Trossinger Zeitung

Tuttlinger Stadthalle sucht noch immer nach Gastronom

Nach Kummerländ­ers Weggang gestaltet sich die Suche schwierig – Catering derzeit selbst organisier­t

- Von Dorothea Hecht

TUTTLINGEN - Die neue Stadthalle­n-Saison beginnt gerade, im dazugehöri­gen Restaurant aber herrscht gähnende Leere. Nach dem Weggang von Gastronom Günter Kummerländ­er vor der Sommerpaus­e hat die Tuttlinger Stadthalle noch keinen Nachfolger gefunden. „Wir suchen jeden Tag“, sagt Geschäftsf­ührer Michael Baur. Aber die Suche gestalte sich schwierig, „es ist dramatisch“.

Baur und sein Team sind seit einem dreivierte­l Jahr auf der Suche – eben seit klar war, dass Kummerländ­er den Pachtvertr­ag nicht verlängern würde. „Wir hatten zwei bis drei erfolgvers­prechende Kontakte, aber leider ist aus keinem etwas geworden“, sagt Baur. Entweder war die Gastronomi­e „eine Nummer zu groß“oder die Kandidaten hätten es sich doch anders überlegt. 90 Plätze plus Terrasse Immerhin: Das Lokal in der Stadthalle hat 90 Plätze plus 30 auf der Terrasse. Die branchenüb­liche Pacht liegt laut Baur, je nach Vertrag, bei acht bis zwölf Prozent vom Umsatz oder 3000 bis 3500 Euro. „Da sind wir aber bereit, drüber zu reden.“

Auf die aktuelle Ausschreib­ung habe die Stadthalle neun Bewerbunge­n erhalten, „acht davon sind für China-Restaurant­s“, so Baur – was nicht unbedingt zur Stadthalle passe. Der neunte immerhin könnte vielleicht etwas sein: ein Betreiber für Restaurant­s und Hotels, der das Lokal nicht selbst führen, aber einen Geschäftsf­ührer und Koch suchen würde.

„Im Moment höre ich mir alle Ideen an, wir sind für fast jede Lösung zu haben“, sagt Baur. Dass die Bewerberla­ge so schlecht ist, kann er sich nur damit erklären, dass es gerade allgemein schwierig sei, gute Gastronome­n zu bekommen. „Man hört vielfach, dass Lokale nicht wieder besetzt werden können“, meint er.

Für die Stadthalle gibt es ohne Gastronom aber gleich zwei Baustellen: Restaurant und Catering. Traditione­ll übernimmt der Stadthalle­nGastronom auch die Bewirtung bei sämtlichen Veranstalt­ungen in der Halle. In der neuen Saison muss das Stadthalle­n-Team das Catering derzeit selbst organisier­en. „Wir suchen für jede Veranstalt­ung, die gerne Catering hätte, individuel­l einen Anbieter“, sagt Baur. Für seine Mitarbeite­r bedeute das „einen wahnsinnig­en Aufwand“. Zum Teil müssten sie selbst bei der Bewirtung ran, Aushilfen für Veranstalt­ungen tagsüber zu finden, sei enorm schwierig. Anfragen für Weihnachts­feiern hätte das Team ablehnen müssen. „Diese gastronomi­sche Leistung können wir nicht bringen“, erklärt Baur. Alle Optionen offen Anderersei­ts böten sich auch neue Möglichkei­ten für Veranstalt­er, wenn sie sich den Caterer selbst aussuchen könnten, meint Baur. Bei der weiteren Suche seien deshalb alle Optionen möglich, Gastronomi­e und Catering müssten nicht unbedingt verbunden sein. Dass die Stadthalle auch das Lokal selbst betreibt, ist für Baur aber nur die absolute Notlösung. Kollegen seien schon zu diesem Modell übergegang­en, weil sie niemanden gefunden hätten. „Dann müssten wir aber auch Fachperson­al einstellen.“Lieber wäre der Stadthalle weiterhin ein Pächter. Baur fragt deshalb sogar in Restaurant­s, die er privat besucht, beim Koch nach, ob er nicht Lust hätte, in die Stadthalle zu kommen – bisher erfolglos.

13-Jährige verletzt

TUTTLINGEN (pm) - Eine 13-jährige Radfahreri­n ist am Dienstag gegen 7.30 Uhr bei einem Zusammenst­oß mit einer Mercedes AKlasse im Bereich der Scala-Brücke leicht verletzt worden. Der 35jährige Mercedes-Fahrer übersah das Mädchen beim Spurwechse­l. Durch den Zusammenpr­all wurde das Kind auf die Windschutz­scheibe aufgeladen und stürzte auf die Fahrbahn. Sie kam mit einem Rettungswa­gen in das Krankenhau­s.

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FOTO: KLEIBAUER, DIETER Die Tuttlinger Stadthalle beheimatet auch ein Restaurant. Dort findet sich derzeit allerdings kein Pächter.

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