Jürgen Roth ist neuer OB
Villingen-Schwenningen hat sein neues Stadtoberhaupt gewählt.
VILLINGEN-SCHWENNINGEN Zum zweiten Mal in der 46-jährigen Geschichte der Doppelstadt zieht ein CDU-Kandidat als Oberbürgermeister in die beiden Rathäuser ein: Jürgen Roth, der Bürgermeister von Tuningen, hat sich am Sonntag im zweiten Wahlgang mit 53.7 Prozent durchgesetzt und sein Ergebnis vom ersten Wahlgang mit 48,1 Prozent nochmals verbessert.
Sein härtester Widersacher, Jörg Röber, der von der SPD und den Grünen unterstützt wurde, steigerte sich ebenfalls – von 38,4 auf 39,3 Prozent, konnte aber Roth nicht mehr gefährden.
Die übrigen drei Kandidaten landeten abgeschlagen auf den hinteren Plätzen: Martina Kloiber-Jung (36), die Betriebsleiterin der Technischen Dienste in Villingen-Schwenningen, die im ersten Wahlgang auf 12,5 Prozent gekommen war, sackte auf 6,3 Prozent ab. Gastronom Cem Yazici (47) und Dauerkandidatin Fridi Miller (49) blieben mit 0,5 beziehungsweise 0,2 Prozent unter der Ein-Prozent-Grenze. Wahlbeteiligung ist nach unten gegangen Die Wahlbeteiligung lag mit 40,9 Prozent unter dem Wert von vor zwei Wochen (42,3), war aber immer noch besser als im Landesdurchschnitt: Dieser bewegt sich nach einer Untersuchung der Landeszentrale für politische Bildung um die 37,7 Prozent bei OB-Wahlen.
Das klare Ergebnis zeichnete sich schon nach Auszählung weniger Wahlbezirke ab. Da zeigte Jürgen Roth zum ersten Mal einen Hauch von Siegeszuversicht. „Ich dachte, das könnte was werden heute“, sagte er, nahm aber noch keine Glückwünsche an. Wenig später konnte er sich nicht mehr wehren, als Jörg Röber seine Niederlage eingestand, ihm gratulierte und alles Gute wünschte. Den Grundstein zum Sieg hat Roth wieder in Schwenningen gelegt, wo er mit 61,4 Prozent fast eine Zweidrittel-Mehrheit erreichte, während Röber gerade mal auf 33 Prozent kam. In Villingen war das Ergebnis mit 47,5 zu 45,6 fast ausgeglichen. Roth und Röber kämpften bis zuletzt engagiert um den Sieg. Sie warben am Samstag mit ihren Helfern noch einmal auf den beiden Wochenmärkten, zuerst in Schwenningen, dann in Villingen. Das Ergebnis hatte sich schon vor zwei Wochen abgezeichnet: Da verfehlte Roth mit 48,1 Prozent die absolute Mehrheit und damit die vorzeitige Entscheidung nur knapp.
Jörg Röber, der persönliche Referent des amtierenden Oberbürgermeisters Rupert Kubon, lag mit 35,4 Prozent deutlich zurück. Zwar intensivierte der 38-Jährige, der aus der Partnerstadt Zittau stammt, seinen Wahlkampf noch einmal, grenzte sich von Roth ab und schärfte sein Profil, aber es half nichts mehr.