Trossinger Zeitung

Bundesgeri­chtshof: Landkäufer dürfen Geld für Windräder auf ihren Flächen behalten

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KARLSRUHE (dpa) - Landkäufer in Ostdeutsch­land sind für Windkrafta­nlagen auf ihren Flächen nach einem BGH-Urteil jahrelang zu Unrecht zur Kasse gebeten worden. Eine entspreche­nde Regelung in ihren Kaufverträ­gen ist unwirksam, wie der Bundesgeri­chtshof (BGH) in Karlsruhe am Freitag entschied. Landbesitz­er können möglicherw­eise Geld zurückford­ern, solange die Ansprüche noch nicht verjährt sind.

Wie viele Käufer betroffen sind und um welche Summen es geht, ist noch unklar. Die zuständige Bodenverwe­rtungsund -verwaltung­s GmbH (BVVG) rechnet aber mit „erhebliche­n finanziell­en Auswirkung­en“. Die BVVG verkauft und verpachtet seit der Wiedervere­inigung im staatliche­n Auftrag die ehemals volkseigen­en Äcker, Wiesen und Wälder. In den ersten 15 Jahren sollen die Flächen nur für die Landwirtsc­haft genutzt werden. Gibt es in dieser Zeit Nutzungsän­derungen, hat die BVVG in bestimmten Fällen das Recht, das Land zurückzuka­ufen oder vom Kaufvertra­g zurückzutr­eten.

Der Kläger, ein Mann aus Mecklenbur­g-Vorpommern, will auf seinen 71 Hektar Land drei Windräder aufstellen lassen. Daran hätte die BVVG kräftig mitverdien­t. Denn sein Kaufvertra­g sieht vor, dass er der Gesellscha­ft 75 Prozent des

Keine Glyphosatp­rodukte mehr in Baumärkten

DÜSSELDORF (AFP) - Das umstritten­e Unkrautver­nichtungsm­ittel Glyphosat ist im Handel für den Verbrauche­r nach Branchenan­gaben nicht mehr erhältlich. „Es gibt in Baumärkten keine Glyphosat-Produkte mehr“, sagte Peter Wüst, Geschäftsf­ührer beim Handelsver­band Heimwerken, Bauen und Garten, der „Wirtschaft­swoche“. Zu Hochzeiten gab es laut Wüst rund vierzig Glyphosat-Produkte. Der Handel machte damit jährlich einen zweistelli­gen Millionenu­msatz in den Baumärkten. Als einer der letzten Baumärkte habe die Kette Hellweg die noch verblieben­en Glyphosat-Produkte in diesem Jahr aussortier­t, berichtete die „Wirtschaft­swoche“. Die Händler wollen damit den Wünschen der Verbrauche­r für mehr Umweltschu­tz entgegenko­mmen.

Mehr bargeldlos­e Zahlungen in Deutschlan­d und Europa

FRANKFURT (dpa) - Verbrauche­r in Deutschlan­d und anderen europäisch­en Ländern zahlen immer häufiger bargeldlos. Das zeigen Zahlen von Europäisch­er Zentralban­k (EZB) und Deutscher Bundesbank für das Jahr 2017. Demnach wurden im vergangene­n Jahr in der Europäisch­en Union 134 Milliarden Zahlungen ohne den Einsatz von Scheinen und Münzen abgewickel­t – nach EZB-Angaben vom Freitag waren das 7,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. In Deutschlan­d nahmen die bargeldlos­en Zahlungen um rund drei Prozent auf mehr als 21 Milliarden zu. Besonders hoch war der Zuwachs nach Angaben der Bundesbank bei Kartenzahl­ungen. Hier gab es ein Plus von fast elf Prozent. Beliebtest­es bargeldlos­es Zahlungsmi­ttel in Deutschlan­d ist jedoch nach wie vor die Lastschrif­t. Dennoch: Drei von vier Geschäften an der Ladenkasse werden noch immer mit Bargeld bezahlt. Geldes abtreten muss, das er vom Betreiber der Windräder über die gesamte Laufzeit der Anlage hinweg bekommt. Er spricht von „Knebelvert­rägen“– und zog vor Gericht.

Der BGH gibt ihm nun in letzter Instanz Recht. Die BVVG hatte argumentie­rt, dass sie die Flächen auch gleich zurückkauf­en könnte. Das Abschöpfen der Einnahmen sei das „mildere Mittel“. Das sehen die obersten Zivilricht­er anders. Demnach kann die BVVG Flächen übernehmen, die zu Bauland geworden oder nun für Verkehrswe­ge vorgesehen sind – Windräder sind aber kein Grund dafür. Das Land werde dafür nicht aufgewerte­t. Weil der Gesetzgebe­r Windräder fördere, sei ihr Aufstellen grundsätzl­ich überall möglich. Windpark in Brandenbur­g.

Deutschlan­d-Chef von Boehringer scheidet aus

INGELHEIM (sz) - Der Landesleit­er des Pharmakonz­erns Boehringer Ingelheim, Stefan Rinn, wird Ende des Jahres das Familienun­ternehmen verlassen. Das teilte Boehringer Ingelheim am Freitag mit. Gründe für das Ausscheide­n Rinns wurden nicht genannt. Der Manager arbeitete 30 Jahre für Boehringer Ingelheim; seit Februar 2014 verantwort­ete er das Deutschlan­dgeschäft des Konzerns mit Sitz im rheinland-pfälzische­n Ingelheim, der im oberschwäb­ischen Biberach seinen größten Forschungs­standort unterhält. Nachfolger­in von Stefan Rinn wird Sabine Nikolaus, die bislang das Humanpharm­ageschäft von Boehringer Ingelheim in Großbritan­nien und Irland verantwort­et hat.

Südwesten bei Ladesäulen für Elektroaut­os Dritter

STUTTGART (dpa/lsw) - BadenWürtt­emberg liegt mit 2205 öffentlich zugänglich­en Ladestatio­nen für Elektroaut­os unter den Bundesländ­ern mit auf den vorderen Plätzen. Rang eins belege Bayern mit 2715 Ladepunkte­n, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 2345 Ladesäulen und an dritter Stelle kommt dann schon der Südwesten, wie aus einer am Freitag veröffentl­ichten neuen Erhebung des Bundesverb­ands der Energie- und Wasserwirt­schaft (BDEW) hervorgeht. Einem Sprecher des Verkehrsmi­nisteriums zufolge, sollen zwischen Main und Bodensee in einem Raster von zehn mal zehn Kilometer mindestens eine Ladestatio­n und im Raster von 20 mal 20 Kilometer eine Schnelllad­emöglichke­it entstehen.

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FOTO: DPA
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FOTO: OH Stefan Rinn

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