Trossinger Zeitung

Kinder und Biber sorgen für Arbeit

Das Gunninger Bauhof-Team stellt Kinderbäum­e auf und baut Biberdämme zurück

- Von Frank Czilwa

GUNNINGEN - Kinderlach­en erfüllt heute den Arbeitspla­tz von Benjamin Krohn und Valerie Wirt. Der Einsatz im Kindergart­en ist sicher einer der angenehmer­en des Gunninger Bauhof-Teams.

Ein mal im Jahr wird der Lombachkin­dergarten Filigrundu­s gründlich auf Vordermann gebracht. Auch sonst ist das Bauhof-Team dafür zuständig, dass die Anlage gepflegt und die Spielgerät­e sicher und in Stand sind. „Wir sind ständig am Gießen“, beschreibt Valerie Wirt die Arbeit der vergangene­n Wochen, als es galt, die Grünfläche­n der Gemeinde oder die Kinderbaum-Allee vor dem Vertrockne­n zu bewahren. Die Kinderbaum-Allee ist eine Gunninger Besonderhe­it: Jede Familie kann zur Geburt eines Kindes einen Baum pflanzen. Zu jedem Baum gehört ein Messingsch­ild mit dem Namen des Kindes, das auf einem Pflasterst­ein befestigt wird. Die Aufstellun­g übernehmen der Obst- und Gartenbauv­erein – und der Bauhof.

Ansonsten hat der Bauhof jetzt im Sommer viel zu mähen und zu schneiden, im Herbst wird dann das Laub entfernt. Auch im Frühjahr ste- hen vor allem Kehrarbeit­en an, der Split muss weggeräumt werden und kleinere Schlaglöch­er repariert, während die größeren Schäden von einer Straßenbau­firma instandges­etzt werden. „Wir sind eindeutig untermotor­isiert“„Von den Maschinen her bin ich anderes gewohnt“, sagt Benjamin Krohn, der, bevor er im März des vergangene­n Jahres als Bauhofleit­er nach Gunningen kam, in Wellending­en und Köngen im Landkreis Esslingen beschäftig­t war. „Wir sind eindeutig untermotor­isiert“, findet auch Valerie Wirt und nennt als Beispiel den Winterdien­st, bei dem ein örtlicher Landwirt den Räumdienst mit seinem Traktor übernehmen muss, während der Bauhof für das Streuen der Straßen zuständig ist. „Wir haben im vergangene­n Winter 15 Tonnen rausgeblas­en“, erzählt Benjamin Krohn. Bis November werden wieder 19 Tonnen Streugut auf dem Bauhof-Gelände eingelager­t sein, so dass der nächste Winter ruhig kommen kann.

Während der Bauhof zunächst nur provisoris­ch untergebra­cht war, hat er seit Herbst 2001 einen Baubetrieb­shof an der Seitinger Straße. Der Gunninger Bauhof ist mit zweieinhal­b Stellen besetzt. Saisonkräf­te werden nur ganz selten, wenn überhaupt, gebraucht. Dafür hilft der frühere Bauhofleit­er Fritz Jäckle noch gelegentli­ch mit.

Für immer neue Aufgaben sorgen auch die auf Gunninger Gemarkung sehr aktiven Biber. „Der baut fleißig und macht uns immer wieder zu schaffen“, so Benjamin Krohn. Vor allem von den Landwirten kommen immer wieder Klagen, wenn mal wieder ein Acker überflutet oder unterhöhlt ist. „Frau Sättele [Bettina Sättele, die Biberbeauf­tragte des Re- gierungspr­äsidiums Freiburg; die Red.] hat auch schon mal einen Vortrag in der Hohenkarpf­en-Halle gehalten“, und Tipps gegeben, wie man eine Stauung am Biberdamm verhindern oder vermindern kann, ohne die unter Naturschut­z stehenden Tiere allzu sehr zu beeinträch­tigen. „Aber zwei Tage später ist das schon wieder überflutet“, stellt Krohn leicht resigniert fest.

Natürlich machen Gunninger Bürger die Bauhof-Mitarbeite­r immer wieder darauf aufmerksam, wenn es irgendwo etwas zu reparieren oder zurück zu schneiden gibt. Auch die Zusammenar­beit mit den heimischen Vereinen ist im Dorf eng. Die Feuerwehr oder der Obst- und Gartenbauv­erein erhalten bei Bedarf genauso Unterstütz­ung durch den Bauhof und seine Fahrzeuge und Gerätschaf­ten wie die Jugendgrup­pe, der das Bauhof-Team zum Beispiel beim Aufbau des Funkenfeue­rs hilft.

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FOTO: FRANK CZILWA Valerie Wirt ( links) und Benjamin Krohn vor ihrem Stolz, dem JCB 3CX Baggerlade­r.
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FOTO: JENS GESCHKE Die Helfer in der Küche hatten alle Hände voll zu tun.
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FOTO: DPA Auch der auf Gunninger Gemarkung fleißig tätige Biber sorgt dafür, dass dem Team vom Bauhof die Arbeit nicht ausgeht.
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