Tuttlinger Pudimat gewinnt Stadt-Titel
Tennis: Lokalmatador passt sich im Nieselregen den schwierigen Bedingungen optimal an
TUTTLINGEN - Herbstlich kühle Temperaturen und am zweiten Turniertag stetiger Nieselregen: Das Wetter hat es mit dem TC RW Tuttlingen am Wochenende nicht gut gemeint. Dennoch zog der Ausrichter nach den 12. Tennis-Stadtmeisterschaften ein zufriedenes Fazit.
„Für das Wetter hatten wir erstaunlich viele Zuschauer. Das hat uns schon überrascht. Und es war ein sportlich fairer Wettbewerb“, fasste Michael Krause, Pressereferent des TC RW, das zweitägige Turnier zusammen, dessen Spiele bei der mäßigen Witterung „gerade noch so“über die Bühne gehen konnten.
Zwei-, dreimal habe Oberschiedsrichter Dieter Kinkelin, Vorsitzender des Tennisbezirks E Neckar/Alb/Zollern, eingreifen müssen, meinte Krause. Der Untergrund habe aber meist klare Urteile ermöglicht. „Das ist der Vorteil vom Sand. Man sieht den Abdruck des Balls. Nur wenn der Ball knapp an der Linie aufkommt, und vielleicht ein Sandkorn aufgewirbelt hat, gibt es einen verwischten Übergang“, erzählte Krause. Deshalb wären die meisten der 74 Teilnehmer ohne Schiedsrichter ausgekommen.
Vor allem, wenn es wie beim Sieg von Lokalmatador Emanuel Pudimat bei den Herren (LK 4-12) eine so klare Angelegenheit war. In den drei Partien gab der Tuttlinger nur zehn Spiele ab. „Er hat in einem starken Feld ein ganz tolles Turnier gespielt“, lobte Krause. Vor allem im Finale gegen Simon Niebel (TC Herrenzimmern) habe er ein „Riesenspiel gemacht. Das war schon grandios, was er da abgeliefert hat“, zog der TCPressesprecher den Hut. Mit 6:3 und 6:3 ließ er seinem Widersacher kaum eine Chance. In seinen Spielen habe Pudimat das richtige Mittel gefunden. Weil der Tennisball auf dem feuchten Sand nicht mehr so hoch abspringt, habe Pudimat mit Slice und Stopps „bis zum Exzess gespielt“, sagte Krause.
Bei den Herren der Leistungsklassen 10-18 gab es eine Überraschung. Stefan Winkler (TEV RW Fellbach), der nur durch eine Wildcard des Ausrichters noch ins Feld gerutscht war, bejubelte den Turniersieg. Auf dem Weg ins Finale hatte der Fellbacher im Viertelfinale den hoch eingeschätzten Tuttlinger Moritz Beck (2:6, 0:6) ausgeschaltet. „Moritz war ein Totalausfall. Das sagt er auch selbst. Mit dieser Leistung kann er nicht zufrieden sein“, berichtete Krause. Im Finale setzte sich Winkler gegen den ebenfalls starken Pascal Gnirß (SV 1922 Emmingen ab Egg) 6:3, 6:4 durch. Philipp Böhme gewinnt nach frühem Aus die Nebenrunde In der Konkurrenz für die Altersklassen 16-23 war das Turnier für die Tuttlinger Spieler bereits nach dem ersten Spiel vorbei. Philipp Sprung, Ingo Hasenbach und Philipp Böhme verloren jeweils in zwei Sätzen. Den Sieg im Finale erreichte Guido Christilli (TG Schwenningen) kampflos. Dennis Gönner (TC GW Möhringen) hatte zuvor aufgegeben. Lobenswert aus Tuttlinger Sicht sei es gewesen, dass Böhme die Nebenrunde noch gegen Sprung gewonnen hatte. „Philipp war länger verletzt“, freute sich Krause für den Mannschaftsführer der TC-Herren.
