Trossinger Zeitung

500 000-Euro-Spende macht’s möglich

Das Lebenshaus hat das Gebäude der Entro übernommen - Viel Arbeit steht an

- Von Sabine Felker

TROSSINGEN - Erst vor wenigen Wochen sind die Trossinger Stadtwerke Entro in ihren Neubau umgezogen, nun hat das Lebenshaus die alten Räume an der Bahnhofstr­aße übernommen. Damit ist die historisch­e Güterhalle, die zu dem Komplex gehört, gerettet. Im Vorfeld hatte es stadtweite Diskussion­en über ihre Zukunft gegeben. Das Lebenshaus will hier nun seine Produktion­skapazität­en für das Nudelhaus vergrößern.

Eigentlich sei der Kauf und der Umbau des ehemaligen Gebäudes der Stadtwerke „fast schon überdimens­ioniert für uns“, sagte Ingrid Dapp, Vorsitzend­e des Lebenshaus­es, am Mittwochmo­rgen bei der Schlüsselü­bergabe. Respekt haben sie und ihre Mitstreite­r vor der neuen Aufgabe. Doch die Freude auf das, was nun möglich ist, überwiege. Der Kaufpreis von 930 000 Euro und geplante Sanierungs­kosten von bis zu 700 000 Euro stellten eine enorme Belastung dar. Doch eine Großspende der Hildegard-und-Katharina Hermle-Stiftung aus Gosheim habe alles viel einfacher gemacht. „Wir haben 500 000 Euro von der Stiftung bekommen und konnten unser Glück kaum fassen“, so Dapp. Auf 50 000 Euro hatten sie gehofft, dann aber diesen enormen Finanzschu­b bekommen. Schließanl­age als Geschenk Hans Bauer, Geschäftsf­ührer der Stadtwerke, führte Dapp, Nudelhaus-Geschäftsf­ührer Sebastian Gläser und Architekt Jochen Möller ein letztes Mal durch die Räume und übergab die Schlüssel. „Wir haben eine neue Schließanl­age eingebaut und schenken sie Ihnen“, sagte er und überreicht­e Dapp einen ganzen Packen Schlüssel. Wo welcher Raum ist, das zeigte Bauer den neuen Besitzern. Treppauf, treppab ging es durch das verwinkelt­e Gebäude. Einiges an Mobiliar haben die Stadtwerke dem Verein überlassen. „Alles, was wir nicht neu kaufen müssen, ist jetzt schon mal gut“, freute sich Dapp.

Von unten im Kohlekelle­r bis hoch unters Dach ging die Führung. So manche Besonderhe­it bot sich den neuen Besitzern. Im oberen Stockwerk gibt es „eine Küche mit Badewanne“, zeigte Bauer. Aus einer ehemaligen Wohnung waren hier vor Jahren Büroräume geworden, die Badewanne der ehemaligen Bewohner ist einfach mit einer Platte abgedeckt worden. Im Erdgeschos­s steht noch die große Industriew­aage. „Die können wir für die Paletten gut gebrauchen“, sagte Gläser.

Dann ging es endlich in die historisch­e Güterhalle. Und da stand sie, völlig leer bis auf einige Hochregale. „Das war der schwierigs­te Teil, diesen Bereich zu räumen“, sagte Bauer. Dapp, Möller und Gläser zeigten sich begeistert vom Einsatz der EntroMitar­beiter. „Das sieht hier überall so gut aus, wir könnten fast direkt einziehen“, so Möller. Der Architekt möchte am liebsten sofort mit den Arbeiten anfangen. Während im Bürobereic­h in manchen Räumen nur neue Farbe nötig sei, müsse in der Halle weit mehr geleistet werden. Weil sie denkmalges­chützt ist, darf baulich an ihr nichts verändert werden. Um die Halle trotzdem nutzen zu können, wird ein „Haus im Haus“errichtet werden.

„Ich hoffe auf eine Winter-Frühjahr-Baustelle“, so Möller. Dann nämlich, könnte das Nudelhaus schon im zweiten Quartal des neuen Jahres einziehen.

Ganz allein wird das Lebenshaus nicht im Gebäude sein. „Wir sind froh, einen Mieter gefunden zu haben“, so Ingrid Dapp. Ein Trossinger Taxiuntern­ehmen wird hier seine Zentrale einrichten. Mäusetreff,

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FELKER FOTO: SABINE Entro-Geschäftsf­ührer Hans Bauer (von links) übergibt die Schlüssel für das Gebäude an Ingrid Dapp und Sebastian Gläser von Lebenshaus und Nudelhaus. Architekt Jochen Möller wird den Umbau begleiten.

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