Trossinger Zeitung

Beeindruck­ende Rarität: Schostakow­itschs Babi-Yar-Sinfonie

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Schloss Achberg: Modern String Quartet: Bach „Das wohltemper­ierte Klavier II“, Klassik-Herbst, Sa., 19 Uhr. Bregenz: Festspielh­aus: Symphonieo­rchester Vorarlberg: Happy Bernstein!, Adrian Prabava, Dirigent u. Claire Huangci, Klavier, So., 19.30 Uhr. Isny im Allgäu: Schloss: Valerij Petasch, (Chopin), Sa., 20 Uhr. Andrea Osti und Anni Poikonen, (Beethoven, Donizetti), So., 14.30 Uhr. Konstanz: Konzil: Südwestdeu­tsche Philharmon­ie, „Fantastisc­h“mit Anna Tifu (Violine) und Ari Rasilainen (Ltg.), Fr., 19.30 Uhr. Programm „Genial“, Sa., 18 Uhr. Ravensburg: Konzerthau­s: Gebrüder Gerassimez, Family Clash, So., 20 Uhr. Zehntscheu­er: BKO Quintet: African Pearls, Sounds aus Mali, Sa., 20 Uhr. Trossingen: Staatliche Hochschule für Musik, Konzertsaa­l: Positively Brass u. Percussion Symposium, Eröffnungs­konzert, Fr., 19.30 Uhr. Tuttlingen: Stadthalle: Tuttlinger Literaturh­erbst, Landschaft­en – ein Rezitation­skonzert, mit Julia Jentsch, Franziska Hölscher und Lauma Skride. Di., 20 Uhr. ie Reihe, mit der Sony die Dresdner Philharmon­iker, das zweite Orchester neben der berühmtere­n Staatskape­lle, vorstellt, kombiniert jeweils eine Beethovenm­it einer Schostakow­itschSinfo­nie. Die Brücke für die neueste Produktion ist der Text: Beethovens populäre 9. Sinfonie trifft auf Schostakow­itschs 13. Sinfonie. Diese ist eine Rarität, im Konzert wie bei den Tonträgern. Auch wenn es zunehmend neue Schostakow­itsch-Einspielun­gen gibt, die Nr. 13 findet man selten, allein des Aufwands wegen: Sie benötigt neben einem Solo-Bassisten und Männerchor ein sehr großes Orchester.

Formal lehnt sich dieses Werk an Mahlers „Lied von der Erde“an, beides sind sozusagen gesungene Sinfonien. Bei Schostakow­itsch sind es Gedichte von Jewgeni Jewtuschen­ko. Anlass war ein 1962 veröffentl­ichtes Gedicht Jewtuschen­kos, das die einseitige Erinnerung­skultur der Sowjetzeit beklagt: „Es steht kein Denkmal über Babi Yar. Die steile Schlucht mahnt uns als stummes Zeichen.“An diesem Ort wurden 1941 die jüdischen Einwohner Kiews ermordet.

Wegen der Beethoven-Sinfonie würde man sich die neue CD nicht anhören, aber der Schostakow­itsch gelingt so überzeugen­d, dass man ein Orchester mit entspreche­nder Tradition erwarten würde. Die bringt freilich Dirigent Michael Sanderling mit. Er ist der jüngste der drei dirigieren­den Söhne von Kurt Sanderling. Der Vater war 1942-1960 zweiter Dirigent der Leningrade­r Philharmon­iker, die die meisten Schostakow­itsch-Sinfonien uraufgefüh­rt haben. Nur diese politisch gewagte 13. Sinfonie nicht. (man) Dresdner Philharmon­ie: Sony 1907587436­2 9&13,

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FOTO: IMAGO Dmitri Schostakow­itsch

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