Trossinger Zeitung

Familie Pflumm packt vielfach mit an

Gratulante­nschar bei der Feier „30 Jahre Internatio­nales Luftfahrtm­useum“in Schwenning­en

- Von Rainer Bombardi

VS-SCHWENNING­EN (sbo) - Das einzigarti­ge Internatio­nale Luftfahrtm­useum nahe dem Gelände des Flugplatze­s in VS-Schwenning­en hat seinen 30. Geburtstag gefeiert. Gemeinsam mit der Gründerfam­ilie Pflumm feierten zahlreiche Freunde, Bekannte und Gäste.

Die Piloten und Mitglieder der Antique Airplane Associatio­n (AAA) of Switzerlan­d waren in großer Anzahl gekommen und feierten ihr diesjährig­es Mitglieder­fest inmitten des Lebenswerk­es der beiden Museumsgrü­nder Margot und Manfred Pflumm. Damit erfüllten sie einen der letzten Wünsche ihres im vergangene­n Dezember verstorben­en Vereinskol­legen Manfred Pflumm.

Am Wochenende erlebten die Schweizer Freunde und alle anderen Besucher, mit welcher Liebe und welchem Engagement Margot Pflumm und ihre Kinder das internatio­nale Luftfahrtm­useum weiter betreiben. „Die gesamte Familie hilft mit, wann und wie viel sie kann“, freut sich die Museumsgrü­nderin, die zu einer Vielzahl der Anwesenden ein freundscha­ftliches Verhältnis pflegt und auch alle Besucher lächelnd willkommen heißt. Erst vor kurzem gab Tochter Sibylle Steinert, die mit ihrer Dental-Präventolo­gie noch heute in ihrem Eigenheim beim Museumsgel­ände wohnt, zweien der rund 45 Flugzeuge, die sich auf dem Museumsgel­ände befinden einen neuen Anstrich.

Um mehr als 80 Jahre Flugzeugge­schichte à jour zu halten benötige es nicht nur zahlreiche Gönner und Sponsoren, sondern auch jede Menge selbstlose­n Einsatz. Margot Pflumm beschreibt Situatione­n, in denen es leicht gefallen wäre, das Internatio­nale Luftfahrtm­useum aufzugeben. „Viele hätten wohl die vierjährig­e Odyssee durch die Behörden nicht mitgemacht“, meint sie rückblicke­nd zu der aufreibend­en Zeit, die der Gründung 1988 vorausging. Doch das Verlangen nach der Erfüllung eines Lebenstrau­mes und der stets an ihrer Seite kämpfende ehemalige Oberbürger­meister Gerhard Gebauer motivierte sie, ihr Projekt zu verwirklic­hen. Auch beim großen Hagelunwet­ter im Jahr 2006, das vie- le der Exemplare im Freilichtm­useum beschädigt­e, trat eine solche Situation ein. Doch wieder war es der Zusammenha­lt der Familie um Margot und Manfred Pflumm, ihren Kindern Christine Raabe, Gerd Pflumm, Sybille Steinert, deren Enkel und Urenkel, die mit Unterstütz­ung zahlreiche­r Freunde das Museum wieder auf Vordermann brach- ten. Die Exponate, unter denen sich Modellflug­zeuge, Segelflugz­euge, experiment­ell gebaute Maschinen, Düsenjäger, Hubschraub­er, Militärmas­chinen und vieles mehr befinden, werden auf dem 13 000 Quadratmet­er großen Museumsare­al bis heute Stück für Stück restaurier­t. „In Spitzenzei­ten tummelten sich hier 90 Flugzeuge“, freut sich Margot Pflumm noch heute darüber, Besucher aus der ganzen Welt im Luftfahrtm­useum begrüßen zu können.

Internatio­naler Herkunft sind auch die ausgestell­ten Flugzeugty­pen. Zu allen weiß sie eine eigene Geschichte, was einer Museumsfüh­rung einen besonderen Pfiff gibt. Eine besondere Verbindung besteht zu einer russischen Antonov AN-2 Colt, die Margot Pflumm ihrem Ehemann Manfred zur Eröffnung des Flugzeugmu­seums schenkte. Liebe zur Fliegerei Manfred und Margot Pflumm: Die Liebe zur Fliegerei zeichnete sich beim gelernten Raumaussta­tter Manfred Pflumm bereits im Kindheitsa­lter ab. Im Alter von 20 Jahren heiratete Manfred Pflumm seine Ehefrau Margot, die von Beginn an Feuer für die Fliegerei fing. Das Segelflieg­en erlernte der in Schramberg aufgewachs­ene Manfred Pflumm in den 1950-er Jahren auf dem Klippeneck. In dieser Zeit gewann er auch den deutschen Meistertit­el im Flugzeugmo­dellbau.

Anfang der 1960-er Jahre machten die Pflumms ihr Hobby zum Beruf. Manfred Pflumm baute nicht nur Flugzeuge im Maßstab eins zu eins nach, sondern war bestrebt, flugfähige Maschinen zu bauen. Schnell schuf er sich in Fachkreise­n einen Namen. Seine mehr als 90 selbst erbauten und auch die restaurier­ten Flugzeuge sind in vielen Museen zwischen Berlin und VS-Schwenning­en, von der Schweiz bis nach Belgien und in der USA zu sehen.

Im Internatio­nalen Luftfahrtm­useum in Schwenning­en wechseln die ausgestell­ten Exponate von Zeit zu Zeit. Das Museum am Spittelbro­nner Weg ist zwischen Dienstag und Sonntag ab 9 Uhr geöffnet. Weitere Informatio­nen gibt es unter Telefon 07720/ 6 63 02.

 ?? FOTO: BOMBARDI ?? Museumsgrü­nderin Margot Pflumm ( mit Blumenstra­uß) präsentier­t sich gemeinsam mit ihren Kindern Gerd Pflumm, Christine Raabe, Sibylle Steinert, Enkeln, Urenkeln und Familienmi­tgliedern vor der Antonov, die zu den Gründermas­chinen des Flugzeugmu­seums in Villingen-Schwenning­en zählt.
FOTO: BOMBARDI Museumsgrü­nderin Margot Pflumm ( mit Blumenstra­uß) präsentier­t sich gemeinsam mit ihren Kindern Gerd Pflumm, Christine Raabe, Sibylle Steinert, Enkeln, Urenkeln und Familienmi­tgliedern vor der Antonov, die zu den Gründermas­chinen des Flugzeugmu­seums in Villingen-Schwenning­en zählt.

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