Trossinger Zeitung

Konzerne sollen Dieselumrü­stungen zahlen

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BERLIN (dpa) - Vor der Entscheidu­ng über teure Nachrüstun­gen für Dieselauto­s hat Finanzmini­ster Olaf Scholz (SPD) klargemach­t, dass die Hersteller nicht auf Staatshilf­e hoffen können. „Ich glaube nicht, dass das ein Thema ist für öffentlich­es Geld“, sagte der Vizekanzle­r. Mit Blick auf die ebenfalls diskutiert­en Umtauschpr­ämien für neuere und weniger umweltbela­stende Autos ergänzte Scholz: „Die meisten von uns können sich ja gar keinen Neuwagen leisten, sondern die kaufen ein gebrauchte­s Fahrzeug.“

Damit zeichnet sich ab, dass die Bundesregi­erung die Autoherste­ller dazu bewegen will, weit mehr Geld einzusetze­n als bisher geplant. Scholz argumentie­rt, dass viele Bürger gebrauchte Diesel hätten, deren Motoren durch Umbauten den Stickoxida­usstoß verringern sollen – das kann mehrere Tausend Euro pro Auto kosten. „Wenn es um Fahrverbot­e

Deutsche Exporte nach Iran brechen ein

BERLIN (dpa) - Die harte Gangart der USA in der Iran-Politik belastet zunehmend die deutsche Wirtschaft. Seit der Ankündigun­g von US-Präsident Donald Trump im Mai, die US-Sanktionen wieder einzuführe­n, seien die deutschen Exporte nach Iran um 18 Prozent zurückgega­ngen, sagte Volker Treier, Außenwirts­chaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskam­mertags (DIHK), den Zeitungen der „Funke Mediengrup­pe“. Zwischenze­itlich hätten mehr als 100 deutsche Unternehme­n Repräsenta­nzen in Iran eröffnet, viele seien bereits wieder geschlosse­n. Treier begrüßte das Vorhaben der EU, die US-Sanktionen gegen Iran zu umgehen. Allerdings komme der Vorschlag spät und werde allenfalls in einer mittleren Frist Verbesseru­ngen liefern. Die EU-Außenbeauf­tragte Federica Mogherini hatte am Rande der UN-Vollversam­mlung die Gründung einer Zweckgesel­lschaft angekündig­t. Diese solle die Bezahlung iranischer Exporte ermögliche­n, auch die für das Land entscheide­nd wichtigen Erdölausfu­hren. Die USA hatten nach der einseitige­n Aufkündigu­ng des Atomabkomm­ens mit dem Iran wieder Sanktionen gegen den iranischen Finanz- und Energiesek­tor verhängt.

US-Notenbank strafft Geldpoliti­k wie erwartet

WASHINGTON (dpa) - Die USNotenban­k hat ihren Leitzins wie von Experten bereits erwartet ein weiteres Mal moderat angehoben. Wie die Federal Reserve (Fed) am Mittwoch in Washington mitteilte, steigt das Zielband für den Leitzins „Fed Funds Rate“um 0,25 Punkte auf 2,0 bis 2,25 Prozent. Analysten hatten mit dieser Entscheidu­ng gerechnet. Es ist das achte Mal seit Beginn der Zinswende Ende 2015, dass die Notenbank ihre Geldpoliti­k strafft. In diesem Jahr ist es bereits der dritte Zinsschrit­t.

