Forscher finden mögliche Heimat von „Oumuamua“
HEIDELBERG (dpa) - Forscher haben vier mögliche Heimatsterne des ersten nachgewiesenen Besuchers aus einem anderen Sonnensystem gefunden: Sie verfolgten dazu die Flugbahn von „Oumuamua“zurück – so der Name des Objekts, das vor rund einem Jahr entdeckt wurde. Möglich wurden die neuen Berechnungen unter anderem durch eine Entdeckung vor rund drei Monaten, teilte das Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg mit.
Damals fanden Wissenschaftler heraus, dass aus dem zigarrenförmigen Objekt zeitweise Gase entweichen, deren Effekt mit einem sehr schwachen Raketenantrieb vergleichbar sein. Dies half ihnen entscheidend bei der Berechnung der Flugbahn von „Oumuamua“, wie die Forscher im Fachmagazin „Astrophysical Journal“berichten. Das Team unter der Leitung von Coryn Bailer-Jones hatte zudem Datensätze mit Angaben zu rund 1,3 Milliarden Sternen ausgewertet. Diese waren innerhalb der Gaia-Mission der Europäischen Weltraumorganisation Esa erhoben worden. SAN FRANCISCO (dpa) - Claude ist seit Beginn dabei. Meist liegt er regungslos auf einem beheizten Felsen oder schwimmt mit Schildkröten durch sein Becken. Das schneeweiße Albino-Krokodil, eine der vielen Attraktionen der „California Academy of Sciences“, war bei der Eröffnung des von dem italienischen Architekten Renzo Piano entworfenen Naturkundemuseums gerade 13 Jahre alt. An diesem Donnerstag feiert der Glaspalast mitten in San Franciscos Golden Gate Park seinen zehnten Jahrestag.
Der Bau besitzt Aquarium, Planetarium, Naturkundemuseum und Forschungsstätten unter einem Dach. Die alte Academy, Baujahr 1916, war 1989 durch das schwere Erdbeben in San Francisco beschädigt und später abgerissen worden. Am selben Ort errichtete Piano ein zweistöckiges, lichtdurchflutetes Naturspektakel, das den Blick nach außen in den Golden Gate Park, nach oben in helle Kuppeln und nach unten in tiefe Aquarien erlaubt. Ökologisch vorbildlich Die knapp 500 Millionen Dollar teure Konstruktion aus Glas und Recycling-Stahlträgern erhielt die Auszeichnung als das „grünste“Museum der Welt: Sie wurde mit dem Umweltzertifikat für „Leadership in Energy and Environmental Design“(LEED) in Platin gekürt. 2011 kam das zweite „LEED“-Gütesiegel für den ökologischen Betrieb dazu, gemessen an Kriterien wie Energieverbrauch und Wassereffizienz. Das Museum ist damit das größte öffentliche Gebäude der Welt mit diesen Gütesiegeln. 2017 kündigte die Einrichtung an, als erstes großes Museum im Sinne des Pariser Klimaabkommens den Netto-Ausstoß seiner Treibhausgase bis 2025 auf Null zu bringen.
Energiesparend und zugleich ein Highlight ist das über 10 000 Quadratmeter große wellenförmige „lebendige Dach“, mit Millionen heimischen Pflanzen begrünt. „Hier haben sich Schmetterlinge, Rotschwanzbussarde und andere Vögel angesiedelt“, erzählt Ausstellungsleiter Scott Moran. Das Pflanzendach saugt Regenwasser auf, statt damit die Kanalisation zu belasten. Zehn Jahre nach der Inbetriebnahme seien nur kleine Korrekturen nötig, sagt Moran. So würden etwa auf den Hügelspitzen, die der Wind schneller austrockne, nun trockenresistente Pflanzen wachsen.
Mehr geändert hat sich unter dem geschwungenen Dach mit den beiden großen Kuppeln für das Planetarium und den tropischen Regenwald. „Nachhaltigkeit spielt jetzt in unseren Ausstellungen eine viel größere Rolle“, sagt Moran. „Wir zeigen den Besuchern, welche Ökosysteme bedroht sind und wie wir sie schützen können.“
Bei feucht-tropischer Hitze läuft Moran unter einer riesigen Glashaube über eine Wendeltreppe von den sumpfigen Wurzeln in die Baumkronen des Regenwald-Ökotops hoch. Vögel und Schmetterlinge fliegen frei unter der Glashaube zwischen den Besuchern umher. „Esst weniger Fleisch“, steht auf einer Tafel. Regenwälder würden abgeholzt, um Farmbetrieben Platz zu machen. Die steigende Fleischproduktion verbrauche viele Ressourcen, erfährt der Besucher.
Mit einem gläsernen Aufzug taucht man von der Tropenkuppel ab in die Meereswelt des Untergeschosses. Über den Köpfen der Besucher im Tunnelaquarium schwimmen Rochen und kleine Haie. Durch das glasklare Plexiglas schimmert von oben das Licht des Regenwaldes