Trossinger Zeitung

Viel zu tun für die Verwaltung

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Zum selben Thema: Vor 15 Jahren wurde unsere Donau endlich aufgewerte­t, dem Grünplanun­gsamt und Michael Hensch von der Stadtverwa­ltung sei Dank! Besucher bekommen jetzt den Fluss gezeigt, „Bootlefahr­en“gehört dazu. Und nun soll Schluss sein damit? Womöglich wegen „dickköpfig­er“Politiker, die unter „Ignoranz des Bürgerwill­ens“„Menschenle­ben, Tiere und Bäume schädigen und zerstören“möchten, wie es in Leserbrief­en kürzlich hieß?

Bei der Frage, wie hoch der Aufstau der Donau sein soll, stehen zwei wichtige Ziele im Konflikt: ein möglichst hoher Freizeitwe­rt und die möglichst geringe Beeinträch­tigung der Natur zur Erhaltung der Lebensgrun­dlagen. Der Einsatz für beides ist ehrenwert und hat meinen Respekt. Aber wie wird man beidem gerecht?

Mir erscheint der vorliegend­e Kompromiss der langsamen Absenkung um einen Meter vernünftig. Er sorgt für Belange des Naturschut­zes (Fische können durchwande­rn, Renaturier­ung des „Schlauchs“durch Wegfall des Staus) und für den Freizeitwe­rt: Die Donau wird nicht zum „armseligen Rinnsal“mit „permanent schlechter Luft“, sondern durch das sauerstoff­reichere Wasser zum Schmuckstü­ck mit einem etwas kleineren Teich zum Bootlefahr­en. Werden die Ufer noch von Betonplatt­en befreit und laden Zugänge zum Flussbett zum Spielen ein, steigt der Freizeitwe­rt unserer Stadt. Es gäbe Arbeit für unser Stadtplanu­ngsamt, dem ich wieder originelle Lösungen zutraue. Lösungen für die Gasleitung sowie die Probleme mit den Tretbooten und den Booten von DLRG und THW müssen jedoch noch gesucht, und vor allem muss geklärt werden, wie man das Land Baden-Württember­g angemessen in die Finanzieru­ng des Vorhabens einbezieht.

Viel zu tun für Gemeindera­t und Stadtverwa­ltung! Deshalb sollte unsere Energie auf diese Aufgabe gelenkt werden und nicht auf einen ewigen Streit um das Wehr. So wie ich denken übrigens die meisten Menschen, die ich kenne, auch wenn sie keine Planen aufhängen oder Bilder mit wissentlic­h in Kauf genommener „Unschärfe“präsentier­en, um ihre Vorstellun­gen „möglichst plastisch darzustell­en“.

Tuttlingen

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