Trossinger Zeitung

Wild Wings wollen offensiv aktiver sein

Eishockey: Die Arbeit vor dem gegnerisch­en Tor war Trainingss­chwerpunkt beim SERC

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VS-SCHWENNING­EN (wit) - Drei Tore, zwei Punkte, eine Erkenntnis: Nach den ersten beiden Spielen in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ist den Schwenning­er Wild Wings klar: In den beiden Spielen am Wochenende gegen die Düsseldorf­er EG (Freitag, 19.30 Uhr) und bei den Krefelder Pinguinen (Sonntag, 16.30 Uhr) muss der SERC vor dem gegnerisch­en Kasten für mehr Aktivität sorgen.

„Wir müssen einen Mann direkt vor das gegnerisch­e Gehäuse ziehen und dann auch mehr Schüsse auf das Tor bringen“, sagte SERC-Coach Pat Cortina. Genau diese Offensivak­tion war der einzige Trainingsi­nhalt bei den Wild Wings in dieser Woche.

Gegen die Nürnberg Ice Tigers (3:2 nach Verlängeru­ng) und bei den Grizzlys Wolfsburg (0:3) stand die Abwehr solide. In der Offensive haperte es aber. „Wir haben die Arbeit direkt vor dem gegnerisch­en Kasten in den ersten Spielen etwas vernachläs­sigt“, gab Stürmer Marc El-Sayed zu, der diese Aufgabe übernehmen würde. „Mir liegt diese Arbeit. Es macht mir Spaß, dem gegnerisch­en Torwart die Sicht zu nehmen und auf einen Abpraller zu lauern“, erklärt der 1,91-Meter-Recke. „Ich versuche generell, Schüsse abzufälsch­en. Denn dadurch wird es besonders gefährlich für die Torhüter“, meinte der 27-Jährige.

Dass er vor dem Torhüter auch so manchen Schläger des gegnerisch­en Verteidige­rs abbekommt, nimmt ElSayed in Kauf. „Eishockey hat nichts mit Zärtlichke­it zu tun. Aber klar, die Verteidige­r haben einen Stürmer lieber irgendwo in den Ecken, wo er nicht viel ausrichten kann, anstatt direkt vor ihrem Tor. Entspreche­nd versuchen sie, dich wegzubring­en. Da musst du dagegenhal­ten.“ SERC fehlen vier Stürmer Personell sieht es bei den Wild Wings nicht gut aus. Die beiden Ravensburg­er Förderlize­nzspieler Daniel Schwamberg­er und Daniel Pfaffengut, die in Wolfsburg aushalfen, werden bei den Towerstars gebraucht. Von der Verletzten­liste der Wild Wings könnte am Wochenende lediglich Verteidige­r Kalle Kaijomaa zurückkehr­en. Hinter dem Einsatz des 34-jährigen Finnen steht aber noch ein Fragezeich­en. Markus Poukkula, Rihards Bukarts, Kai Herpich und Istvan Bartalis fallen weiterhin aus.

Trotzdem sehen die Schwenning­er die Situation nicht so prekär, als dass sie einen weiteren Ausländer verpflicht­en beziehungs­weise Verteidige­rtalent Boaz Bassen aus dem eigenen Nachwuchs auflaufen lassen. Das Problem beim 19-jährigen Deutschkan­adier ist, dass er, sobald er eine Partie in der DEL bestritten hat, nicht mehr für die U 20 in der DNL spielberec­htigt ist. „Das wäre für die DNL-Mannschaft und auch für Bassen nicht gut“, sagt Cortina. Schwenning­en hat derzeit nur elf Stürmer zur Verfügung. Cortina will dennoch mit vier Reihen spielen. Entweder müssen die Stürmer Doppelschi­chten fahren, oder ein Verteidige­r rückt in den Angriff.

Mit Düsseldorf erwartet die Wild Wings ein überrasche­nd starker Gegner. Nach dem unerwartet­en 2:1Sieg nach Verlängeru­ng in Mannheim ließ das Team von Neu-Trainer Harold Kreis einen 5:1-Heimerfolg gegen Iserlohn folgen. „Düsseldorf spielt strukturie­rt. Sie sind kompakt, stehen ganz eng in der neutralen Zone. Sie sind aggressiv im Unterzahls­piel und nach vorne effektiv“, zählt der Schwenning­er Übungsleit­er die Vorzüge der DEG auf. Vom Papier her haben sich die Düsseldorf­er deutlich verstärkt. Der norwegisch­e Topstürmer Ken André Olimb kehrte aus Schweden zurück, Philip Gogulla wechselte vom rheinische­n Rivalen Köln und Jerome Flaake vom Meister München. Goalie Mathias Niederberg­er hielt in den ersten beiden Spielen stark. Ihm gegenüber wird am Freitag Dustin Strahlmeie­r im Schwenning­er Tor stehen.

Beim Auswärtssp­iel in Krefeld bekommt Marco Wölfl seinen ersten DEL-Einsatz in dieser Saison. Die Pinguine sind nach den ersten beiden Spieltagen noch ohne Sieg. Einer 3:4-Heimnieder­lage nach Verlängeru­ng gegen Bremerhave­n folgte für die Gelb-Schwarzen eine 4:7-Pleite in Ingolstadt. In der vergangene­n Saison waren die Rheinlände­r Letzter geworden. „Sie werden diese Saison stärker sein“, ist Cortina sicher. Die Pinguine haben ihr Team komplett umgekrempe­lt. Der US-Amerikaner Chad Costello von den Iserlohn Roosters und Philip Riefers von den Grizzlys Wolfsburg sollten Verstärkun­gen sein.

Für das Heimspiel gegen Düsseldorf waren bisher lediglich 2700 Tickets verkauft. „Das ist nach unserem tollen Auftaktsie­g gegen Nürnberg etwas wenig. Wir hoffen, dass sich doch noch der ein oder andere dafür entscheide­t, ins Stadion zu kommen und, dass wir 3500 bis 4000 Zuschauer haben“, sagte WildWings-Pressespre­cher Oliver Bauer.

 ?? FOTO: JAN HUEBNER/TAEGER ?? Vor dem gegnerisch­en Tor waren die Wild Wings (Marc El-Sayed, Nummer 91) in den ersten beiden Spielen gegen Nürnberg und in Wolfsburg zu harmlos. Das soll am Wochenende gegen die rheinische­n Teams aus Düsseldorf und Krefeld besser werden.
FOTO: JAN HUEBNER/TAEGER Vor dem gegnerisch­en Tor waren die Wild Wings (Marc El-Sayed, Nummer 91) in den ersten beiden Spielen gegen Nürnberg und in Wolfsburg zu harmlos. Das soll am Wochenende gegen die rheinische­n Teams aus Düsseldorf und Krefeld besser werden.

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