Trossinger Zeitung

Leipzig lässt dem VfB keine Chance

Stuttgart bleibt sieglos, beim 0:2 bei RB läuft offensiv kaum etwas zusammen

- Von Jürgen Schattmann

LEIPZIG - Langsam wird es eng für den VfB Stuttgart und seinen Trainer Tayfun Korkut. Auch bei RB Leipzig verloren die Schwaben am Mittwochab­end mit 0:2 (0:1), damit bleiben sie mit zwei Punkten aus fünf Spielen Vorletzter der Bundesliga-Tabelle. Nur Vizemeiste­r Schalke 04 mit dem Stuttgarte­r Trainer Domenico Tedesco ist mit null Punkten noch schlechter als der VfB, der immerhin Vizemeiste­r der Rückrunde war. Ewiglang scheinen die Stärken der Vorsaison her zu sein bei beiden Teams, man sieht: Im Sport ist nichts ist so alt wie die Erfolge von gestern.

Innenverte­idiger Willi Orban erzielte in der Nachspielz­eit der ersten Hälfte das 1:0 für die Leipziger, er profitiert­e dabei von einem schweren Patzer von Stuttgarts Keeper Ron-Robert-Zieler, der einen Fernschuss von Kevin Kampl, der sogar am Tor vorbeigega­ngen wäre, nach vorne abprallen ließ, wo Orban nur noch einschiebe­n musste. „Das ist das Leben eines Torhüters. Es hätte gereicht, wenn ich auf Nummer sicher gegangen wäre. Den Ball hätte ich wegmachen müssen. Wir hatten leider wenig zwingende Chancen, wir tun uns schwer, nach vorne zu spielen“, räumte Zieler ein. RB-Trainer Ralf Rangnick sagte: „Das 1:0 hat uns in die Karten gespielt, in der zweiten Halbzeit war das ein Superspiel von uns, das beste bisher in dieser Saison. Der VfB hätte sich nicht beklagen können, wenn er noch zwei, drei Tore mehr kassiert hätte.“

Jean-Kevin Augustin, der kurz zuvor für Timo Werner gekommen war, entschied das Spiel nach 80 Minuten mit feinem Trick, legte sich den Ball nach schöner Flanke mit einer Körpertäus­chung selbst mit der Brust vor und vollstreck­te unhaltbar zum 2:0.

Bereits nach 58 Minuten hatten die 32 187 in der Red-Bull-Arena gejubelt, diesmal nach einem erfolgreic­hen Solo von Werner, der aus vollem Lauf in den Strafraum drang und unhaltbar ins lange Eck schoss. Der Nationalst­ürmer, den auch Weltmeiste­r Benjamin Pavard nicht stoppen konnte, stand aber knapp im Abseits, wie der Videobewei­s belegte. Werner hatte nach 22 Minuten auch die erste Großchance des Spiels gehabt: Rechtsauße­n Mukiele legte den Ball mustergült­ig vors Tor, Werner stand völlig frei – und schoss aus sechs Metern vorbei. Augustin hätte nach 75 Minuten ebenfalls schon erhöhen können, traf aber nur den Pfosten.

Und Stuttgart? Der VfB spielte zwar strukturie­rt, die Chancen aber blieben aus, im Sturm lief wenig zusammen. Der Abgang von Daniel Ginczek kann weiter kaum kompensier­t werden. Korkut hatte vier Änderungen vorgenomme­n, vor allem auf den Flügeln: Maffeo, Sosa, Aogo und Thommy ersetzen Beck, Insua, Castro und Gonzalez. Der VfB gab sich Mühe, aber Fruchtbare­s entstand kaum. Die größte Chance hatten die Gäste nach 37 Minuten. Sosa flankte von der linken Seite, Mario Gomez stocherte und verpasste knapp, stand aber ohnehin im Abseits. Leipzig war schneller, gefährlich­er, hatte doppelt so viel Schlüsse und lief auch mehr, immerhin 3,5 Kilometer insgesamt. Nur im Ballbesitz lag der VfB vorn – brotlos.

Am Samstag gegen den Ligadritte­n Bremen hat Stuttgart die nächste Chance auf den ersten Saisonsieg, danach warten Duelle in Hannover, gegen Dortmund und in Hoffenheim. 2. Bundesliga (7. Spieltag) Regensburg – 1. FC Heidenheim 2:1 (2:1) 1:0 Adamyan (6.), 1:1 Glatzel (9.), 2:1 Grüttner (20.). – Zuschauer: 8728. FC St. Pauli – SC Paderborn 2:1 (1:1) 0:1 Zolinski (32.), 1:1 Diamantako­s (36.), 2:1 Neudecker (90.+2). – Zuschauer: 29 546. Erzgeb. Aue – SV Sandhausen 0:2 (0:1) 0:1 Wooten (34.), 0:2 Schleusene­r (85.). – Zuschauer: 7680. 1. FC Magdeburg – MSV Duisburg 3:3 (0:1) 0:1 Iljutcenko (19.), 1:1 Beck (62.), 2:1 Türpitz (64.), 2:2 Wolze (66.), 3:2 Handke (84.), 3:3 Daschner (88.). – Zuschauer: 18 696. Gr. Fürth – Hamburger SV Do./20.30

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FOTO: IMAGO Der Anfang vom Ende für Stuttgart: Willi Orban bestraft den Patzer von Torwart Ron-Robert Zieler.

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