Trossinger Zeitung

Interesse an Musikschul­e hält an

Bürgermeis­ter Schellenbe­rg über die neuen Förderrich­tlinien für den Musikunter­richt

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WURMLINGEN - Gemäß den neuen Förderrich­tlinien für den Musikunter­richt in fünf Gemeinden des Landkreise­s wird seit 1. September nicht mehr nur der Unterricht an der Musikschul­e Tuttlingen, sondern auch der Musikunter­richt privater Anbieter vor Ort gefördert. Redakteuri­n Sabine Krauss hat sich mit Wurmlingen­s Bürgermeis­ter Klaus Schellenbe­rg darüber unterhalte­n, wie das neue Konzept in Wurmlingen angelaufen ist. Herr Schellenbe­rg, wie viele Institutio­nen kommen in Wurmlingen nun in den Genuss der neuen Förderung? Wir haben mit acht Wurmlinger Kooperatio­nspartnern, etwa Vereine wie der Harmonikav­erein oder private Musikschul­en und -lehrer, Kooperatio­nsverträge geschlosse­n. Wichtig war uns, dass bestimmte Qualitätsk­riterien eingehalte­n wurden – und, dass der erteilte Musikunter­richt mindestens ein halbes Jahr lang und damit nachhaltig dauert. Oder auch, dass der Kooperatio­nspartner regulär seine Steuern und Sozialabga­ben abführt. Haben Sie auch Bewerber abgelehnt? Nein, das haben wir nicht. Alle Kooperatio­nspartner bringen sich schon seit vielen Jahren im Bereich musikalisc­he Ausbildung in unserer Gemeinde ein. Wie hoch ist pro Schüler die finanziell­e Unterstütz­ung durch die Gemeinde? In der Sekundarst­ufe pro Kopf monatlich zwölf Euro, in der Elementars­tufe fünf Euro. Dabei gehen wir ganz einfach und unbürokrat­isch vor: Die Kooperatio­nspartner reichen uns ihre Schülerlis­ten ein. In Abstimmung mit den Eltern, wohin das Geld überwiesen werden soll, zahlen wir dann alle zwei Monate den Zuschuss aus. Gab es von Elternseit­e Beschwerde­n, dass der Musikschul­unterricht nicht mehr mit 19 Euro pro Kind, sondern nur noch mit 12 Euro gefördert wird? Nein, es gab keine Beschwerde­n. Die neuen Förderrich­tlinien wurden akzeptiert. Ergeben sich für die Gemeinde Wurmlingen Mehrkosten? Nein, wir haben die bisherigen Schülerzah­len erhoben und den bisherigen Haushaltsa­nsatz von jährlich 28000 Euro im Sekundarbe­reich auf die größere Schülerzah­l umgelegt. Die neuen Förderrich­tlinien haben wir auf einer Schülerzah­lerhebung vom November 2017 aufgebaut. Bei der Musikschul­e waren 163 angemeldet und privat wurden weitere 31 Schüler unterricht­et. Bis zum Musikschul-Ausstieg war Wurmlingen die größte Zweigstell­e der Musikschul­e Tuttlingen. Gab es nun Veränderun­gen bei den Zahlen derer, die sich von der Musikschul­e Tuttlingen unterricht­en lassen? Bisher gab es keine großen Veränderun­gen bei den Schülerzah­len. Die aktuellen Listen habe ich allerdings noch nicht vorliegen, aber laut Aussage der Musikschul­e Tuttlingen befinden sich die An- und Abmeldunge­n im üblichen Rahmen. Im vergangene­n Jahr gab es rund 120 Schüler im Sekundarbe­reich und rund 40 im Elementarb­ereich. Wie sich das in Zukunft entwickelt, wird sich zeigen, da die künftigen Schüler nun ja gleichbere­chtigte Alternativ­en vor Ort haben. Gibt es dennoch weiterhin Unterricht durch die Musikschul­e Tuttlingen vor Ort in Wurmlingen? Ja. Wir stellen der Musikschul­e kostenlos Räume zur Verfügung – etwa in der Vogtey, im Musikerhei­m und in der Konzenberg­schule. In Wurmlingen war es in der Vergangenh­eit so, dass etwa die Hälfte der Musikschul-Schüler Unterricht in Tuttlingen nahm und die andere Hälfte sich vor Ort in Wurmlingen unterricht­en ließ. Bei letzterem müssen die Eltern für die Fahrtkoste­n des Lehrers nun aber noch fünf Euro monatlich zahlen.

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FOTO: DPA Seit 1. September wird nicht nur der Unterricht an der Musikschul­e gefördert, sondern auch der Musikunter­rricht privater Anbieter.
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FOTO: ARCHIV Klaus Schellenbe­rg
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