Diese Trends zeigt die Photokina
Fotomarkt muss auf Smartphone-Boom reagieren - Systemkameras im Mittelpunkt
KÖLN (dpa) - Smartphones haben den Fotomarkt längst umgekrempelt. Die Verkäufe von Digitalkameras haben sich seit 2014 ungefähr halbiert. Der Photo-Industrieverband (PIV) prognostiziert 2,35 Millionen verkaufte Apparate in diesem Jahr. Und wer sich noch eine Kamera kauft, will keine günstige Knipse, die kaum bessere Bilder als sein Handy liefert. So stehen auf der Photokina besonders Systemkameras (Wechselobjektivkameras ohne Spiegel) sowie Kompaktkameras mit großen Sensoren im Mittelpunkt.
Dass Nikon und Canon ihre ersten Systemkameras mit Vollformatsensoren, auch Kleinbildformat genannt, mit nach Köln bringen, war schon bekannt. Und Vollformat-Systemkamera-Pionier Sony hatte mit der Alpha 9 und der Alpha 7 Mark III schon früher im Jahr entsprechende Neuheiten präsentiert. Überraschend hat nun Panasonic mit der SSerie ebenfalls Vollformat-Systemkameras angekündigt.
Bislang war der Hersteller für Systemkameras mit Sensoren im MicroFour-Thirds-Format (G-Serie) bekannt, die aber parallel weiterentwickelt werden sollen. Die S-Modelle sind mit einem neuen Objektivanschluss (Bajonett) namens L-Mount ausgestattet, das auch Leica und Sigma als Kooperationspartner von Panasonic einführen. Es ist so dimensioniert, dass es sich nicht nur für Vollformat-, sondern auch für APSC-Sensoren eignet.
Panasonic will die neue Familie mit der S1R mit 47 Megapixeln (MP) und mit der S1 mit 24 MP starten. Gehäuse, Bedienung und Features sind ansonsten identisch.
Beide Kameras können 4K-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde aufnehmen, haben ein auf drei Achsen klappbares Display und bieten eine duale Bildstabilisierung im Gehäuse und in den Objektiven. Darüber hinaus sollen die S-Kameras auch mit einer kompletten Gehäuseabdichtung - Bedienrädchen und Knöpfe eingeschlossen - und einem extrem robusten Verschluss überzeugen. Zu haben sein werden die S-Kameras erst 2019, in Köln sind nur Vorserienmodelle zu sehen. Preise stehen auch noch nicht fest. Besucher dürfen testen Nikons erste Vollformat-Systemkameras, die Z6 (25 Megapixel) und die Z7 (46 Megapixel), können Messebesucher hingegen schon ausprobieren. Auch sie unterscheiden sich im Wesentlichen nur durch die Sensoren. Und auch mit ihnen wird ein neues Bajonett (Z) als Basis für eine ganz neue Objektivserie eingeführt.
4K-Videos liefern die Z-Kameras mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde, Full-HD-Videos mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde.
Es wird einen Adapter (FTZ) geben, damit Kunden Objektive mit FBajonettanschluss von VollformatSpiegelreflexkameras des Herstellers weiternutzen können - bei voraussichtlich 3700 Euro Gehäusepreis für die ab Ende September erhältliche Z7 lässt sich so etwas sparen. Die für November angekündigte Z6 schlägt mit rund 2500 Euro zu Buche.