Neue Ideen für Eßlinger Kindergarten
OB Michael Beck will wald- und naturnahes Angebot etablieren – Erste Gespräche laufen
TUTTLINGEN-ESSLINGEN - Wie geht es weiter mit dem Kindergarten Eßlingen? Wie berichtet, hat die Einrichtung vor einem Jahr zugemacht, aus Mangel an Kindern. Nun laufen bei der Stadt Tuttlingen Überlegungen, dort wieder einen Kindergarten aufzumachen, allerdings mit deutlich verändertem Angebot. Oberbürgermeister Michael Beck kann sich dabei gut einen Kindergarten mit wald- und naturpädagogischem Konzept vorstellen, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung sagte.
„Wir brauchen dort etwas, das wir sonst nirgendwo anders in der Stadt haben, sonst nehmen die Eltern es nicht an“, ist Beck überzeugt. Deshalb sei der Fachbereich Kindergärten derzeit dabei, auszuloten, ob sich ein Wald- oder Natur-Kindergarten in Eßlingen etablieren lasse. „Gerne auch mit Tieren“, sagt der OB. Gut funktionierende Beispiele gebe es in anderen Städten.
Der Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS) BadenWürttemberg überprüfe derzeit die Räumlichkeiten in Eßlingen, sagt Klaus Jansen, Fachbereichsleiter für die Kindergärten im Rathaus. Es müsse geklärt werden, ob sie sich überhaupt für das Konzept eignen.
Auch viele andere Fragen sind noch offen: Tiere und ein Betreuer müssten gefunden werden, dazu Erzieher mit dem pädagogischen Know-how und ein städtischer Kindergarten, an dem Eßlingen angedockt werden könnte. Es soll bei einer Gruppe bleiben, der Kindergarten hatte bislang nie mehr. Nach wie vor soll diese Gruppe für Eßlinger Kinder gedacht sein, wäre aber auch offen für alle anderen Kinder aus dem Stadtgebiet. „Deshalb würden wir ihn an einen großen Kindergarten angliedern, der eine freigestellte Leiterin hat“, sagt OB Beck. Die Kindergärten Alte Post, Haus der Familie oder Kernstadt kämen zum Beispiel in Frage.
Entsprechend gibt es auch Überlegungen, ob ein Bustransport für die Kinder vom Stadtgebiet eingerichtet werden könnte. Das hängt allerdings auch an rechtlichen Fragen. Und der OB wünscht sich hinsichtlich der Öffnungszeiten eine attraktive Regelung: „Auch da brauchen wir etwas, das es bislang noch nicht gibt.“Gerade in den Randzeiten am Morgen und am Abend sieht er bei der Kinderbetreuung noch Nachholbedarf. Mit Erziehern und Eltern reden Als nächstes will die Stadtverwaltung nun bei ihren Erziehern fragen, wer sich den Wechsel in eine solche Einrichtung vorstellen könnte. Parallel laufen die Gespräche mit der KVJS. Danach soll der Bedarf bei den Eltern sondiert werden.
Schon einmal war ein Waldkindergarten in Eßlingen im Gespräch. Man habe die Initiative zweier Erzieher auch ins Rathaus eingeladen, sagt Beck. „Da kam aber überhaupt nichts zurück, die Initiative gab es praktisch nicht“, kritisiert Beck.
Generell will der OB aber, dass wieder Bewegung in die Sache kommt: „Wir wollen in den Stadtteilen eine grundlegende Infrastruktur vorhalten und dazu gehört auch ein Kindergarten.“