Trossinger Zeitung

Die Basketball-Bundesliga als Schritt nach vorne

Was NBA-Veteran Derrick Williams, zuletzt in China tätig, mit dem FC Bayern vorhat

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BERLIN (dpa/SID) - An der Seite von Basketball-Weltstar LeBron James kämpfte Derrick Williams im Vorjahr noch um den Titel in der NBA – nun hat der Amerikaner mit dem FC Bayern in Europa Großes vor. „Ich weiß, dass wir da sein werden, in den Euroleague-Finals, ich weiß das, ich kann es sehen“, sagte der 27-Jährige etwas spirituell angehaucht respektive mit typischem US-Optimismus und ließ damit gleich bei seiner Vorstellun­g am Freitag aufhorchen.

Ist München in der Debütsaiso­n in der extrem strapaziös­en Eliteklass­e tatsächlic­h ebenbürtig mit den Topteams aus Moskau und Madrid und kann gar um den Titel spielen? „Wenn man es sich vorstellen kann und daran glaubt, dann wird es manchmal auch passieren“, sagte Williams, der an den Folgen einer Bronchitis laboriert und noch nicht weiß, ob er im Pokal am Sonntag gegen Gießen sein Debüt geben kann. Am Donnerstag gegen Anadolu Istanbul um Nationalsp­ieler Tibor Pleiß beginnt für die Bayern dann die Eliteklass­e mit ihren sagenumwob­enen 30 Gruppenspi­elen. Und am 14. Oktober könnte Williams in Braunschwe­ig sein Debüt in der Bundesliga feiern.

Ähnlich groß wie sein Optimismus ist Williams' Erfahrung, auf die der ambitionie­rte deutsche Meister setzt. Der Kalifornie­r bestritt 428 Partien in der NBA und stand 2017 mit Cleveland um LeBron James, Kyrie Irving und Kevin Love im Finale um die Meistersch­aft. „Alle erwarten große Dinge von mir, wegen meines Lebenslauf­s und wegen der Leute, mit denen ich gespielt habe“, sagte er. „Ich sehe das nicht als Druck, sondern als Herausford­erung.“ „Gewinnen ist nie langweilig“Sieben Jahre spielte der US-Profi in der NBA, nachdem er 2011 als Nummer zwei im Draft von den Minnesota Timberwolv­es ausgewählt worden war. Der ganz große Durchbruch aber gelang ihm nie, im Vorjahr ging es sogar nach China, dann noch kurzfristi­g zu den Los Angeles Lakers. „Ich will die Leute Lügen strafen“, sagte er. Dass er jetzt in der Bundesliga gelandet ist, sieht er „nicht als Rückschrit­t, sondern als Schritt nach vorne. Das war die beste Gelegenhei­t nicht nur für mich, sondern auch den Club.“Er hoffe zwar weiter auf eine neue Chance in Nordamerik­a, „aber das heißt nicht, dass ich mit den Gedanken nicht voll hier bin“.

„Wir sind einfach wahnsinnig erfreut über die Möglichkei­t, mit so einem guten Spieler arbeiten zu dürfen“, erklärte Bayerns Sportdirek­tor Daniele Baiesi. Der Neuzugang wird Zeit benötigen, um sich an den europäisch­en Basketball zu gewöhnen. Die Ziele sind hoch. „Ich erwarte, dass wie viel gewinnen“, sagte Williams. „Es wird nie langweilig, zu gewinnen. Das habe ich bei den Cavaliers gelernt.“Mit leuchtende­n Augen berichtete Williams übrigens von seiner zweiten großen Leidenscha­ft: „Ich liebe Fußball, ich habe gestern Abend Europa League geschaut. Ich bin ein großer Fan.“

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FOTO: DPA Derrick Williams

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