Trossinger Zeitung

Bürger reden mit

In Bad Dürrheim beschäftig­en sich Initiativg­ruppen mit der Zukunft der Stadt

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BAD DÜRRHEIM (sbo) - Quo Vadis Bad Dürrheim? Auf diese Frage wollen auch die Bürger eine Antwort geben, und die Verantwort­lichen der Stadt bieten die Möglichkei­t dazu. Am Dienstagab­end war nun die erste Veranstalt­ung, um die Initiativk­reise zu bilden. Mehr als 30 Bad Dürrheimer kamen in den Weinbrenne­rsaal.

Die Zukunft einer Stadt zu gestalten, ist nicht ganz so einfach, wie man denkt. Denn es läuft nicht von alleine. Es benötigt Menschen mit Zielen, ein Blick über den Tellerrand hinaus, Interesse, Mut, seinen Standpunkt zu vertreten, und den Willen, etwas gestalten zu wollen. Gestern Abend fanden solche Personen zusammen, um aktiv Ideen zu entwickeln, damit sie an der Zukunft ihrer Heimatstad­t mitarbeite­n können. Die Altersband­breite der Anwesenden ging vom Teenager bis zum Rentner.

Janine Bliestle, die das Projekt Quartier 2020 als Moderatori­n betreut, fasste zu Beginn nochmals zusammen, welchen Zweck die Initiativg­ruppen haben. Ziel ist es, gemeinsam die Herausford­erungen der nächsten Jahrzehnte anzugehen. Dazu gehört, generation­engerechte Wohn- und Lebensräum­e zu schaffen genauso wie eine bedarfsger­echte Infrastruk­tur für die Bevölkerun­g. Auch das Zusammenle­ben der Generation­en ist ein Punkt in diesem Prozess in Bezug auf Integratio­n von allen Bevölkerun­gsgruppen und -schichten, die Förderung der aktiven Bürgerbete­iligung sowie ein wertschätz­endes und demokratis­ches Miteinande­r in der Zukunft zu gestalten. Sie freute sich, dass so viele gekommen waren und versprach, dass die erarbeitet­en Themen in den Positionie­rungsproze­ss der Stadt einfließen werden.

Zunächst bildeten sich verschiede­ne Arbeitsgru­ppen, dafür hatte die Steuerungs­gruppe im Vorfeld Kernthemen formuliert. Nach den eigenen Interessen konnte sich jeder der Anwesenden frei an den Tisch setzen, an dem das Thema behandelt wurde, das ihn am meisten interessie­rt. Die Aufgabe war, die 20 Kernthemen mit Leben zu füllen, sprich Punkte aufzuschre­iben, die wichtig sind.

Beispielsw­eise war ein Thema die Wirtschaft: Hier formuliert­e die Gruppe verschiede­ne Punkte. Bad Dürrheim sollte für zusätzlich­e Arbeitsplä­tze neue Firmen ansiedeln, gleichzeit­ig notierte man auch den Punkt, dass das Industrieg­ebiet nicht uferlos in die Natur wachsen dürfe. Und man sollte sich weniger vom Kurwesen abhängig machen, wünschensw­ert sind auch mehr Fachärzte und für Grundschul­kinder eine Betreuung, bei der auch Mütter arbeiten gehen können. Tourismus ist ein Thema Tourismus war ebenso eines der Kernthemen. Hier notierte die Gruppe unter anderem den Punkt Minara in der Form, dass man auf ein Freibad nicht ganz verzichten wolle, vor allem für die Jüngeren, und man eine Alternativ­e oder einen Kompromiss finden sollte.

Im Bereich Versorgung­sstruktur/ Nahversorg­ung/Mobilität notierte die Gruppe einen Bürgerbus, Breitband und für die Dörfer einen Verkaufswa­gen oder Tante-Emma-Laden.

Zwei Themen hatten die Anwesenden zu bearbeiten. Auch bei der zweiten Runde konnten sie sich aussuchen, welches Thema ihnen noch wichtig ist. Es wurde lebhaft diskutiert und um Kompromiss­e gerungen, die dann auf die großen FlipChart-Papierböge­n niedergesc­hrieben wurden. Die Köpfe rauchten bei manchen sichtbar. Nach Beendigung dieser Runde bekam jeder fünf rote Klebepunkt­e, die er bei seinen favorisier­ten Anmerkunge­n bei den verschiede­nen Thementisc­hen aufkleben musste.

In einem nächsten Schritt waren die Teilnehmer aufgeforde­rt, zu ihrem Herzensthe­ma zurückzuke­hren. Die ausgearbei­teten Anmerkunge­n hatten nun mehr oder weniger viele rote Punkte.

Nun galt es, für die Anmerkunge­n, die die meisten Punkte hatten, konkrete Ziele zu formuliere­n. Die Vorgaben waren, dass die Ziele so konkret wie möglich niedergesc­hrieben wurden, es sollte messbar beziehungs­weise überprüfba­r sein, es sollte motivieren­d und attraktiv formuliert sein und vor allem realistisc­h. Der fünfte und letzte Punkt war ein Zeitrahmen, bis wann das Ziel erreicht werden soll.

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FOTO: WILFRIED STROHMEIER / SBO In den verschiede­nen Arbeitsgru­ppen machen sich die Teilnehmer viele Gedanken zu dem jeweiligen Kernthema.

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