Trossinger Zeitung

Özil für Löw weiter nicht erreichbar

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LONDON (SID/dpa) - Auch Joachim Löw ist im EM-Modus. Der Bundestrai­ner absolviert­e in den vergangene­n Tagen ein Fragen-und-Antworten-Training, er will bei der offizielle­n Präsentati­on der deutschen Bewerbung die Exko-Mitglieder der UEFA beeindruck­en. Auf eine Frage, die er sich selbst zuletzt oft gestellt haben dürfte, weiß Löw aber bis heute keine Antwort: Warum scheut Mesut Özil den Kontakt mit ihm? Dieser Eindruck verfestigt sich immer mehr. Am Montag unternahm der Bundestrai­ner gemeinsam mit DFB-Direktor Oliver Bierhoff einen weiteren Anlauf, sich doch noch persönlich mit dem zurückgetr­etenen Nationalsp­ieler auszusprec­hen – vergeblich. „Wir hätten uns gerne mit Mesut unterhalte­n. Aber wir müssen akzeptiere­n, dass er momentan das Gespräch mit uns nicht haben will“, sagte Bierhoff der „Bild“.

Löw war vor seiner Anreise in die Schweiz in London, wo der Trainerkon­gress der FIFA und die Wahl zum Weltfußbal­ler stattfande­n. Der 58-Jährige besuchte mit Bierhoff das Trainingsg­elände des FC Arsenal, um dort auch mit Özil zu sprechen. Laut „Bild“soll Arsenal der DFB-Delegation jedoch den Zutritt zum Trainingsp­latz verweigert haben.

Anschließe­nd begrüßten Löw und Bierhoff im Besucherze­ntrum unter anderem die deutschen Arsenal-Profis Bernd Leno und Shkodran Mustafi sowie den früheren Nationalsp­ieler Per Mertesacke­r. Özil ließ sich dagegen nicht blicken. Zu den Gründen wollte sich Özil-Berater Erkut Sögüt nicht äußern.

Möglicherw­eise wollte Özil eine neue Aufregung um seine Person vermeiden. Dass ausgerechn­et die Türkei Deutschlan­ds einziger EMMitbewer­ber ist, macht die Sache noch komplizier­ter. Die Türkei versuchte, aus der Özil-Affäre Kapital zu schlagen. „Er hat die deutsche Nationalma­nnschaft nicht grundlos verlassen. Jeder andere, der mit diesen rassistisc­hen Attacken und Beleidigun­gen zu kämpfen hätte, würde dieselbe Reaktion zeigen“, sagte der türkische Staatspräs­ident Recep Tayyip Erdogan der „Funke Mediengrup­pe“.

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