Eine Schatztruhe voller Neuerungen
Bei der Messe „Collect Expo“gibt’s viel zu entdecken – Zwei Sonderausstellungen
VS-SCHWENNINGEN (sbo) - Neuer Name, neues Logo, neues Ambiente: Die „Collect Expo“findet am 6. und 7. Oktober auf dem Schwenninger Messegelände statt. Sie bringt im Vergleich zur Vorgängermesse einige Veränderungen mit.
Für Sammler wird die Schwenninger Messe ein Wochenende lang zum Eldorado. Edelsteine, Fossilien, Mineralien, Schmuck, Uhren, Elfenbein. Das und mehr gibt es bei der „Collect Expo. Schätze aus Natur & Werkstatt“zu sehen. So lautet der neue Name der bisherigen Messe Schmuck, Edelstein, Mineralien, Fossilien. Die Veranstaltung, ursprünglich eine Mineralienbörse, hat mehr als 40 Jahre Tradition, erklärt Stefany Goschmann, die Geschäftsführerin der Südwest Messe- und Ausstellungs-GmbH.
Der Tatsache, dass sich die Schau weiterentwickelt habe, „muss man Rechnung tragen im Namen und im Outfit“. Damit spielt Goschmann auf das neue Logo an, einen stilisierten Edelstein in Hellblau mit Symbolen für all das, was am 6. und 7. Oktober in zwei Messehallen zu sehen sein wird. Auch das Ambiente erhält mit Teppichboden und aufgehübschten Ständen eine Auffrischung.
Besonderer Hingucker sind aber freilich die Exponate. Zum Beispiel der blaue Bernstein aus Sumatra oder die kolumbianischen Smaragde. Und sicherlich die Werke von Annesuse Raquet („fossils worldwide“) aus Kaiserslautern. Sie handelt seit vier Jahrzehnten mit Fossilien. 2010 hat sie damit begonnen, aus ihnen Kunstwerke und Schmuck zu schaffen und hat so beispielsweise „Noah’s Ark“, eine Arche, entworfen.
Ein Boot aus Kupfer trägt ein Deck aus grünem Uvarovit, ein Dinosaurierzahn formt das Segel. Uhren gehen vom Schwarzwald in die Welt. Raquet entwirft die Modelle, die Goldschmiede dann aus Kupfer, Silber oder Edelstahl fertigen. „Es gibt einen kleinen, exklusiven Markt weltweit“, berichtet sie.
Inspiriert wird die Künstlerin von der Schönheit der Fossile. 39 Exponate will Annesuse Raquet für die Sonderschau mitbringen, darunter ein 400 Millionen Jahre alter Meteorit. Nicht nur Raquet und ihr Meteorit sind erstmals dabei, auch ein Ausstellungsthema schlägt erstmals in Schwenningen auf: das Thema Uhren. Dies passt ebenfalls zum Konzept von Schätzen aus der Werkstatt.
Schwarzwalduhren finden sich dabei genauso wie mit Edelsteinen besetzte Uhrenarmbänder. Begleitend ist die Sonderschau „Und ewig ticken die Wälder“mit rund 50 Exponaten vor allem aus dem Schwarzwald – etwa aus dem Heimatmuseum Eisenbach, von den Uhrenfreunden Lenzkirch und dem Klostermuseum Sankt Märgen – zu sehen. Uhrenfertigung im Schwarzwald Walter Disch von „Antike-Uhren Titisee“weiß nicht nur viel über die guten Stücke selbst zu erzählen, sondern auch über die Uhrenfertigung im Schwarzwald, die im Jahr 1660 begann. Mitte des 19. Jahrhunderts florierte das Exportgeschäft, und die Zeitmesser gingen nach Frankreich, Amerika oder die USA. Neben den Uhren gibt es noch eine Neuerung: Besucher können eigene Schätze mitbringen und untersuchen lassen. So nimmt Frank Müller EdelsteinBestimmungen vor, Carsten Brunner Mineralien unter die Lupe, und Urs Grospitz bewertet Uhren. Dabei kommt womöglich mancher wahre Schatz ans Tageslicht.
Auf dasselbe können Kinder an einer „archäologischen Ausgrabungsstätte“hoffen. Dort suchen sie mit Hammer und Meißel nach Edelsteinen und Fossilien – und entdecken mit Glück auch einen blauen Skarabäus.