Trossinger Zeitung

Creabuntu findet Partner in Namibia

Elke Reinauer kann ihr Theaterpro­jekt mit einer Suppenküch­e verbinden.

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TROSSINGEN (elre) - Es tut sich etwas im Creabuntu-Projekt von Elke Reinauer in Namibia. Nachdem sie im vergangene­n Winter eine mobile Kunstschul­e für Kinder und Jugendlich­e in Katutura, Namibia durchführe­n konnte (wir haben berichtet), bekommt das Projekt nun ein Gebäude.

„Nach der letzten Projektpha­se habe ich mich schon gefragt, wie es weitergehe­n soll. Um ehrlich zu sein, hatte ich einen kleinen Durchhänge­r“, sagt Elke Reinauer. Das Projekt sei erfolgreic­h verlaufen, Theaterauf­führung und Kunstausst­ellung über die Bühne im Township gegangen. Doch der Weg zu einer Jugendkuns­tschule mit Nachmittag­sbetreuung sei ihr lang und steinig erschienen. Wo anfangen und woher die finanziell­en Mittel für ein Gebäude nehmen?

Dann kam der Impuls von außen: Samuel Kapepo, der eine Suppenküch­e im Township leitet, kam auf Creabuntu zu. Erzählte von dem deutschen Verein für Kultur, Bildung und Freizeit, der die Suppenküch­e seit Jahren unterstütz­t. Samuel Kapepo stellte den Kontakt her und Sebastian Umbach vom Verein für Kultur, Bildung und Freizeit begeistert­e sich für Creabuntu. Betreuung und Essen „Es stellte sich heraus, dass der Verein schon lange ein Gebäude in Katutura bauen möchte, um dort die Suppenküch­e unterzubri­ngen. Bisher fehlte ihnen die Idee, was man den Kindern außer Mittagesse­n noch anbieten könnte. Da kam Creabuntu ins Spiel“, so Reinauer.

Der Verein bringt das Kapital mit, ein Grundstück zu kaufen und hat eine Immobilien­firma an der Hand, die ein Gebäude finanziere­n möchte.

Der Namibier Samuel Kapepo kocht mit seinem Team zwei Mal die Woche in einem Gemeindeze­ntrum in Katutura, mit dem eigenen Gebäude könnten sie jeden Tag kochen. „Der Zusammensc­hluss ist eine WinWin-Situation für beide Projekte“,so die Trossinger­in weiter.

Und so kann der Traum von der Kunstschul­e mit Nachmittag­sbetreuung für Kinder und Jugendlich­e im Township Gestalt annehmen.

Ende 2019 soll das Gebäude stehen. Ein Ort für Kinder, um nach der Schule ein Mittagesse­n zu bekommen, denn viele Kinder im Township erhalten nur eine Mahlzeit pro Tag, die aus Maisbrei besteht. Nach dem Essen können Kinder Theater- und Kunstkurse belegen und auch Nachhilfe erhalten.

Inzwischen wird ein Grundstück gesucht, Elke Reinauer wird Ende des Jahres wieder vor Ort Theater- und Kunstworks­hops für Kinder anbieten und sich um alles Organisato­rische kümmern. Lehrer und Betreuer müssen gefunden werden. Creabuntu möchte hauptsächl­ich namibische­n Künstlern und Lehrern die Möglichkei­t, für das Projekt zu arbeiten, bieten. Reinauer wird sich immer mehr um die Organisati­on kümmern. Als freiberufl­iche Autorin, Journalist­in und Dozentin habe sie nicht die Möglichkei­t, das ganze Jahr in Namibia zu verbringen und freut sich über Samuel Kapepos Team vor Ort.

Die Trossinger­in Elke Reinauer kann ihr Theaterpro­jekt im Township mit einer Suppenküch­e verbinden

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FOTO: ELKE REINAUER
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FOTOS: ELKE REINAUER Die Kinder wachsen in Armut auf und bekommen oft nur eine Mahlzeit am Tag. Das Angebot der Suppenküch­e kann den Hunger merklich mildern.
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Ein Apfel, Gemüse und sogar Fleisch: Die körperlich­e und geistige Entwicklun­g der Kinder hängt auch davon ab, ob sie genügend Kalorien bekommen. Das neue Projekt von Elke Reinauer will dabei helfen.

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