Vor der Bundeskanzlerin geht Söder auf Distanz zu CSU-Chef Seehofer
OTTOBEUREN (AFP) - Bei einer Veranstaltung zur Europapolitik und einem Konzert in Ottobeuren am Sonntag gab es wieder mehr Anzeichen von Respekt von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für die Bundeskanzlerin. Er sage „ausdrücklich“, dass er Merkel herzlich begrüße, sagte Söder. Dem Bayerischen Rundfunk sagte er sogar, dass er sich vom Besuch der zuletzt in Bayern unerwünschten Kanzlerin Rückenwind für seinen Wahlkampf wünsche. Merkel und Söder gaben in Ottobeuren beide ein Bekenntnis für eine pro-europäische Politik ab. Das Spannendere an dem gemeinsamen Auftritt war zwischen den Zeilen herauszuhören. Ganz offen ließ der gegen den Umfrageabsturz der CSU auf Werte von um die 35 Prozent kämpfende Söder erkennen, dass er den späten Wechsel im
Betrunkene stürzt in Fluss und verletzt sich schwer
UHINGEN (lsw) - Beim Sturz in einen Fluss hat sich eine Frau in Uhingen schwer verletzt. Die 47Jährige war in der Nacht auf Sonntag offensichtlich betrunken die steile Böschung am Ufer der Fils hinuntergefallen, wie ein Sprecher der Polizei am Sonntag in Uhingen sagte. Anwohner hörten ihre Hilferufe und verständigten daraufhin die Polizei. Die Feuerwehr barg die halb im Wasser liegende Frau mithilfe einer Schiene, die sie die Böschung hinunterlegte. Auf einer Bergetrage wurde die 47-Jährige anschließend hochgezogen. Sie kam in eine Klinik. Die neue Deutsche Weinkönigin Carolin Klöckner (Foto: dpa) hält das Amt der höchsten Repräsentantin des Rebensafts auch nach 70 Jahren noch nicht für überholt. „Ich glaube nicht, dass der Titel nicht mehr zeitgemäß ist“, sagte die 23-Jährige aus Vaihingen in BadenWürttemberg der Deutschen Presse-Agentur. „Schritt für Schritt haben meine Vorgängerinnen das Amt immer mehr modernisiert. Heute steht eine Weinkönigin nicht mehr bloß da und winkt lächelnd.“Klöckner war am Freitagabend im pfälzischen Neustadt/Weinstraße zur 70. Deutschen Weinkönigin gewählt worden. Sie setzte sich dabei mit Weinwissen und Schlagfertigkeit gegen fünf Mitbewerberinnen durch. Die neue „First Lady“übernimmt das Amt von Katharina Staab (Nahe). Als bekannteste ehemalige Weinkönigin gilt die heutige Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU), die nicht verwandt ist mit der Siegerin. Sie war Ehrengast der Wahl. „Die Namensgleichheit ist Schicksal, ein wahnsinniger Zufall, ein Wunder“, staunte auch Carolin Klöckner. Sie sei fasziniert von der Leidenschaft vieler Winzer und habe sich deswegen um das Amt beworben. „Wein bringt in meiner Heimat eine große emotionale Bindung mit sich“, sagte sie. (dpa) Amt des Ministerpräsidenten von Horst Seehofer auf ihn inzwischen für einen Fehler hält. Er sei jetzt sechs Monate Ministerpräsident, „wegen mir hätte es auch schon ein bisschen eher starten können“. Seehofer hatte einen früheren Wechsel abgelehnt. Und Söder geht auch indirekt auf Distanz zur Krawallstrategie von Seehofer gegen Merkel im Flüchtlingsstreit. Lösungsorientiert lasse sich etwas erreichen, „der aggressive Ansatz, da kann man nichts lösen“, sagte der Ministerpräsident. Und er lobte, dass Merkel in Europa Erfolge erzielt habe. Merkel dürfte dies mit Genugtuung wahrgenommen haben. Die selbst seit der Abwahl von Unionsfraktionschef Volker Kauder unter erhöhtem Druck stehende Kanzlerin kann ein entspannteres Verhältnis zur Schwesterpartei gut gebrauchen.
S-21-Gegner gedenken des „Schwarzen Donnerstags“
STUTTGART (lsw) - Acht Jahre nach den von Gewalt überschatteten Protesten am „Schwarzen Donnerstag“gegen Stuttgart 21 sind Gegner des Bahnprojekts auf die Straße gegangen. Nach Angaben der Veranstalter kamen zu der Kundgebung am Samstag rund 2000 Teilnehmer vor den Stuttgarter Hauptbahnhof. Sie erinnerten an den Polizeieinsatz zur Räumung des Schlossgartens für das umstrittene Bauvorhaben Stuttgart 21. Nach Angaben der Polizei vom Sonntag nahmen rund 1100 Menschen teil. Die Demo verlief demnach friedlich. Am 30. September 2010 waren nach Angaben des Innenministeriums mehr als 160 Menschen verletzt worden, vor allem durch den Einsatz von Wasserwerfern und Pfefferspray. Das Verwaltungsgericht Stuttgart hatte den Polizeieinsatz im Schlossgarten als rechtswidrig eingestuft. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte sich im Dezember 2015 bei den Opfern entschuldigt.
Strobel warnt vor der „Identitären Bewegung“
STUTTGART (lsw) - Innenminister Thomas Strobl (CDU) hält ein entschiedenes Vorgehen gegen die rechtsextreme „Identitäre Bewegung“(IB) für nötig. „Da die IB vor allem junge Erwachsene anspricht, muss man diese Bewegung besonders scharf im Blick haben, um eine weitere Verbreitung ihrer extremistischen Ideologie zu verhindern“, sagte Strobl in Stuttgart. Sie präsentiere sich in sozialen Medien als hilfsbereite und bürgernahe Organisation. „Sie generiert sich als moderne, jugendliche Bewegung, die sich öffentlich von neonazistischen Positionen abgrenzt“, warnte Thomas Strobl. „Tatsächlich wird sie von den Sicherheitsbehörden aber als rassistisch, islamfeindlich und völkisch eingestuft.“Die Organisation wird seit Ende 2015 im Südwesten vom Verfassungsschutz beobachtet. Hier gibt es die beiden Regionalgruppen Baden und Schwaben, wie ein Sprecher des Verfassungsschutzes mitteilte. Im vergangenen Jahr wurde die Zahl der Mitglieder auf 80 geschätzt, bundesweit auf etwa 500 Menschen.