Trossinger Zeitung

Stadt per Handy entdecken

Jugendlich­e entwickeln im Jugendforu­m Ideen für die Zukunft von Geisingen

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GEISINGEN (ph) - „Welche Themen soll die Kommunalpo­litik für die Jugend von heute und die Bürger von morgen angehen?“Diese und weitere Fragen haben sich die Jugendlich­en gestellt, die am Jugendforu­m im Rahmen der Digitalisi­erungsoffe­nsive der Stadt Geisingen teilgenomm­en haben. Dort hatten die Heranwachs­enden die Möglichkei­t, sich mit ihren Ideen Gehör zu verschaffe­n. Einen Tag zuvor fand eine Zukunftswe­rkstatt Digitalisi­erung statt, die jedoch auf wenig Resonanz fiel.

Jugendrefe­rent Wolfgang Weber und Franz-Reinhard Habbel, von der GT-Service, die im Auftrag der Stadt Geisingen das Projekt erarbeitet, waren eingangs die Referenten. Der ländliche Raum beherberge 60 Prozent der 3,5 Millionen Unternehme­n Deutschlan­ds, sagte Habbel. Zudem lebe die Hälfte der Einwohner in Deutschlan­d auf dem Land. Kommunikat­ion spiele sich heute im Internet und auf Handys ab. Neue Ideen zur Ausbilung Danach bearbeitet­en die Jugendlich­en in Arbeitsgru­ppen verschiede­ne ANZEIGEN Themen. Im Bereich Bildung und Ausbildung entstand hierbei die Anregung, Gewerbeflä­chen vorwiegend an Firmen zu vergeben, die auch ausbilden. Auch kam der Vorschlag auf, die Grundschul­en in den Ortsteilen zu erhalten. Nach Meinung der Jugendlich­en ist keine weiterführ­ende Schule vor Ort notwendig. Diese seien in der Region ausreichen­d vorhanden.

Die Jugendlich­en bemängelte­n, dass es keine schönen Plätze gebe, auf denen man sich aufhalten könne. Kultur werde vernachläs­sigt, es gebe kein richtiges Stadtbild. Auch der Leerstand von Gebäuden wurde kritisch angesproch­en. Schlechtes Angebot bei ÖPNV Die Geschichte von Geisingen solle mit dem Smartphone über eine App oder QR-Code an den Objekten öffentlich gemacht werden, brachte die Gruppe vor. Angesproch­en wurden auch die Angebote des öffentlich­en Personenna­hverkehrs (ÖPNV). Die sind laut Aussage der Jugendlich­en schlecht.

Habbel sagte, in der Zusammenar­beit und Kommunikat­ion zwischen Verwaltung und Bürgern werde sich künftig viel ändern. Die Ergebnisse des Forums fließen in die Digitalisi­erungsstra­tegie Geisingens ein.

Knapp 40 Besucher waren in das Foyer der Schlossbüh­lhalle in Liptingen gekommen, um dort der Diskussion des Gremiums beizuwohne­n. Zu ihnen zählte auch Dr. Jürgen Kaufmann, der in dem neuen Gebäude praktizier­en wird und in die Planung eingebunde­n worden ist.

Der Gemeindera­t hatte der Tuttlinger HIS-Gruppe Ende Juli den Startschus­s für die Planungen gegeben. „Es war ein ambitionie­rter Plan“, sagte Emmingen-Liptingens Bürgermeis­ter Joachim Löffler. Denn bis zum Ende des Monats soll der Zuschussan­trag im Rahmen des Entwicklun­gsprogramm­s Ländlicher Raum (ELR) beim Landratsam­t eingereich­t werden.

Das Gebäude sei so konzipiert, dass auch ein zweiter oder dritter Arzt in den Räumen Platz finden kann, sagte Löffler. Baurechtli­ch sei das Grundstück nicht genau definiert gewesen, deshalb habe es bei der Konzeption stetige Abstimmung­en mit dem Landratsam­t gebraucht. Kritische Punkte habe Markus Breinlinge­r von der HIS-Gruppe in mehreren Gesprächen mit der Behörde bereits geklärt. Löffler: „Jetzt liegt ein planungsre­ifer Entwurf vor, ohne dass sich die Gemeinde selbst Befreiunge­n geben muss“.

Breinlinge­r erklärte, von den beiden möglichen Standorten habe sich die Mättlestra­ße in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit als geeigneter erwiesen. Da das neue Gebäude auf dem Grundstück neben der bestehende­n Praxis entstehe, sei auch der Umzugsweg kürzer. Dennoch betonte er, dass auch der Standort an der Kirche denkbar gewesen wäre. Gemeinderä­tin Gabriele Rettkowski (Unabhängig­e Wählergeme­inschaft, UWG) sprach sich für den Standort an der Kirche aus, der nun nicht brach liegen dürfe. Es solle auch eine Lösung für diesen Standort geben. Auch Harald Heller (UWG) erklärte, „es hätte den Bereich der Kirche sehr aufgewerte­t“. Gebäude in L-Form Das Gebäude ist in einer L-Form geplant. Die Behandlung­szimmer sind von der Straßensei­te abgekehrt. Durch die Form des Gebäudes entsteht zudem ein Vorplatz. Dieser solle auch als Begegnungs­platz für die angedachte Senioren-WG genutzt werden, so Breinlinge­r. „Wichtig war uns, dass es einladend wirkt“, meinte er.

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VISUALISIE­RUNG: NUMENA So stellen sich die Architekte­n die neue Arztpraxis in der Mättlestra­ße in Liptingen vor. Im Obergescho­ss soll eine Senioren-WG entstehen. Die Freifläche vor dem Gebäude wird zum Begegnungs­platz.
 ?? FOTO: PAUL HAUG ?? Jugendrefe­rent Wolfgang Weber (rechts) erarbeitet­e mit Jugendlich­en Vorschläge für die Gestaltung der Region Geisingen.
FOTO: PAUL HAUG Jugendrefe­rent Wolfgang Weber (rechts) erarbeitet­e mit Jugendlich­en Vorschläge für die Gestaltung der Region Geisingen.
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