„Als unterm Strich zu wenig“, bewertet er das Abschneiden der Tuttlingerinnen bei den Damen (LK 412). Während Dagmar Storz erkrankt gegen Mona Hofmann (3:6, 0:3) bereits in der ersten Runde aufgeben musste, schieden Stefanie Werner (1:6, 1:6 ebenfalls gegen Hofmann) und Christina Breinlinger (2:6, 1:6 gegen Lea Hummel vom TC Schönberg Freiburg-St.Georgen) im Halbfinale aus. Marleen Christ (TK Bietigheim), die Krause zum Kreis der Favoritinnen gezählt hatte, gewann im Endspiel gegen Hummel (4:6, 7:5, 10:3). „Sie hat im Finale ziemlich zu kämpfen gehabt. Insgesamt war es von Christ aber ein starker Auftritt mit vier guten Siegen“, fasste Krause zusammen. Nadja Kruse aus Sigmaringen wird zur größten Überraschung Ihren Vorjahressieg konnte die Tuttlingerin Gudrun Egle bei den Damen 40 (LK10-18) nicht wiederholen. Die topgesetzte Spielerin landete nach dem Fünferturnier vor Carina Diener (TC Kreenheinstetten), immerhin Nummer zwei der Setzliste, auf dem vierten Platz. Nur im direkten Duell behielt Egle 7:5, 3:6, 10:1 die Oberhand. Den Turniersieg sicherte sich Nadja Kruse (TC Sigmaringen), die mit der Leistungsklasse 20 die krasse Außenseiterin war. „Das war sicher die größte Überraschung des Turniers“, meinte der TC-Sprecher. Die Leistung sei lobens- und anerkennswert, weil „Kruse sich mit ihrer Routine am schnellsten an die Bedingungen angepasst“habe.
„Jürgen Siglinger kann nicht zufrieden sein“, meinte Krause über seinen Mitspieler. Der Tuttlinger musste sich trotz niedrigster Leistungsklasse im Wettbewerb der Herren 40 (LK 6-15) mit Platz zwei zufrieden geben. Gegen Damian Duczmal (TB Weilheim/LK 20) gewann Siglinger (LK 7) den ersten Satz knapp 7:5, sicherte sich mit dem anschließenden 6:0 den Sieg. Gegen Jochen Brosämle (TC Bochingen/LK 13) verlor der Tuttlinger 2:6, 0:6. „Er hatte nicht seinen besten Tag“, meinte Krause.
Hans-Jürgen Schneck (Herren 50) und Axel Kohlrusch (Herren 60) sorgten in den Senioren-Wettbewerben noch für zwei Siege des Ausrichters. Schneck besiegte in der Gruppe Michael Krause (TC RW Tuttlingen) 6:1, 6:1 und Roland Karwig (SV Durchhausen) 6:2, 6:2. Im Finale musste sich Andreas Löffler (TC Herrenberg) dem Donaustädter 6:7, 2:6 geschlagen geben. „Da hat HansJürgen Schneck heftigste Gegenwehr erfahren. Vor allem im ersten Satz, der auf der Kippe stand, sah es anders aus. Andreas Löffler war technisch, spielerisch und konditionell auf der Höhe. Letztlich hat sich Schneck aber souverän durchgesetzt“, sagte Krause.
Mit einem 6:1, 6:3 gegen Klaus Schneider (TA TSV Waldenbuch) setzte sich Kohlrusch die Krone des Stadtmeisters auf. „Er hat sich sehr gefreut“, meinte Krause. Schneider hatte zum Start des Wettbewerbs den Spaichinger Paul Palombo 6:3, 6:1 besiegt, war im Finale aber ohne Chance. „Axel Kohlrusch hat abgewartet und seine Chancen genutzt. Er hat das sauber gespielt.“
Trotz der Turniersiege von Pudimat, Schneck und Kohlrusch war das Tuttlinger Abschneiden unter den Erwartungen geblieben. Dies war aber auch das Einzige, das die Stimmung im herbstlichen Tuttlingen trübte.