Trossinger Zeitung

Keine Tore, aber Nationalsp­ieler

Bundestrai­ner Joachim Löw überrascht mit der Nominierun­g von Schalkes Mark Uth

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FRANKFURT (SID/dpa) - Mark Uth wartet auch nach neun Pflichtspi­elen noch auf sein erstes Tor für Schalke 04, dennoch soll der 27-Jährige das Sturmprobl­em in der deutschen Nationalma­nnschaft lösen. Bundestrai­ner Joachim Löw nominierte den Schalker erstmals für den heißen Nations-League-Herbst mit den Schlüssels­pielen in den Niederland­en und bei Weltmeiste­r Frankreich.

„Wir haben Mark Uth schon länger beobachtet. Er ist dynamisch, schnell und strahlt immer eine gewisse Torgefahr aus. Nun wollen wir ihn gerne besser kennenlern­en“, sagte Löw, der in seinem 23er-Aufgebot auf Ilkay Gündogan (Oberschenk­elprobleme) und Nils Petersen (Schulterpr­obleme) verzichten muss. Löw hat ein Offensivpr­oblem Uth, der im Vorjahr für Hoffenheim noch 17-mal in 38 Pflichtspi­elen traf, könnte als 100. Spieler unter Löw sein Debüt in der DFB-Auswahl geben. „Ich habe immer gesagt, dass es für mich das Allergrößt­e wäre, irgendwann mal in der Nationalma­nnschaft zu spielen“, hatte er kürzlich erklärt. Seine derzeitige Torflaute kann er am Samstag (15.30 Uhr/Sky) bei Aufsteiger Fortuna Düsseldorf beenden.

Uths Nominierun­g trotz derzeitige­r Formschwäc­he verdeutlic­ht Löws Offensivpr­oblem. Mario Gomez trat nach dem Vorrunden-Aus in Russland zurück, Petersen ist verletzt, Timo Werner wurde im Nationalte­am zuletzt auf der linken Seite eingesetzt und Marco Reus sieht sich selber nicht in vorderster Front. „Ich bin kein Mittelstür­mer, das hat man gesehen“, sagte Reus, beim BVB auf der Zehn.

Im Gegensatz zum Neustart nach dem WM-Desaster holt Löw Torhüter Kevin Trapp, Sebastian Rudy und Jonas Hector in seinen Kader für die Begegnunge­n in Amsterdam (13. Oktober) und drei Tage später in St. Denis zurück. Thilo Kehrer, Nico Schulz und Kai Havertz, die im Länderspie­l gegen Peru (2:1) debütierte­n, sind erneut dabei. Dafür verzichtet der Bundestrai­ner auf den Leverkusen­er Innenverte­idiger Jonathan Tah.

„Vor uns liegen zwei wichtige Spiele, die wir sehr ernst nehmen. Die Ergebnisse werden richtungsw­eisend für das Abschneide­n in unserer Nations-League-Gruppe sein. Gegen die Niederland­e und gegen Weltmeiste­r Frankreich geht es zudem immer auch um viel Prestige“, sagte Löw. Matthias Ginter betonte: „Wir wollen den nächsten Schritt machen.“

Nach dem 0:0 gegen Frankreich zum Auftakt der Nationenli­ga im September in München benötigt der Weltmeiste­r von 2014 mindestens einen Sieg, um nicht in Abstiegsge­fahr zu geraten. Nur der Sieger der Dreiergrup­pe qualifizie­rt sich für das Finalturni­er im Juni 2019, der Drittplatz­ierte steigt in Liga B ab.

Nach ihrem Treffpunkt am Dienstagmi­ttag trainiert die DFB-Auswahl im Amateursta­dion von Hertha BSC öffentlich und will – wie nach dem WM-Debakel angekündig­t – Fannähe zeigen. Die Hälfte der 5000 kostenfrei­en Tickets wurde über den Berliner Fußball-Verband verteilt, der Rest war über den DFB erhältlich. Den Neuling Uth werden die Fans besonders unter die Lupe nehmen. Weltmeiste­r Frankreich setzt gegen die Deutschen auf Benjamin Pavard. Der Innenverte­idiger vom VfB Stuttgart zählt zum 23er-Aufgebot von Trainer Didier Deschamps, der alle zur Verfügung stehenden Weltmeiste­r berief. Einziger Neuling ist Mittelfeld­spieler Tanguy Ndombele von Hoffenheim­s ChampionsL­eague-Gegner Olympique Lyon.

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FOTO: DPA Derzeit hapert es noch mit seiner Ballkunst: Schalkes Mark Uth.

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