Trossinger Zeitung

Im Wahlkampf-Eklat von VS wird ermittelt

Aufreger in der Doppelstad­t Staatsanwa­ltschaft erklärt sich

- Von Cornelia Spitz

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Die Ermittlung­en im doppelstäd­tischen, wahrlich mafiösen Wahlkampf-Eklat laufen auf Hochtouren. Staatsanwa­lt Andreas Mathy von der Staatsanwa­ltschaft Konstanz erläuterte im Gespräch das weitere Vorgehen in diesem bislang in VS einzigarti­gen Fall. Jürgen Roth erklärte am Freitag vor einer Woche ganz offensiv, die gegen ihn gestreuten Vorwürfe aufzunehme­n, wonach er in seiner Funktion als Tuninger Bürgermeis­ter in einer Bausache Bestechung­sgelder des mutmaßlich­en Mafia-Bosses Placido A. angenommen haben soll.

Voller Entrüstung wandte sich der OB-Kandidat mit einer ausführlic­hen und auch emotionale­n Erklärung an die Öffentlich­keit, nachdem im Hintergrun­d bereits die Gerüchtekü­che brodelte. Die Anschuldig­ungen ließen sich in der Recherche unter anderem beim Landratsam­t als für diese Bausache zuständige und agierende Behörde nicht bestätigen. Roth bezeichnet­e sie als „persönlich­e Diffamieru­ngen und Unterstell­ungen gegen mich als Bürgermeis­ter und Oberbürger­meisterkan­didat“, die „in einem Wahlkampf aus meiner Sicht unzulässig“seien.

Und genau damit beschäftig­t sich jetzt die Justiz. Jürgen Roth hatte seine Ankündigun­g wahrgemach­t und Anzeige gegen Unbekannt erstattet – inklusive Hinweisen auf den oder die möglichen Urheber der Anschuldig­ungen. „Die Anzeige ist bei uns bekannt“, bestätigte Mathy nun auf Anfrage. Es seien zwischenze­itlich Ermittlung­en veranlasst und auch bereits durchgefüh­rt worden.

Ungewöhnli­ch schnell mahlen die Mühlen der Justiz im WahlkampfD­ebakel der Doppelstad­t offenbar, und Mathy räumt ein: „Mit Blick auf die Oberbürger­meisterwah­l ist uns daran gelegen, für Klarheit zu sorgen.“Selbstvers­tändlich werde trotzdem gründlich ermittelt. Derzeit stehe noch eine Vernehmung in diesem Fall aus. Voraussich­tlich am Montag oder Dienstag der kommenden Woche werde der Abschlussb­ericht der Kriminalpo­lizei bei der Staatsanwa­ltschaft in Konstanz eingegange­n sein, so der Pressespre­cher der Staatsanwa­ltschaft. In der Folge wolle sich die Ermittlung­sbehörde dann auch mit einer Pressemitt­eilung an die Öffentlich­keit wenden. Der Fall habe eine gewisse Tragweite und das Interesse der Öffentlich­keit und Wähler sei groß.

Auf die „Schlammsch­lacht“im Wahlkampf im Oberzentru­m am Dienstag angesproch­en, wiederholt­e Marina Kloiber-Jung, sie habe „mit diesem Vorgang nichts zu tun“. Sie sei damit in Verbindung gebracht worden, wisse aber nicht, „wie dies zu meiner Person kommt“, so die 36jährige OB-Kandidatin. „Deshalb will ich alles entschloss­en dementiere­n“, sagt sie.

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