Wieder Parkzoff im Neckarstadtteil
Bewohnerin der Werastraße berichtet von Anfeindungen seit Einrichtung von Parkzonen
VS-SCHWENNINGEN (sbo) - Seit April sind im Bereich rund um die Werastraße in VS-Schwenningen in drei Abschnitten Bewohnerparkzonen eingerichtet. Für die Anlieger hat sich die Situation verbessert – die Maßnahme scheint jedoch nicht überall gut angekommen zu sein.
Der Parkfrust im Neckarstadtteil hält offenbar an. Zwar nicht, wie aus dem vergangenen Jahr gewohnt, bei Bewohnern der Werastraße, doch diese bekommen laut eigener Aussage einen Teil des Ärgers ab. Das lange Kämpfen hatte für Corinna Kulka und ihre Mitstreiter eigentlich ein positives Ende genommen. Nachdem die Anwohnerin der Werastraße gemeinsam mit ihrer Nachbarin Gabi Janetzki monatelang auf die dortige, sehr angespannte Parksituation aufmerksam gemacht hatte – dazu gehörten unzählige Telefonate, EMails, eine Unterschriften-Aktion oder Besuche von Bürgersprechstunden –, stimmte der Gemeinderat Anfang dieses Jahres der Einführung einer Bewohnerparkzone zu. Diese ist in drei Abschnitte unterteilt, ausgeschilderte Bereiche sind zu bestimmten Zeiten für Anwohner mit einem entsprechenden Ausweis reserviert.
52 Anträge genehmigt
„Am 24. April haben die Technischen Dienste die Schilder aufgestellt, die das Parken regeln. Seit Anfang Mai wird dort kontrolliert – so hatten alle Bürger ein paar Tage Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen“, berichtet Madlen Falke von der städtischen Pressestelle. 55 Anträge auf Parkausweise seien seit der Einführung der Zone gestellt, 52 genehmigt worden. „Die Situation hat sich dort für die Anwohner verbessert. Es gibt mehr Möglichkeiten, einen Parkplatz zu finden“, so Falke weiter. Sie berichtet lediglich von vereinzeltem Klagen von Anliegern, dass ihr Besuch die Bewohnerparkplätze nicht nutzen könne.
Dass sich die Situation verbessert hat, bestätigt auch Corinna Kulka. „Wir sind mit der Lösung sehr glücklich. Klar gibt es einige, die sich nicht an die Parkregeln halten. Aber im Großen und Ganzen finden wir nun immer einen Parkplatz vor der Haustüre und nicht erst drei Straßen weiter“, freut sich die Anliegerin. Die „Fremdparker“– darunter viele Studierende der in VS-Schwenningen angesiedelten Hochschulen – sind also weg.
Nur, wo sind sie hin? Zu Zeiten, als die Bewohner der Werastraße noch um „ihre“Parkflächen kämpften, verwies die Stadtverwaltung wiederholt auf das ungenutzte Angebot in der Burgstraße. Doch dorthin seien die Autos nicht abgewandert. Vielmehr, beschreibt Kulka die Situation, stehen die Fahrzeuge nun in den Straßen des Neckarstadtteils, die nicht in der Parkzone liegen. Das sei bei den dortigen Bewohnern nicht gut angekommen.
„Es tut uns sehr leid, dass das Problem eigentlich nur verlagert wurde“, sagt Kulka. Sie, als damalige Wortführerin der Werastraßen-Anlieger, habe sich bereits Anfeindungen der nun betroffenen Anwohner ausgesetzt gesehen. „Ich wurde schon gefragt, ob ich denn kein schlechtes Gewissen hätte, weil wir damals nur an uns selbst und die Werastraße gedacht hätten“, sagt Kulka. Ein Vorwurf, den sie bei allem Verständnis für die Frustration jedoch nicht so auf sich sitzen lassen möchte. „Wir haben zu der Zeit, als wir auf unsere Situation aufmerksam gemacht haben, allen Bescheid und die Möglichkeit gegeben, sich uns anzuschließen. Und es ist nicht so, dass man unser Anliegen in der Öffentlichkeit nicht mitbekommen hätte“, beteuert sie.
Das gelte auch für die Anwohner der nun von der schlechten Parksituation betroffenen Straßen. „Innerhalb der Werastraße haben Gabi Janetzki und ich dann zehn, 15 Leute gefunden, die sich mit uns engagiert haben. Aber von den anderen Straßen hatte daran niemand Interesse“, erinnert sich Kulka. „Ich glaube, weil viele der Meinung waren, es bringt doch eh nichts.“