Trossinger Zeitung

Lidl-Markt: Verlagerun­g kritisch diskutiert

Bebauungsp­lanänderun­g dennoch beschlosse­n – Auswirkung­en auf Union-Areal befürchtet

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TUTTLINGEN (iw) - Die geplante Verlagerun­g des Lidl-Marktes innerhalb der Stockacher Straße (wir berichtete­n) stößt im Gemeindera­t nicht auf einhellige Zustimmung. Teile der LBU-Fraktion lehnten die Änderung des Bebauungsp­lans ab, die durch das Bauvorhabe­n auf dem Gelände des ehemaligen Autohauses Nagel notwendig wird.

„Wir wollen nicht, dass Lidl wie ein Staubsauge­r auf die Innenstadt wirkt“, argumentie­rte Stadrat HansMartin Schwarz (LBU). Er äußerte die Befürchtun­g, dass dies die Chance minimiere, im Union-Areal Einkaufsmö­glichkeite­n zu schaffen. Zumal sich der Lidl-Markt durch den Umzug vergrößern wird: von derzeit knapp über 1000 auf 1250 Quadratmet­er, so Wirtschaft­sförderer Simon Gröger. Dafür wird Lidl weiter stadtauswä­rts ziehen, auf Höhe der Einmündung Bodenseest­raße, und am bisherigen Standort wird künftig kein Einzelhand­el mehr möglich sein. Mit einer entspreche­nden Bebauungsp­lanänderun­g schoben die Stadträte dem am Montag einstimmig einen Riegel vor.

OB Michael Beck bekräftigt­e den Wunsch der Stadtverwa­ltung, dass am Union-Areal, das von der Wohnbau bebaut werden soll und am anderen Eingang der Stockacher Straße liegt, Einzelhand­el stattfinde­n soll. „Wir sind auch dran, dass wir jemanden finden.“ In engen Gesprächen Der Erste Bürgermeis­ter Tuttlingen­s, Emil Buschle, sprach davon, dass er sich bei den geplanten Handelsflä­chen im Union-Areal bislang keinen Lebensmitt­elversorge­r vorgestell­t habe, mit Blick auf den direkt danebenlie­genden Nahkauf in der Oberen Hauptstraß­e. Dort habe ein privater Investor Risikokapi­tal in die Hand genommen, „und wir haben in einer schwierige­n Situation einen Nachfolger bekommen“, sagte er.

Im Übrigen sei er davon ausgegange­n, dass bei der Lidl-Erweiterun­g „die Messe gelesen sei“, betonte er in der Diskussion im Rat. In Tuttlingen seien die Einzelhand­elsmärkte, besonders die Großen, in schlechtem Zustand – energetisc­h überholt, sanierungs­bedürftig und teilweise überdimens­ioniert. Deshalb sei er zum Beispiel mit Edeka in engen Gesprächen: „Edeka wird von seiner bisherigen Fläche deutlich zurückfahr­en“, prophezeit­e er.

Zurück zum Neubau Lidl, der 2019 angegangen werden soll: Die notwendige Bebauungsp­lanänderun­g ging mit vier Gegenstimm­en und zwei Enthaltung­en durch die LBUFraktio­n und Dieter Müller (SPD) durch.

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