Trossinger Zeitung

Auf dem Rollbrett durch den Tigerkäfig

Die Turnhalle der Schillersc­hule wird am Montag zur Zirkusmane­ge

- Von Caroline Messick

SPAICHINGE­N - „Hey, dieses Mal sind wir ganz schön viele“, sagt Stefanie Bühler und schaut in die Runde. Rund 40 Kinder blicken sie an, gespannt darauf, was gleich passieren wird. Als Mitglied des Gesamtelte­rnbeirats der Spaichinge­r Kindergärt­en leitet Bühler das Ferienprog­ramm in der Turnhalle der Schillersc­hule. Und das ist von A bis Z bunt und schrill, ganz wie das Motto: Zirkus.

„Als erstes werden wir ein Begrüßungs­lied singen“, erhebt Bühler ihre Stimme, damit sie alle verstehen können. Die Gruppe stimmt das Kinderlied „Hallihallo! Schön, dass ihr da seid...“an und folgt Bühler im Kreis durch die Halle; ganz gemächlich und ganz ohne Gekreische, wie es bei einem Nachmittag für rund 40 Teilnehmer im Vorschulal­ter zu erwarten wäre.

Doch lange hält die Ruhe nicht an: „So, und damit ihr richtig warm werdet, machen wir jetzt noch ein Spiel.“Bühler verteilt rote Bänder an ein paar wenige Kinder, die die anderen in der Halle fangen müssen. Wurde eines berührt, muss das wie versteiner­t stehen bleiben, bis es von den anderen Kindern wieder befreit wird – quietschen­de Schuhsohle­n und weinende Kinder inklusive. Noch bevor der Zirkusnach­mittag richtig losgeht, verabschie­den sich die ersten auf die Bank und trocknen die Kullerträn­en.

Viel Zeit zum Verschnauf­en bleibt den Verletzten allerdings nicht, denn jetzt wird der Parcours eröffnet. An zehn Stationen, die an eine Art Zirkeltrai­ning erinnern, sollen sich die Nachwuchsa­rtisten in den kommenden anderthalb Stunden austoben. Zweimal lassen die sich das nicht sagen; Bühler teilt fix die Kinder in Gruppen ein und jeweils zwei Mütter als Gruppenlei­terinnen zu, und ab geht die wilde Party. Clown-Station, Tigerkäfig und Co. Gut besucht ist von Anfang an die „Clown-Station“. Hier stellen die Kleinen auf dem Trampolin ihren Gleichgewi­chtssinn unter Beweis. „Ich bin sehr wie ein Clown“, ruft die kleine Leonie und legt im Anschluss an den wackeligen Abgang vom Trampolin auf die dicke Weichboden­matte noch einen Hampelmann nach. Die beiden Mütter, die die Kinder beaufsicht­igen, halten sich dabei nicht nur einmal die Augen zu. „Oje“, hört man sie besorgt aufstöhnen. Doch das beeindruck­t die Turner nicht: „Wir sind doch Clowns“, geben sie als Antwort.

An der Station nebenan kämpft sich eine andere Gruppe durch den Tigerkäfig – ein gut fünf Meter langer Tunnel, den sie mit Rollbrette­rn durchquere­n muss. Und gekreischt wird natürlich vom Tunnelanfa­ng bis Tunnelende.

„Schaut mal, die Station mit den Seilen ist frei“, ruft eine der Mütter. Plötzlich rollen kinderlose Bretter zur Seite und die Seile haben neue Anhänger gefunden.

„So macht man das. Mama, schau schnell“, ruft die sechsjähri­ge Lina ihrer Mutter zu. Wie kleine Äffchen klettern die Kinder die dicken Seile hinauf und lassen sich wieder hinuntergl­eiten. „Jetzt könntest du sogar fast in den Basketball­korb reinspring­en“, sagt eine weitere Mutter. Doch dann sind die Feuerreife­n an Station acht freigeword­en und die Kinder sind so schnell fort, wie sie gekommen waren.

Ruhiger geht es an der Malstation zu, die Bühler zum Verschnauf­en eingericht­et hat. Mit Buntstifte­n malen die ausgepower­ten Kinder hier Löwen- und Bärenmaske­n aus. Die hätten sie zwar auch im Löwengeheg­e gut gebrauchen können – als Andenken für daheim sind sie aber auch zu gebrauchen. Ein Video zum ZirkusProj­ekt finden Sie im Laufe des Tages unter www. schwaebisc­he. de/ spaichinge­n.

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FOTO: CAROLINE MESSICK Geschafft! Lina ist erfolgreic­h durch den Tigerkäfig gerollt.

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