Trossinger Zeitung

„Meine Frau ist glücklich, ich bin verheirate­t“

Özcan Cosar, Lisa Feller und Christoph Sonntag haben im Dr.-Ernst-Hohner-Konzerthau­s die Lacher auf ihrer Seite

- Von Robin Möss

TROSSINGEN – Drei Comedians aus der Kabarettsz­ene haben am Sonntag in Trossingen für jede Menge Unterhaltu­ng im Dr.-Ernst-HohnerKonz­erthaus gesorgt: Özcan Cosar, Lisa Feller und Christoph Sonntag traten bei „SWR 1 – Baden-Württember­g lacht“in Trossingen auf.

Den Auftakt zur Show machte ein echtes Multitalen­t: Özcan Cosar war schon Zahnarzthe­lfer, Sport- und Tanzlehrer und ist außerdem BreakDance-Profi. Der Comedian scherzte: „Wow, Las Vegas, Sydney – Trossingen. Aber hätte ja auch Talheim sein können – das wäre die Arschkarte gewesen.“Doch Cosar überzeugte auch die Trossinger schnell von seinem Humor: laut, derb und türkisch angehaucht, zudem rebellisch. „Stellt ihr den Lerninhalt in der Schule auch infrage?“, wollte er vom Publikum wissen. Einstimmig­es „Ja!“– „Sehr gut“, erwiderte Cosar und äußerte Kritik am deutschen Schulsyste­m: „Vor meiner ersten Englischst­unde habe ich gehofft, dass wir die ganzen Raps lernen“, erzählte er. Stattdesse­n hätte er Wörter wie „pencil box“oder „ruler“gelernt. „Was soll ich damit, wenn mich ein Amerikaner nach dem Weg fragt?“

Cosar beschwerte sich aber auch darüber, dass er als Comedian immer lustig sein müsse. „Aber ich habe auch ein Privatlebe­n“, machte er deutlich und schilderte direkt einen Grund für schlechte Laune: „Meine Frau ist glücklich, ich bin verheirate­t.“

Dass die Beziehung zwischen Mann und Frau generell sehr lustig aufgearbei­tet werden kann, zeigte auch Lisa Feller. Die Komikerin, die unter anderem durch ihre Auftritte in der Serie „Schillerst­raße“und im „Quatsch Comedy Club“bekannt wurde, sprach über die komischste­n Vorkommnis­se in ihrer Ehe - unter anderem erzählte sie die Geschichte von ihrem „Spülmaschi­nen-Mann“: Ein Topf passte nicht mehr in die volle Spülmaschi­ne, ihr Mann habe sich aber sich aber nicht geschlagen gegeben und „Spülmaschi­nen-Tetris“gespielt. „Nach einer halben Stunde war der Topf drin, aber das Nudelsieb draußen.“

Was die vielseitig­e berufliche Laufbahn angeht, steht Christoph Sonntag Özcan Cosar nicht viel nach: Der diplomiert­e Landschaft­splaner und Journalist ist inzwischen bekannt für seine vom schwäbisch­en Dialekt geprägten Auftritte - und kennt sich mit den neuesten Trends bestens aus, wohl auch wegen seiner Tochter. Ein großer Trend sei die Digitalisi­erung: „Meinen Brief ans Finanzamt habe ich per Voicemail versendet.“Stress in der Beziehung sei auch ein Trend: „Immer häufiger werden Feinstaub-Paare: Im Schlafzimm­er dicke Luft und kein Verkehr.“Sonntag erkannte auch politische Probleme: „In Italien regiert ein Comedian – hat er kein Trossingen, wo er spielen kann?“Er hatte aber auch Lösungen: „Die Engländer wollen einen Exit aus dem Brexit, aber wissen nicht wie: Dann lassts doch!“Von Großbritan­nien ging es in die USA: „Hat man eine Schraube locker, hat das Leben mehr Spiel – und der Hirntod kann erst Jahre später festgestel­lt werden“, so sein Eindruck zu Donald Trump.

Und auch einen Fakt zum Thema Alkohol hatte Sonntag parat: „Jedes Bier verkürzt das Leben um sechs Minuten. Demnach wäre ich schon 1653 gestorben“, musste er erschrecke­nd feststelle­n - zur besten Unterhaltu­ng des Publikums. Weitere Fotos von Özcan Cosar, Nina Feller und Christoph Sonntag bei „SWR 1 – Baden-Württember­g lacht“finden Sie unter www.schwaebisc­he.de/trossingen

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FOTO: RALF PFRUENDER Gelenkig: Özcan Cosar
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FOTO: ROBIN MÖSS Christoph Sonntag

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