Technologiekonzern Siemens hofft weiter auf Milliardenauftrag im Irak
BAGDAD/MÜNCHEN (dpa) - Siemens bleibt im Wettstreit um einen Milliarden-Deal zum Ausbau der irakischen Stromnetze im Rennen. Trotz massiver Interventionen von Präsident Donald Trump hat der Münchner Konzern noch Chancen gegen seinen US-Erzrivalen General Electric (GE) – nachdem es zunächst geheißen hatte, die Amerikaner hätten die Nase vorn. Am Sonntag kam Siemens dem Ziel, die Stromkapazitäten in dem vom Krieg zerstörten Land ausbauen zu dürfen, entscheidend näher: In Bagdad unterzeichnete Vorstandschef Joe
Ökobauern verteidigen Kooperation mit Discounter
HAMBURG (AFP) - Der Ökolandbauverband Bioland verteidigt die Zusammenarbeit mit dem Discounter Lidl. Bioland habe die Supermarktkette „als Unternehmen erlebt, das sich glaubhaft wandeln möchte“, sagte Verbandspräsident Jan Plagge dem „Spiegel“. Bei Lidls Wunsch nach Zusammenarbeit habe Bioland zunächst befürchtet, es gehe um Greenwashing, also eine reine Image-Verbesserung in Umweltfragen. Tatsächlich habe sich aber Lidls Einkaufsverhalten geändert, sagte Plagge. Der Discounter setze auf langfristige Lieferbeziehungen, führte der BiolandPräsident aus. Die Produkte der Biobauern würden bei Lidl über Qualität und nicht über den Preis vermarktet. Dies bezeichnete Plagge als Paradigmenwechsel.
Flowtex-Gläubiger erhalten rund fünf Prozent zurück
ACHERN (dpa) - Fast zwei Jahrzehnte nach der Aufdeckung des größten Milliardenbetrugs in der deutschen Nachkriegsgeschichte bekommen die Gläubiger des Skandal-Unternehmens Flowtex einen kleinen Teil ihres Geldes zurück. Das zentrale Insolvenzverfahren über das vorhandene Restvermögen steht unmittelbar vor dem Abschluss, wie ein Sprecher von Insolvenzverwalter Eberhard Braun sagte. „Insgesamt werden aktuell noch einmal knapp 30 Millionen Euro ausgeschüttet.“Nach der Ausschüttung kann das Amtsgericht Karlsruhe das im April 2000 eröffnete Insolvenzverfahren abschließen. Eine erste Vorabzahlung von 35 Millionen Euro hatte es 2005 gegeben. Insgesamt bekommen die Gläubiger damit laut Insolvenzverwalter gut fünf Prozent ihrer anerkannten Forderungen von 1,2 Milliarden Euro zurück. Die Flowtex-Gruppe hatte in den 1990er- Jahren mehr als 3000 nicht existente Spezialbohrmaschinen für den Tunnelbau verkauft, von denen jede 1,5 Millionen Mark kostete. Kaeser eine entsprechende Absichtserklärung, wie das Unternehmen und die Regierung mitteilten.
Der für Siemens wichtige Schritt hatte in den Tagen zuvor auf der Kippe gestanden. Die „Financial Times“hatte von erhöhtem Druck der USA auf die Regierung in Bagdad berichtet. Unter anderem seien Waffenlieferungen versprochen worden. Der Finanzdienst Bloomberg schrieb, ranghohe Vertreter Washingtons hätten Ministerpräsident Haider al-Abadi gewarnt, die Beziehungen zwischen beiden Ländern zu riskieren, falls ein Auftrag an Siemens gehen sollte.
Doch auch die deutsche Seite hatte sich ins Zeug gelegt. Erst vor wenigen Wochen war Kaeser mit dem parlamentarischen Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium in den Irak gereist, um dort persönlich für das Vorhaben zu werben. Neben der Schaffung Tausender Jobs versprach Siemens Unterstützung beim Kampf gegen Korruption sowie bei der Ausbildung von Irakern und dem Aufbau von Schulen und Kliniken.
Allerdings heißt das noch nicht, dass der Auftrag dadurch automatisch an Siemens geht. Denn auch GE meldete am Sonntag, eine Reihe von „Grundsätzen der Zusammenarbeit“unterzeichnet zu haben. Damit sind laut BranchenInsidern weiterhin beide Pläne im Rennen.
Messe Friedrichshafen organisiert Boat Show
HAMBURG/FRIEDRICHSHAFEN (lsw) - Die von der Messe Friedrichshafen zum ersten Mal organisierte Hamburger Boat Show hat knapp 27 000 Besucher angelockt. Die Branche ebenso wie die hohen Besucherzahlen bei der Veranstaltung in der Hansestadt „bestätigten, dass das neue Konzept der Wassersportmesse aufging“, resümierte der Präsident des Deutschen Bootsund Schiffbauerverbandes (DBSV), Torsten Conradi, am Sonntag zum Abschluss der fünftägigen Messe. Der bisherige Ausrichter Hamburg Messe hatte 2017 das Aus für die traditionsreiche Hanseboot angekündigt, was unter Bootsbauern, Segelmachern und Zubehör-Anbietern für Verdruss sorgte. Auf ihren Druck hin kam das neue Angebot zustande, das von der Messe Friedrichshafen in kleinerem Rahmen umgesetzt wurde. 289 Aussteller waren in Hamburg dabei. Auch in den kommenden beiden Jahren soll es eine Boat Show geben, dazu haben die diesjährigen Veranstalter mit der Messe einen Vertrag geschlossen.