Besucher sind von Gedenkstätte beeindruckt
Die Seniorenunion des Landkreises Tuttlingen erkundet vier Tage lang das Elsaß – Abstecher auch in viele malerische Städtchen
TUTTLINGEN - Der Höhepunkt der viertägigen Busreise einer 45-köpfigen Gruppe der Seniorenunion des Kreises Tuttlingen ins französische Nachbarland ist der Besuch der Gedenkstätte auf dem Hartmannsweilerkopf gewesen.
Der Vorsitzende Roland Ströbele meinte, dass der „Berg des Todes“ein dringlicher Appell für ein starkes und einiges Europa sei. Den Schauplatz der blutigen und sinnlosen Kämpfe der ehemaligen „Erbfeinde“müsse man als dauerndes Mahnmal für künftige Generationen in steter Erinnerung behalten. Genau 100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges haben Frankreich und Deutschland gemeinsam ein modernes und nachdenklich machendes Museum eingeweiht, das als dauerhaftes Symbol für die endlich gelungene Aussöhnung dient.
Bei einer Führung durch die noch gut sichtbaren Schützengräben konnten die Ausflügler die Grausamkeiten des sinnlosen Stellungskrieges, der rund 30 000 Soldaten ihr junges Leben kostete, nacherleben. Eine überdimensionale gewebte Pieta in der Gedenkhalle unweit des gepflegten Soldatenfriedhofes drückt die ganze Düsternis des traurigen Kapitels der europäischen Geschichte beklemmend aus.
Die stellvertretende Vorsitzende Elisabeth Ehlers, die als Reiseleiterin für den erkrankten Walter Kümmerlen eingesprungen war, hatte jedoch auch weniger Nachdenkliches in die Reise eingebaut. Gleich mehrere malerische Städtchen, angefangen von Obernai, Colmar, Riquewihr bis Saverne, galt es zu erkunden. Sogar die Technikfreunde kamen bei der Besichtigung des einmaligen Schiffshebewerks in Arzwiller auf ihre Kosten. Klöster und Burgen faszinieren Zu einem Besuch in den Vogesen gehören auch Abstecher zu den markanten Bauwerken auf den Gipfeln. Der Odilienberg mit seiner gut erhaltenen Klosteranlage ist der meistbesuchte Wallfahrtsort im Elsass. Der nach der heiligen Odilia benannte Berg wird von den Schwestern vom Heiligen Kreuz betreut. Im Kloster werden, neben dem Hotelbetrieb, kirchliche Seminare angeboten.
Auf einem weiteren Buntsandsteinfelsen am Ostrand der Vogesen thront die Hochkönigsburg, die ursprünglich im 12. Jahrhundert als staufische Reichsburg entstanden ist. Nach dem Siebzigerkrieg wurde die Ruine von Kaiser Wilhelm zum protzigen Prunkbau als Symbol der damaligen deutschen Herrschaft über das eroberte linksrheinische Gebiet ausgebaut.
Neben dem umfangreichen Kulturprogramm gab es auch Ausblicke in die liebliche Landschaft der rheinischen Tiefebene vom Grand Ballon zu genießen. Genauso gab es immer wieder Programmlücken, die französische Küche und die vorzüglichen elsässischen Weine zu kosten.