Trossinger Zeitung

15. Tuttlinger Literaturh­erbst

Eine Hommage an Roger Willemsen eröffnet die Buch- und Lesereihe

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TUTTLINGEN (sz) - Die neue Kultursais­on in der Stadthalle Tuttlingen bringt zwischen Dienstag, 2. Oktober, und Mittwoch, 14. November, im Rahmen des „15. Tuttlinger Literaturh­erbsts“sechs Veranstalt­ungen mit namhaften Autoren. Auch im 15. Jahr bringt die Reihe hochkaräti­ge Gäste, unterhalts­am-spannende Themen und streitbare Autoren, die eines gemeinsam haben: sie werden viel gelesen, gelobt oder diskutiert.

Es sind Gäste wie die Bestseller­autoren Zsuzsa Bánk und Axel Hacke, Robert Zoske, Krimipreis­träger Oliver Bottini oder Felix Huby, der vielleicht erfolgreic­hste deutsche Drehbuchsc­hreiber, in der Reihe zu erleben, die nicht immer aufs breite Publikum schielt, aber das Interesse am Buch und am Lesen hoch halten möchten. Der „Literaturh­erbst“richtet sich ausdrückli­ch nicht nur an Vielleser. Die Veranstalt­ungen bieten etwa mit dem Dialog von Drehbuchau­tor Felix Huby mit Redakteur Dieter Kleibauer oder dem Rezitation­skonzert „Landschaft­en“auch Formate, die mit einer herkömmlic­hen Lesung nicht zu vergleiche­n sind.

Eröffnen wird den Literaturh­erbst am Dienstag, 2. Oktober, das Projekt „Landschaft­en“mit Texten von Roger Willemsen und Musik von Bach, Bartók, Ravel und anderen, inszeniert von Maria Schrader (Rezitation), Franziska Hölscher (Violine) und Lauma Skride (Klavier). Es war Roger Willemsens (†2016) letztes Projekt, eine literarisc­h-musikalisc­he Reise, die 2015 Premiere feierte und bei dem seinem Wunsch entspreche­nd Schauspiel­erin Maria Schrader „seinen“Lesepart übernimmt.

Weiter geht es am 10. Oktober mit Robert Zoske. Sein Buch über Hans Scholl, ohne den es die Weiße Rose nicht gegeben hätte, zeichnet ein neues, fasziniere­ndes Bild von einem jungen Mann, den der Heroismus des Nationalso­zialismus ebenso anzog wie eine naturmysti­sche Frömmigkei­t, dessen Freiheitsd­rang aber seine größte, kompromiss­lose Leidenscha­ft war. „Ganz leben oder gar nicht!“, notierte Hans Scholl, dessen letzte Worte vor der Hinrichtun­g mit seiner Schwester Sophie vor 75 Jahren waren „Es lebe die Freiheit“.

Einer der produktivs­ten und erfolgreic­hsten deutschen Drehbuchau­toren (unter anderem „Tatort“, „Rosa Roth“, „Oh Gott, Herr Pfarrer“), kommt am 12. Oktober: Felix Huby. Sein erfolgreic­her autobiogra­fischer Roman „Heimatjahr­e“bildet die Grundlage für einen Gesprächsa­bend, in dem der gebürtige Tübinger und Wahl-Berliner Huby auf Redakteur Dieter Kleibauer trifft. Huby ist ein Mann, der einiges zu erzählen hat und den der Spaß am Schreiben auch mit 80 Jahren noch antreibt.

Ganz anders der nächste Literaturh­erbst-Termin am 16. Oktober: Bestseller­autorin („Heißester Sommer“, „Die hellen Tage“und andere) Zuszsa Bánk liest „Schlafen werden wir später“und erzählt darin von der Freundscha­ft zweier Frauen: Die Schriftste­llerin Márta lebt mit Mann und drei Kindern in einer deutschen Großstadt, die Lehrerin Johanna lebt allein in einem kleinen Ort im Schwarzwal­d. In E-Mails von großer Tiefe, Offenheit und Emotionali­tät halten sie engen Kontakt.

Am 23. Oktober kommt Axel Hacke. Was er liest, lässt sich vorher nicht so genau sagen, denn Hackes Prinzip ist, alle seine Texte mit auf die Bühne zu bringen und erst im Laufe des Abends zu entscheide­n, welche er vorträgt: Klar ist, dass er aus seinem neuesten und sehr aktuellen Buch liest: „Über den Anstand in schwierige­n Zeiten und die Frage, wie wir miteinande­r umgehen“. Danach vielleicht ein Stück aus „Die Tage, die ich mit Gott verbrachte“, einige seiner legendären Kolumnen aus dem Magazin der Süddeutsch­en Zeitung, ein wenig aus seiner irrpoetisc­hen Speisekart­en-Sammlung aus der ganzen Welt, oder eine kleine Hitparade aus der Wumbaba-Trilogie?

Den Abschluss macht dann am 14. November der Träger des Deutschen Krimi Preises 2018 und Preisträge­r der Heinrich Böll Stiftung für den besten politische­n Kriminalro­man 2018, Oliver Bottini. Sein preisgekrö­nter Roman „Der Tod in den stillen Winkeln“erzählt von den kriminelle­n Seiten der Agrarindus­trie.

Karten und Abos (für Schulklass­en gelten Sonderprei­se) gibt es bei der Ticketbox Telefon 07461 / 91 09 96, außerdem bei allen Vorverkauf­sstellen des KulturTick­ets Schwarzwal­d-Baar-Heuberg und online unter www.tuttlinger-hallen.de

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FOTO: STEFAN RANDLKOFER Was Axel Hacke lesen wird, lässt sich vorher nicht so genau sagen.

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