Trossinger Zeitung

Márquez zum Siebten – doch dieser Titel schmerzt

Der MotoGP-Weltmeiste­r verteidigt seinen Titel und renkt sich auf der Ehrenrunde die linke Schulter aus

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MOTEGI (SID/dpa) - Auf dem Weg zum fünften Titel in der MotoGP raste Marc Márquez mal wieder allen davon, gleich danach brauchte der Spanier allerdings erste Hilfe. Der Jubel auf der Ehrenrunde in Japan fiel derart heftig aus, dass sich Márquez die linke Schulter auskugelte. „Sie ist einfach rausgespru­ngen“, erzählte der 25-Jährige später lachend, „mit dem Adrenalin tat es glückliche­rweise nicht sehr weh. Aber auf der Tanzfläche darf ich es jetzt nicht übertreibe­n.“Márquez’ Bruder Alex renkte ihm die Schulter noch auf der Strecke wieder ein. Márquez selbst konnte sich gar nicht beruhigen, kam beim Studium der TV-Bilder nicht aus dem Lachen heraus. „Hahaha – schau dir das an. Ich bin daran gewöhnt. Es ist nicht das erste Mal“, sagte er und kündigte an, die Schulter, „diese Schwachste­lle“, im Dezember operieren zu lassen.

Gefeiert wurde dennoch ausgiebig, denn durch den Sieg in Motegi machte Mérquez die Titelverte­idigung perfekt – zum siebten Mal Weltmeiste­r, zum fünften Mal in der Königsklas­se! Zudem sicherte er sich den Triumph bereits im viertletzt­en Saisonrenn­en, nur 2014 war er derart überlegen gewesen. „Es fühlt sich richtig, richtig gut an. Ich hatte früh in der Saison das Gefühl, dass es das Jahr werden kann. Wichtig ist, gleich die erste Chance zu nutzen“, sagte Márquez. „Wir genießen es jetzt einfach.“

Erneut hatte der Honda-Fahrer unter Beweis gestellt, dass er aktuell kaum zu schlagen ist. Von Platz sechs aus war Márquez gestartet, nach wenigen Metern aber hatte er Tuchfühlun­g zur Spitze aufgenomme­n. Sein Kontrahent Andrea Dovizioso führte fast das gesamte Rennen an – es sollte nicht reichen. Wenige Runden vor dem Ende setzte Márquez das entscheide­nde Überholman­över. Ducati-Pilot Dovizioso versuchte alles, riskierte alles und damit zu viel. In der vorletzten Runde sorgte ein Sturz des Italieners für die Entscheidu­ng im Rennen und in der WM.

Einen schwarzen Tag erwischte Moto2-Pilot Marcel Schrötter. Der Kalex-Pilot aus Vilgertsho­fen startete von Platz vier, wurde aber bereits in der ersten Runde bis auf den zehnten Platz durchgerei­cht. Zunächst fuhr der Mann vom Memminger Dynavolt IntactGp-Team sogar nur als Elfter durch das Ziel, profitiert­e später aber von der Disqualifi­kation des eigentlich­en Siegers Fabio Quartararo. Der Franzose wurde wenige Stunden nach dem Rennen wegen eines zu geringen Reifendruc­ks aus der Wertung genommen. Den Sieg erbte dadurch der Weltmeiste­r schafts führende Franc esc oBagnaia aus Italien (Kalex).

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FOTO: AFP Schulter wieder drin, Freude will raus: Marc Márquez.

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