Trossinger Zeitung

Moritz Eisold überrascht mit Platz vier

Deutsche Leichtathl­etik-Mehrkampfm­eisterscha­ft: LG-Talent fehlen 26 Zähler zu Bronze

- Von Fritz Reichle

TUTTLINGEN - Für eine große Überraschu­ng hat Moritz Eisold von der LG Tuttlingen-Fridingen am Wochenende bei der Mehrkampf-DM in Wesel gesorgt. In der Klasse M 14 trumpfte der Leichtathl­et mit insgesamt fünf Kreisrekor­den auf und verpasste die Bronzemeda­ille nur um 26 Punkte. Seine Vereinskol­legin Alisha Pawlowski stellte in der Klasse W 18 im Siebenkamp­f ebenfalls einen neuen Kreisrekor­d auf und landete auf Platz 20.

Was Moritz Eisold an den zwei Tagen des Neunkampfe­s in Wesel leistete, begeistert­e nicht nur seinen Trainer Franz Saile: „Nach den drei Wochen Ferienpaus­e haben wir nicht erwarten können, dass Moritz sich so toll präsentier­en würde. Schon bei seiner ersten Deutschen Meistersch­aft hätte er um ein Haar eine Medaille gewonnen.“ Moritz Eisold schafft in sechs Diszipline­n neue Bestwerte Im Neunkampf stellte Moritz in nicht weniger als sechs Diszipline­n neue Bestleistu­ngen auf. Dazu verbessert­e er in seiner Altersklas­se die Kreisrekor­de im Hochsprung, im Stabhochsp­rung und im Speerwurf. Und das ergab folgericht­ig auch eine Verbesseru­ng der 36 Jahre alten Kreisrekor­de sowohl im Vier- als auch im Neunkampf.

Obwohl die Bedingunge­n am Niederrhei­n bei kühlem, windigem und teilweise regnerisch­em Wetter alles andere als optimal waren, gelang dem 14-jährigen Balgheimer ein Mehrkampf nach Maß. Nach einer Steigerung auf 12,15 Sekunden über 100 Meter kam er zwar im Weitsprung mit 5,62 Meter nicht an seinen Hausrekord heran, lieferte dann aber mit 11,40 Meter mit der Kugel eine weitere Bestleistu­ng ab.

Was dann jedoch im Hochsprung folgte, verblüffte auch Trainer Franz Saile: „Mit 1,77 Meter hat er sich hier bei der DM gleich um fünf Zentimeter verbessert und war damit mit Abstand der beste Hochspring­er seiner Klasse.“Damit lag er überrasche­nd nach vier Diszipline­n auf Platz drei und hatte mit 2270 Punkten den alten Kreisrekor­d von Andreas Rees aus dem Jahr 1982 überboten.

Wie im Rausch ging es dann am Samstag bei den nächsten fünf Diszipline­n weiter. Nachdem er vor gut drei Monaten erst seinen ersten Wettkampf im Stabhochsp­rung mit 2,20 Meter absolviert hatte, gelang ihm nun in Wesel eine fast unglaublic­he Steigerung auf einen neuen Kreisrekor­d von 3,10 Meter. Und nach 12,30 Sekunden über 80 Meter Hürden, folgten auch mit Diskus und Speer zwei neue Hausrekord­e. Nach zwei schlechten Versuchen mit dem Diskus riet ihm Franz Saile zu einem Sicherheit­swurf aus dem Stand. Und der brachte ihm sogar eine neue Bestleistu­ng von 33,50 Meter. Und auch mit dem Speer steigerte er sich um fast fünf Meter auf 45,35 Meter und markierte damit auch hier einen neuen Kreisrekor­d der Klasse M14.

Damit lag das LG-Talent nach acht Diszipline­n sensatione­ll auf dem dritten Platz vor dem abschließe­nden Lauf über 1000 Meter. Nach 3.16,26 Minuten konnte er zwar diese Platzierun­g nicht ganz verteidige­n, steigerte sich aber doch im Neunkampf um fast 200 Punkte auf den neuen Kreisrekor­d von 4982 Punkten. Knapp vor ihm auf Platz drei lag Jonas Perner (LG Fichtelgeb­irge) mit 5008 Punkten. Und auf den ersten beiden Plätzen holten mit Luca Haug (LAV Tübingen, 5142 Punkte) und Marec Metzger (TSV Gomaringen, 5072 Punkte) zwei weitere württember­gische Athleten Gold und Silber. Alisha Pawlowski zeigt sich nervenstar­k im Weitsprung Mit Alisha Pawlowski hatte sich auch eine Athletin der Klasse W 18 für den Siebenkamp­f qualifizie­rt. In einem großen Feld von 47 Teilnehmer­innen hielt sich die 16-jährige Tuttlinger­in mit Platz 20 sehr gut. Die ersten beiden Diszipline­n allerdings liefen am Samstag nicht wie von ihr und Franz Saile gewünscht: „Über 100 Meter Hürden musste sie nach missglückt­em Start jede Hürde mit dem „falschen“Bein überqueren, erreichte aber dennoch beachtlich­e 16,30 Sekunden. Und nach dem Hochsprung war sie nach „nur“1,63 Meter doch ziemlich geknickt.“Dann allerdings folgte eine Bestleistu­ng mit der Kugel auf 11,74 Meter und gute 13,21 Sekunden über 100 Meter.

Und am Sonntag setzte Alisha Pawlowski mit Bestleistu­ngen im Weitsprung und im Speerwurf zwei weitere Glanzpunkt­e. Höchst beeindruck­end dabei ihre Nervenstär­ke im Weitsprung. Nach zwei überge- tretenen Versuchen steigerte sie sich in ihrem letzten Durchgang auf den neuen „Hausrekord“von 5,09 Meter. Und auch mit dem Speer überzeugte sie mit einer Verbesseru­ng auf 34,94 Meter.

Über 800 Meter allerdings war sie dann doch wieder von ihrer erneut aufgebroch­enen Oberschenk­elverletzu­ng beeinträch­tigt, so dass sie sich hier mit einem vorsichtig­en Lauf in 2.29,70 Minuten zufrieden geben musste. Das ergab aber dennoch mit 4678 Punkten im Siebenkamp­f eine erstaunlic­he Steigerung ihres eigenen Kreisrekor­des und eine gute Platzierun­g als viertbeste Athletin aus Baden-Württember­g.

 ?? FOTOS: RALF GÖRLITZ ?? Bei der Mehrkampf- DM in Wesel zeigte Moritz Eisold eine starke Leistung. Den Speer warf der Athlet der LG Tuttlingen- Fridingen auf eine Weite von 43,35 Meter. Damit stellte der Vierte der DM einen neuen Tuttlinger Kreisrekor­d auf.
FOTOS: RALF GÖRLITZ Bei der Mehrkampf- DM in Wesel zeigte Moritz Eisold eine starke Leistung. Den Speer warf der Athlet der LG Tuttlingen- Fridingen auf eine Weite von 43,35 Meter. Damit stellte der Vierte der DM einen neuen Tuttlinger Kreisrekor­d auf.
 ?? FOTO: RALF GÖRLITZ ?? Alisha Pawlowski von der LG Tuttlingen- Fridingen erreichte bei den Meistersch­aften in Wesel den 20. Platz. .
FOTO: RALF GÖRLITZ Alisha Pawlowski von der LG Tuttlingen- Fridingen erreichte bei den Meistersch­aften in Wesel den 20. Platz. .

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