Trossinger Zeitung

Der Untergrund ist weiß – auch ohne Eis

Sanierung der Kunsteisba­hn schreitet voran – Bis 20. September soll die Fläche aufbereite­t sein

- Von Michael Pohl

VS-SCHWENNING­EN (sbo) - Die Technik für die neue Glykol-Kühlung im Schwenning­er Eisstadion ist bereits installier­t. In diesen Tagen wird die Vorrichtun­g für die Leitungen verlegt und in knapp vier Wochen soll die Eismaschin­e wieder ihre Runden drehen.

Der Zeitplan für die Sanierung der Kühlanlage der Kunsteisba­hn (Bahn II) am Schwenning­er Eisstadion ist eng getaktet. Doch bislang klappt alles wie gedacht, berichtet Klaus Hässler, Geschäftsf­ührer der Kunsteisba­hngesellsc­haft (KEB). „Es greift ein Zahnrad ins andere. Ist die eine Firma mit ihren Arbeiten fertig, steht die nächste schon in den Startlöche­rn“, hat Hässler viel Lob für alle Beteiligte­n übrig.

Doch der KEB-Chef weiß auch, wäre es anders, würde er Schwierigk­eiten bekommen. „Wir haben fixe und nicht verschiebb­are Termine. Wir brauchen ab 20. September wieder Eis auf der Fläche.“Bis es soweit ist, müssen die restlichen Quadratmet­er des Plattensys­tems, in dem später die Leitungen des Kälteträge­rs Glykol verlaufen, verlegt werden. „Danach sind Kilometer an Leitungen zu legen“, weiß Eismeister Hermann Vikoler. Erst dann kann er mit der Eisaufbere­itung beginnen. „Ich freue mich schon sehr darauf, auch weil es eine neue Herausford­erung wird.“

Schließlic­h ist ihm das Kühlsystem in der Praxis völlig unbekannt. Nachdem die alten Ammoniak-Leitungen aus dem Boden entfernt wurden, wird sich auch die Eisaufbere­itung verändern. „Früher hatten wir hier eine Betonfläch­e, die wurde gekühlt und eingeschwe­mmt.“Wenn die erste Eisschicht erhärtet war, konnte Vikoler mit der Eismaschin­e seine Runden drehen. „Beim neuen System ist ja alles offen. Ich muss also erst eine Grundschic­ht haben, bevor ich einschwemm­e.“Dennoch plane er, wie bisher auch, etwa eine Woche ein, bis die Eisfläche genutzt werden kann.

Die bislang größte Herausford­erung dieses ersten Bauabschni­ttes war die Unebenheit der Bahn. „Wir hatten teilweise Höhenunter­schiede von 23 Zentimeter­n, die wir vergangene Woche mit rund 400 Tonnen Maggedamm (Asphalt) ausgeglich­en haben“, erklärt Hässler. Gemäß den neuen Richtlinie­n des Internatio­nalen Eishockeyv­erbandes (IIHF) wurde die Fläche von 60 mal 30 Meter auf 60 mal 26 Meter verkleiner­t. „Das gilt für neue Flächen, die alten (wie in der Helios Arena) haben Bestandssc­hutz und müssen nicht verändert werden.“

Außerdem wurde eine Erdbohrung vorgenomme­n, um die Dicke des gefrorenen Bodens unter der Halle zu messen. „Wir sind immer davon ausgegange­n, dass wir, weil wir im Moor-Gebiet sind, ein bis eineinhalb Meter gefrorenen Boden unter uns haben. Die Messung ergab allerdings drei Meter“, ist der KEBChef selbst überrascht gewesen.

Zweiter Bauabschni­tt

Die Folge ist, dass eine Unterfrier­heizung installier­t werden muss. „Es ist total widersprüc­hlich, dass wir Eis machen und eine Heizung installier­en, aber wir müssen die Gefrierung in Schach halten, um den Boden zu schonen“, erläutert KEB-Chef Klaus Hässler. Doch im kommenden Monat ist die Baustelle am Bauchenber­g längst nicht beendet. Nach der bevorstehe­nden Eissaison folgt dann der zweite Bauabschni­tt des Ausbaus zu einem Eissportze­ntrum. Dann wird das Eis abgetaut, das Kühlsystem zurückgeba­ut und das Dach erneuert. Zudem sollen die Kunsteisba­hn an der bisher offenen Seite geschlosse­n und Tribünen aufgebaut werden. „Die Teile des Kühlsystem­s kommen anschließe­nd aber wieder rein“, weist Hässler darauf hin, dass es sich nicht um „rausgeworf­enes Geld“handelt.

Während derzeit die Curlinghal­le als Lager der Baufirmen dient, soll auch diese 2019/2020 wieder in Betrieb genommen werden. „Ab 2020 wollen wir dann ganzjährig Eis in der Halle bieten und somit Anlaufstel­le für viele Teams werden, die in Schwenning­en ihre Trainingsl­ager absolviere­n – und natürlich den heimischen Jugendteam­s sowie den Wild Wings perfekte Bedingunge­n bieten«, ergänzt KEB-Chef Klaus Hässler.

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FOTO: POHL Das Plattensys­tem, in dem die Kühlträger­leitungen verlegt werden, wird derzeit auf der Kunsteisba­hn Stück für Stück eingebaut.

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