Professorin
Alle Augen in den USA werden sich am Donnerstag auf diese Frau richten: Nach tagelangem Zögern hat die kalifornische Professorin Christine Blasey Ford am Wochenende zugesagt, nach Washington zu reisen und vor dem US-Senat persönlich über ihre Vorwürfe gegen Brett Kavanaugh, den Kandidaten von US-Präsident Donald Trump für das Oberste Gericht, zu berichten. Auf die 51-Jährige kommt ein dramatischer Showdown in Washington zu.
Mit ihrem Vorwurf, der Richter Brett Kavanaugh habe sie einst bei einer Schülerparty in den frühen 1980er-Jahren zu vergewaltigen versucht, hat die bisher nur in Fachkreisen bekannte Psychologin den Nominierungsprozess des Kandidaten für den mächtigen Obersten Gerichtshof kräftig durcheinandergewirbelt. Die 51-jährige Ford und der 53-jährige Kavanaugh, der ihre Anschuldigung zurückweist, sollen in öffentlicher Sitzung befragt werden.
Ford hatte sich mit ihrer Anschuldigung laut „Washington Post“im Juli zunächst nur an zwei Parlamentarierinnen gewandt. Sie bat darum, ihren Bericht und ihre Identität vertraulich zu behandeln. Als dann doch Informationen über ihren Vorwurf durchsickerten, entschloss sich Ford, aus der Deckung zu kommen. Damit setzte sich Ford einer schweren Belastung aus: Sie hat nach Angaben ihrer Anwälte Morddrohungen erhalten und ist zusammen mit ihrer Familie untergetaucht.
Trump stellte am Freitag in einer Frontalattacke Fords Glaubwürdigkeit in Frage. Wenig hilfreich dürfte sein, dass sie eingetragenes Parteimitglied der oppositionellen Demokraten ist. Trump, der den Supreme Court mit der Ernennung des erzkonservativen Richters deutlich nach rechts rücken will, will den Posten auf Lebenszeit unbedingt vor den Kongresswahlen im November besetzen, bei der die Republikaner um ihre Senatsmehrheit bangen müssen. (AFP)