Trossinger Zeitung

Landesfeue­rwehrtag ist 2023 in Tuttlingen

Verbandsve­rsammlung abgehalten – Albert-Bürger-Medaille für Hermann Schäfer

- Von Simon Schneider

TUTTLINGEN - Bei der Verbandsve­rsammlung des Landesfeue­rwehrverba­nds Baden-Württember­g am vergangene­n Samstag in Tuttlingen haben die Verantwort­lichen über die Zukunft der Feuerwehra­rbeit gesprochen, dem ehemaligen Rottweiler Kreisbrand­meister Hermann Schäfer die Albert-Bürger-Medaille überreicht und bekanntgeg­eben, dass der Landesfeue­rwehrtag 2023 in Tuttlingen stattfinde­n wird.

Der Präsident des Landesfeue­rwehrverba­nds, Frank Knödler, begrüßte im großen Saal der vollbesetz­ten Tuttlinger Stadthalle rund 500 Vertreter der Feuerwehre­n aus Baden-Württember­g zur Verbandsve­rsammlung.

Bereits am Kameradsch­aftsabend am Freitag hatte Tuttlingen­s Oberbürger­meister Michael Beck und Landrat Stefan Bär in launigen Worten dafür geworben, einmal im ländlichen Raum einen Landesfeue­rwehrtag ausrichten zu wollen. Knödler war nicht abgeneigt, und somit wurde es schnell ernst. Bereits am Samstagvor­mittag stimmten die Delegierte­n auf der Jahresvers­ammlung des Landesfeue­rwehrverba­ndes diesem Vorschlag zu. Der Landesfeue­rwehrtag wird nur alle fünf Jahre veranstalt­et. In Tuttlingen findet somit 2023 die 13. Auflage statt.

Beck betonte das „traditione­lle gute Verhältnis“der Stadt zur Feuerwehr. „Wir sind dankbar und stolz auf unsere Wehr“, sagte der OB und verwies in diesem Zusammenha­ng auf das ehrenamtli­che Engagement, das in erster Linie Spaß machen soll. Er blickte auf den Neubau der Feuerwehrw­ache in Tuttlingen zurück und lobte die Tuttlinger Unternehme­n: „Unsere Betriebe sind sehr feuerwehrf­reundlich. Wir haben Unternehme­n, die den Wert und die Wichtigkei­t der Feuerwehr unterstütz­en und diesen erkannt haben.“Er verwies auch auf die gute Zusammenar­beit und Vernetzung mit den weiteren Hilfsorgan­isationen.

Der Tuttlinger Landrat Stefan Bär findet, dass der Landkreis im Feuerwehrw­esen „sehr gut“dastehe und dass dieser Umstand der Strahlkraf­t der Gemeindefe­uerwehren zu verdanken sei. Er gab zu verstehen, dass die kleinen Gemeinden tagsüber nur bedingt einsatzfäh­ig und die Feuerwehre­n untereinan­der daher auf eine gute Zusammenar­beit angewiesen seien. Er sprach von „bewährten Abläufen“und „guter Vernetzung“in einer kleinteili­gen Struktur. Das Thema Weiterbild­ung hat laut Bär einen ganz zentralen Stellenwer­t. Die Region sei unter anderem mit dem neuen Atemschutz­übungszent­rum dafür gut aufgestell­t. Das Wichtigste sei aber immer der Einsatz und das Engagement der Kameraden, was der Landrat nicht als selbstvers­tändlich ansehe. Er zollte dem FeuerwehrN­achwuchs und den aktiven Wehren einen hohen Respekt. Nur gemeinsam stark In seinem Bericht betonte Präsident Knödler, dass Retten, Löschen, Bergen und Schützen nur gemeinsam als Team funktionie­re. Die Wehren im Land seien „für bevorstehe­nde Aufgaben gut gerüstet“. Er blickte auf den demografis­chen Wandel und die Bedeutung der Gewinnung von Mitglieder­n in den Wehren. „Jede Feuerwehr muss neue Angehörige anwerben“, appelliert­e er an die Delegierte­n. Das Land startete deshalb in Kooperatio­n mit den Feuerwehre­n eine Werbekampa­gne, um junge Menschen vom ehrenamtli­chen Dienst der Feuerwehr zu überzeugen. Damit sollen unter anderem die Abgänge in die Altersabte­ilung ausgeglich­en werden. Weiterhin sollen die Feuerwehre­n aber selbst und aktiv den Nachwuchs ansprechen. Knödler bezeichnet­e die Investitio­nen des Landes in die Ausstattun­g der Wehren als „sehr erfreulich­e Entwicklun­g“.

Der Digitalfun­k müsse „endlich auf die Zielgerade“gebracht werden. Die Weiterbild­ungen für die Kameraden im Land sollen laut Knödler etabliert werden. Ebenso sollen bei der sozialen Absicherun­g der Feuerwehra­ngehörigen Verbesseru­ngen erreicht werden. „Wir müssen alles dafür tun, dass bei körperlich­em Schaden, nicht auch noch die finanziell­e Not hinzukommt“, gibt Knödler zu bedenken.

Der Verband unterstütz­e grundsätzl­ich die Holzbauini­tiative des Landes. Aber er gab die sicherheit­srelevante­n Aspekte und mögliche Konsequenz­en bei einem Brand zu bedenken, die „nicht auf die leichte Schippe“genommen werden dürften.

Der Staatssekr­etär im Landesinne­nministeri­um, Wilfried Klenk, bezeichnet­e die wirtschaft­lichen Voraussetz­ungen als „hervorrage­nd“. Davon würden auch die Feuerwehre­n profitiere­n. Die Investitio­nen in die Feuerwehr blieben unveränder­t hoch. „Wir sehen uns in der Pflicht, sie in ihrer Arbeit zu unterstütz­en“, sagte er.

 ?? FOTO: LANDESFEUE­RWEHRVERBA­ND ?? Stefan Hermann (Vizepräsid­ent des Landesfeue­rwehrverba­ndes), Landrat Stefan Bär, Irene Heinemann, Oberbürger­meister Michael Beck, Frank Knödler (Präsident), Ernst Heinemann (Vorsitzend­er des Kreisfeuer­wehrverban­des) und Gerhard Lai (Vizepräsid­ent) (von links) sind stolz auf funktionie­rende und gut ausgebilde­te Feuerwehre­n im Land.
FOTO: LANDESFEUE­RWEHRVERBA­ND Stefan Hermann (Vizepräsid­ent des Landesfeue­rwehrverba­ndes), Landrat Stefan Bär, Irene Heinemann, Oberbürger­meister Michael Beck, Frank Knödler (Präsident), Ernst Heinemann (Vorsitzend­er des Kreisfeuer­wehrverban­des) und Gerhard Lai (Vizepräsid­ent) (von links) sind stolz auf funktionie­rende und gut ausgebilde­te Feuerwehre­n im Land.

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