der Kunden kündigte aber schon nach einem Jahr. Von der Pleite sind rund 835 000 frühere Kunden betroffen, gemessen daran gilt es als das größte Insolvenzverfahren in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Solange HBC der Bank Antworten schuldig bleibe, wackele auch die geplante Fusion.
Eines der wichtigsten Kriterien bei der Beurteilung ist demnach die Geschäftsentwicklung von Kaufhof. HBC hatte den Banken um die LBBW Gewinne versprochen, doch mehrten sich zuletzt die Verluste.
Vergangene Woche hatte es geheißen, die Verhandlungen über eine Fusion von Karstadt und Kaufhof näherten sich der Zielgeraden und die Verträge zwischen dem kanadischen Kaufhof-Mutterkonzern Hudsons’s Bay Company (HBC) und der Signa-Gruppe von Karstadt-Eigentümer René Benko könnten bereits im September unterzeichnet werden. Benko versucht seit Jahren, den angeschlagenen Kaufhaus-Konzern zu übernehmen.
Signa sollte demnach 50,1 Prozent des Gemeinschaftsunternehmens und damit auch die Führung des neuen Warenhausriesen übernehmen. Es sollten nicht nur Anteile an Kaufhof, sondern auch die von HBC in den Niederlanden gegründete neue Warenhauskette Hudson’s Bay und der europäische Ableger der Outlet-Kette Saks Off 5th einfließen. Beide gelten als wenig erfolgreich.
Ende des Streits um Nafta absehbar
WASHINGTON (AFP) - Ein Jahr nach dem Beginn der Verhandlungen über eine Neufassung des regionalen Freihandelsabkommens Nafta haben die USA und Mexiko eine Einigung erzielt. US-Präsident Donald Trump sprach von einem „sehr guten“Deal für beide Länder und von einem „großen Tag für den Handel“. Der mexikanische Präsident Enrique Peña Nieto twitterte, die abschließenden Verhandlungen mit Kanada könnten noch „in dieser Woche“stattfinden. Nafta ist einer der weltweit umfangreichsten Handelsverträge und seit 1994 in Kraft. Das Abkommen besiegelt den nahezu unbeschränkten Zugang zu Gütern und Dienstleistungen in den USA, Kanada und Mexiko. Für die mexikanische Wirtschaft ist Nafta von besonderer Bedeutung. Rund 80 Prozent der Exporte des Landes gehen in die USA. Trump sah die USA durch das Abkommen erheblich benachteiligt und wollte es neu verhandeln, seit über einem Jahr liefen die Gespräche.
Mindestlohn nicht bindend für Fleischwirtschaft
HANNOVER (AFP) - Der zu Beginn des Jahres zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaft vereinbarte neue Mindestlohntarifvertrag für die Fleischwirtschaft ist nicht für alle Unternehmen der Branche bindend. Er sei vom zuständigen Bundesarbeitsministerium nicht für allgemeinverbindlich erklärt worden, teilte der Verband der Ernährungswirtschaft Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt mit. Das Ministerium sei nicht bereit, die dafür notwendige Rechtsverordnung zu erlassen, kritisierte Hauptgeschäftsführer Michael Andritzky. Das Ministerium befürchte in Einzelfällen eine Unterschreitung des Mindestlohns.