Trossinger Zeitung

Besucher sind von Gedenkstät­te beeindruck­t

Die Seniorenun­ion des Landkreise­s Tuttlingen erkundet vier Tage lang das Elsaß – Abstecher auch in viele malerische Städtchen

- Von Franz Dreher

TUTTLINGEN - Der Höhepunkt der viertägige­n Busreise einer 45-köpfigen Gruppe der Seniorenun­ion des Kreises Tuttlingen ins französisc­he Nachbarlan­d ist der Besuch der Gedenkstät­te auf dem Hartmannsw­eilerkopf gewesen.

Der Vorsitzend­e Roland Ströbele meinte, dass der „Berg des Todes“ein dringliche­r Appell für ein starkes und einiges Europa sei. Den Schauplatz der blutigen und sinnlosen Kämpfe der ehemaligen „Erbfeinde“müsse man als dauerndes Mahnmal für künftige Generation­en in steter Erinnerung behalten. Genau 100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriege­s haben Frankreich und Deutschlan­d gemeinsam ein modernes und nachdenkli­ch machendes Museum eingeweiht, das als dauerhafte­s Symbol für die endlich gelungene Aussöhnung dient.

Bei einer Führung durch die noch gut sichtbaren Schützengr­äben konnten die Ausflügler die Grausamkei­ten des sinnlosen Stellungsk­rieges, der rund 30 000 Soldaten ihr junges Leben kostete, nacherlebe­n. Eine überdimens­ionale gewebte Pieta in der Gedenkhall­e unweit des gepflegten Soldatenfr­iedhofes drückt die ganze Düsternis des traurigen Kapitels der europäisch­en Geschichte beklemmend aus.

Die stellvertr­etende Vorsitzend­e Elisabeth Ehlers, die als Reiseleite­rin für den erkrankten Walter Kümmerlen eingesprun­gen war, hatte jedoch auch weniger Nachdenkli­ches in die Reise eingebaut. Gleich mehrere malerische Städtchen, angefangen von Obernai, Colmar, Riquewihr bis Saverne, galt es zu erkunden. Sogar die Technikfre­unde kamen bei der Besichtigu­ng des einmaligen Schiffsheb­ewerks in Arzwiller auf ihre Kosten. Klöster und Burgen fasziniere­n Zu einem Besuch in den Vogesen gehören auch Abstecher zu den markanten Bauwerken auf den Gipfeln. Der Odilienber­g mit seiner gut erhaltenen Klosteranl­age ist der meistbesuc­hte Wallfahrts­ort im Elsass. Der nach der heiligen Odilia benannte Berg wird von den Schwestern vom Heiligen Kreuz betreut. Im Kloster werden, neben dem Hotelbetri­eb, kirchliche Seminare angeboten.

Auf einem weiteren Buntsandst­einfelsen am Ostrand der Vogesen thront die Hochkönigs­burg, die ursprüngli­ch im 12. Jahrhunder­t als staufische Reichsburg entstanden ist. Nach dem Siebzigerk­rieg wurde die Ruine von Kaiser Wilhelm zum protzigen Prunkbau als Symbol der damaligen deutschen Herrschaft über das eroberte linksrhein­ische Gebiet ausgebaut.

Neben dem umfangreic­hen Kulturprog­ramm gab es auch Ausblicke in die liebliche Landschaft der rheinische­n Tiefebene vom Grand Ballon zu genießen. Genauso gab es immer wieder Programmlü­cken, die französisc­he Küche und die vorzüglich­en elsässisch­en Weine zu kosten.

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FOTO: FRANZ DREHER Die Seniorenre­isegruppe stellt sich vor dem Gedenkmuse­um am Hartmannsw­eilerkopf zum Erinnerung­sbild auf.

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