Schnellbau wird im Dezember abgerissen
Genehmigung für den Erweiterungsbau des Landratsamts liegt vor
TUTTLINGEN (iw) - Die Baugenehmigung für den Erweiterungsbau des Landratsamts Tuttlingen liegt seit 27. Juli vor. Jetzt wird es ernst: Die ersten Mitarbeiter in der Bahnhofstraße 100 sind bereits in das Behelfsquartier in die Ulrichstraße gezogen. Damit machen sie Platz für die Kollegen aus dem Schnellbau, das auf dem Baugrundstück steht. Bis Dezember muss dieser geräumt sein, dann wird er abgerissen. Der Plan sieht vor, dass Mitte Januar 2019 mit den Erdarbeiten begonnen wird.
In dem Neubau, der das Landratsamt an der Bahnhofstraße 100 ergänzt, sollen 330 Arbeitsplätze entstehen. Damit können die großen Außenstellen in Tuttlingen zusammengeführt werden. Die Gebäude in der Alleenstraße, der Weimarstraße, der Bahnhofstraße und dem Luginsfeldweg werden aufgegeben. 2021 soll das neue Landratsamt bezogen werden.
Die Kostenberechnung vom März beläuft sich auf 33 Millionen Euro. Laut der Unterlagen für die Sitzung des Ausschusses für Verwaltung und Finanzen des Kreistags, der nächsten Mittwoch tagt, zeichnet sich bei den Handwerkskosten eine Verteuerung von rund 4,5 Prozent ab. Diese Abweichung liege im üblichen Rahmen und sei dadurch bedingt, dass weitere Detailplanungen gemacht wurden und Vorgaben für den Brandschutz umgesetzt werden müssten.
Ein erstes Ausschreibungspaket umfasst rund 70 Prozent aller Arbeiten. Darin enthalten sind neben Erdund Tiefbau auch Rohbau, Fenster, Dachdeckung, Elektro, Heizung, Lüftung, Sanitär, Kantine und Aufzug. Interessierte Unternehmen haben bis 5. Oktober Zeit – für die Rohbauarbeiten bis 25. Oktober – um ihre Angebote abzugeben. Diese werden von den Planern geprüft und dem Kreistag zur Vergabe vorgelegt. Ziel ist es, vor dem Wintereinbruch 2019 den Erweiterungsbau wetterfest zu machen. Deshalb muss Mitte Januar 2019 mit den Erdbauarbeiten begonnen werden. Der Zeitplan ist eng getaktet.
Der Kreistag, der für Vergabesummen von mehr als 650 000 Euro zuständig ist, tagt wieder am 13. Dezember – damit hätten die Firmen, die den Zuschlag bekommen, eine zu kurze Vorlaufzeit. Deshalb soll der Technik- und Umweltausschuss am 21. November die Vergabe vornehmen. Umzug in die Ulrichstraße Mehr als 200 Beschäftigte müssen umziehen, so Nadja Seibert, Sprecherin des Landratsamts: „Es sind deswegen so viele betroffen, damit wieder funktionierende Einheiten geschaffen werden können.“Als Übergangslösung hat der Kreis das Gebäude in der Ulrichstraße 7 – ehemals Normed – angemietet. Die Umbauarbeiten sind abgeschlossen. Die ersten Beschäftigten aus Baurechtsund Umweltamt sowie Wasserwirtschaftsamt sind eingezogen. Ihre Plätze im Hauptgebäude nehmen die Kollegen aus dem Schnellbau ein.
Die Stadt Tuttlingen hat die Baugenehmigung an das Landratsamt Ende Juli erteilt. Für die Erweiterung der Kreisbehörde musste zuvor der Bebauungsplan im Bereich HeinrichRieker-Straße, Weimar-, Werderund Bahnhofstraße geändert werden, der seit 1990 Bestand hatte. Das ging im Gemeinderat sowie der Stadtverwaltung ohne Probleme durch: Schließlich entspreche die Konzentration der Landkreisverwaltung an diesem Standort und die Ausnutzung der innerstädtischen Grundstücksfläche den Zielen der Stadtplanung.
Allerdings werden durch die Konzentration der Einrichtungen in der Bahnhofstraße mehr Parkplätze für die Mitarbeiter benötigt. Ein Stellplatznachweis war im Baugenehmigungsverfahren aufgeführt. Demnach sind 210 Stellplätze gefordert, die Kreisbehörde hat 343 Parkplätze nachgewiesen. Diese verteilen sich auf die Tiefgarage, die erweitert werden soll, auf die Dauerparkplätze in der Heinrich-Rieker-Straße und dem Gelände der alten Kreissporthalle, das fürs Parken hergerichtet wird.
Die Parkplätze auf dem Nachbargelände Bahnhofstraße 80 stehen während der Bauphase nicht zur Verfügung. Das Gelände wird für die Baustelleneinrichtung benötigt. Ein Video zum Thema gibt es bei uns im Internet unter www.schwaebische.de/ tuttlingen