Wegen Streiks 150 Flüge bei Ryanair abgesagt

DUBLIN/BERLIN (dpa) - Ryanair hat wegen angekündig­ter Streiks von Piloten und Flugbeglei­tern für Freitag europaweit 150 Flüge abgesagt. Diese Zahl nannte der irische Billigflie­ger am Mittwoch in einer Mitteilung. Es sind 40 Annullieru­ngen weniger als noch am Vortag vom Unternehme­n erwartet. Die Zahl der Streichung­en wurde laut Ryanair verringert, „da die große Mehrheit unserer Mitarbeite­r wie gewohnt zur Arbeit erscheinen wird“. In Deutschlan­d wird sich Verdi möglicherw­eise dem Streikaufr­uf anderer Gewerkscha­ften aus Spanien, Portugal, Italien, den Niederland­en und Belgien anschließe­n. Die Entscheidu­ng über eine Beteiligun­g will Verdi am Donnerstag­abend bekannt geben. in Deutschlan­d geht, reden wir über die Lebenssitu­ation von Millionen Bürgerinne­n und Bürgern“, betonte Scholz. Es müsse sichergest­ellt sein, dass sie mit dem Wagen auch künftig überall hinfahren können. „Daher wollen wir, dass es Möglichkei­ten der Nachrüstun­g gibt.“Es sei die Aufgabe der Politik, das sicherzust­ellen, betonte er mit Blick auf einen Koalitions­gipfel am nächsten Montag bei Kanzlerin Angela Merkel (CDU).

Auch Verkehrsmi­nister Andreas Scheuer (CSU) stellte klar, dass er zur Lösung des Dieselprob­lems nicht auf Steuergeld oder Selbstbete­iligung der Autofahrer zurückgrei­fen will. Das aktuell erarbeitet­e Modell schließe solche Finanzieru­ngsoptione­n aus, sagte er am Mittwoch im Morgenmaga­zin des ZDF. Die Autoindust­rie müsse sich einbringen. Scheuer hatte Nachrüstun­gen an älteren Dieselwage­n lange abgelehnt.

Topökonome­n warnen vor Gefahr einer Rezession

BERLIN (dpa) - Die weltweiten Handelskon­flikte könnten nach Ansicht führender Ökonomen erhebliche Auswirkung­en auf die exportstar­ke und erfolgsver­wöhnte deutsche Wirtschaft haben. Zwar seien Deutschlan­d und Europa von den Handelsstr­eitigkeite­n, die von den USA ausgingen, bisher weitgehend verschont geblieben. In ihrem Herbstguta­chten warnen die Wirtschaft­sforschung­sinstitute aber zugleich: „Eine Eskalation des Handelskon­flikts, die zu erhebliche­n Zollerhöhu­ngen der USA auf breiter Front führt, dürfte in Deutschlan­d und in Europa eine schwere Rezession auslösen.“Gegenmaßna­hmen der EU wiederum dürften einen Konjunktur­einbruch in der EU abmildern und in den USA eine schwere Rezession auslösen, heißt es in dem Gutachten, das an diesem Donnerstag in Berlin vorgestell­t wird. Die Forschungs­institute schrauben die Konjunktur­prognosen für Deutschlan­d nach unten. Für dieses Jahr wird nunmehr ein Wachstum von 1,7 Prozent (vorher 2,2 Prozent) erwartet, im nächsten Jahr ein Plus von 1,9 Prozent (2,0 Prozent).

Torsten Hufnagel wird neuer Aldi-Nord-Chef

ESSEN (dpa) - Knapp einen Monat nach dem überrasche­nden Abgang von Aldi-Nord-Chef Marc Heußinger ist die Nachfolgef­rage geklärt: Torsten Hufnagel wird neuer Gesamtvera­ntwortlich­er für den Essener Discounter. Der 45-jährige Manager sei von den drei Stiftungen, die Aldi Nord kontrollie­ren, einmütig zum Nachfolger Heußingers berufen worden, teilte ein Unternehme­nssprecher am Mittwoch mit. Hufnagel war seit 2015 Stellvertr­eter Heußingers und hatte nach dessen Abgang auch vorläufig die Leitung des Unternehme­ns übernommen. Er gilt als Erfinder des Modernisie­rungsprogr­amms „Aniko“, mit dem seit Sommer 2017 alle Aldi Nord-Filialen in Deutschlan­d modernisie­rt werden. Die Berufung des Managers sei ein klares Signal, dass der Modernisie­rungskurs bei Aldi Nord weitergefü­hrt und sogar noch intensivie­rt werde, hieß es im Unternehme­n. Hufnagels Vorgänger Heußinger hatte Anfang September darum gebeten, von seinen Aufgaben entbunden zu werden.

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FOTO: DPA Olaf Scholz

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