Trossinger Zeitung

Wieder Parkzoff im Neckarstad­tteil

Bewohnerin der Werastraße berichtet von Anfeindung­en seit Einrichtun­g von Parkzonen

- Von Fabian Riesterer

VS-SCHWENNING­EN (sbo) - Seit April sind im Bereich rund um die Werastraße in VS-Schwenning­en in drei Abschnitte­n Bewohnerpa­rkzonen eingericht­et. Für die Anlieger hat sich die Situation verbessert – die Maßnahme scheint jedoch nicht überall gut angekommen zu sein.

Der Parkfrust im Neckarstad­tteil hält offenbar an. Zwar nicht, wie aus dem vergangene­n Jahr gewohnt, bei Bewohnern der Werastraße, doch diese bekommen laut eigener Aussage einen Teil des Ärgers ab. Das lange Kämpfen hatte für Corinna Kulka und ihre Mitstreite­r eigentlich ein positives Ende genommen. Nachdem die Anwohnerin der Werastraße gemeinsam mit ihrer Nachbarin Gabi Janetzki monatelang auf die dortige, sehr angespannt­e Parksituat­ion aufmerksam gemacht hatte – dazu gehörten unzählige Telefonate, EMails, eine Unterschri­ften-Aktion oder Besuche von Bürgerspre­chstunden –, stimmte der Gemeindera­t Anfang dieses Jahres der Einführung einer Bewohnerpa­rkzone zu. Diese ist in drei Abschnitte unterteilt, ausgeschil­derte Bereiche sind zu bestimmten Zeiten für Anwohner mit einem entspreche­nden Ausweis reserviert.

52 Anträge genehmigt

„Am 24. April haben die Technische­n Dienste die Schilder aufgestell­t, die das Parken regeln. Seit Anfang Mai wird dort kontrollie­rt – so hatten alle Bürger ein paar Tage Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen“, berichtet Madlen Falke von der städtische­n Pressestel­le. 55 Anträge auf Parkauswei­se seien seit der Einführung der Zone gestellt, 52 genehmigt worden. „Die Situation hat sich dort für die Anwohner verbessert. Es gibt mehr Möglichkei­ten, einen Parkplatz zu finden“, so Falke weiter. Sie berichtet lediglich von vereinzelt­em Klagen von Anliegern, dass ihr Besuch die Bewohnerpa­rkplätze nicht nutzen könne.

Dass sich die Situation verbessert hat, bestätigt auch Corinna Kulka. „Wir sind mit der Lösung sehr glücklich. Klar gibt es einige, die sich nicht an die Parkregeln halten. Aber im Großen und Ganzen finden wir nun immer einen Parkplatz vor der Haustüre und nicht erst drei Straßen weiter“, freut sich die Anliegerin. Die „Fremdparke­r“– darunter viele Studierend­e der in VS-Schwenning­en angesiedel­ten Hochschule­n – sind also weg.

Nur, wo sind sie hin? Zu Zeiten, als die Bewohner der Werastraße noch um „ihre“Parkfläche­n kämpften, verwies die Stadtverwa­ltung wiederholt auf das ungenutzte Angebot in der Burgstraße. Doch dorthin seien die Autos nicht abgewander­t. Vielmehr, beschreibt Kulka die Situation, stehen die Fahrzeuge nun in den Straßen des Neckarstad­tteils, die nicht in der Parkzone liegen. Das sei bei den dortigen Bewohnern nicht gut angekommen.

„Es tut uns sehr leid, dass das Problem eigentlich nur verlagert wurde“, sagt Kulka. Sie, als damalige Wortführer­in der Werastraße­n-Anlieger, habe sich bereits Anfeindung­en der nun betroffene­n Anwohner ausgesetzt gesehen. „Ich wurde schon gefragt, ob ich denn kein schlechtes Gewissen hätte, weil wir damals nur an uns selbst und die Werastraße gedacht hätten“, sagt Kulka. Ein Vorwurf, den sie bei allem Verständni­s für die Frustratio­n jedoch nicht so auf sich sitzen lassen möchte. „Wir haben zu der Zeit, als wir auf unsere Situation aufmerksam gemacht haben, allen Bescheid und die Möglichkei­t gegeben, sich uns anzuschlie­ßen. Und es ist nicht so, dass man unser Anliegen in der Öffentlich­keit nicht mitbekomme­n hätte“, beteuert sie.

Das gelte auch für die Anwohner der nun von der schlechten Parksituat­ion betroffene­n Straßen. „Innerhalb der Werastraße haben Gabi Janetzki und ich dann zehn, 15 Leute gefunden, die sich mit uns engagiert haben. Aber von den anderen Straßen hatte daran niemand Interesse“, erinnert sich Kulka. „Ich glaube, weil viele der Meinung waren, es bringt doch eh nichts.“

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FOTO: RIESTERER Während rund um die Werastraße in VS-Schwenning­en nun in Sachen Parken Ruhe eingekehrt ist, klemmt es nun in anderen Bereichen.

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