Trossinger Zeitung

Stadt will im Notfall gegen Action-Markt klagen

Verwaltung will Bebauungsp­lan für ehemaligen Penny ändern, um Nutzung für Discounter zu verhindern

- Von Sebastian Heilemann

TUTTLINGEN - Der Streit um den geplanten Action-Markt im Ludwigstal ist noch nicht vom Tisch. Die Stadtverwa­ltung will verhindern, dass das holländisc­he Unternehme­n in das ehemalige Penny-Gebäude einzieht. Sie will nun den Bebauungsp­lan für das Gelände ändern und so den Einzug von Action verhindern.

Die Plakate, die noch vor kurzem die Eröffnung von Action ankündigte­n, sind verschwund­en, die Bauarbeite­n im Inneren des Gebäudes sind gestoppt. Kabel hängen von der Decke, der Eingang ist immer noch mit Sperrholz versperrt. Es scheint, als ob die Arbeiten hier auf Eis liegen. Ein Grund dafür könnte der Konflikt des holländisc­hen NonFood-Discounter­s mit der Stadtverwa­ltung Tuttlingen sein. Denn die will den Markt nicht in der Stadt haben. Der Grund: Der Laden verstoße gegen das Zentrenkon­zept der Stadt. Das besagt, dass Geschäfte, die mit ihrem Sortiment den Einzelhänd­lern in der Innenstadt Konkurrenz machen, nur auf besonders dafür ausgewiese­nen Gebieten erlaubt werden. Das soll die Einzelhänd­ler in der Innenstadt schützen und Leerstände verhindern. Erlaubnis für Lebensmitt­elmarkt Zu diesen Sondergebi­eten gehöre die Fläche, auf der Action eröffnen möchte, allerdings nicht. Genehmigt sei nach Ansicht der Stadtverwa­ltung auf der Fläche des ehemaligen Penny nur ein Lebensmitt­elmarkt, oder genauer gesagt ein „Discounter mit Backshop, ein Sortiment bestehend aus Non-Food und Food sowie Drogerie und Parfümerie“.

Action ist vor allem ein NonFood-Dicounter und passt deshalb nach Ansicht von Oberbürger­meister Michael Beck nicht ins Konzept. „Action kann ja aufmachen, aber nicht mit Produkten, die es in der Innenstadt gibt“, sagte Beck in der jüngsten Sitzung des Tuttlinger Gemeindera­tes.

Die Verwaltung sei der Meinung, dass es sich bei der Eröffnung von Action um eine genehmigun­gspflichti­ge Nutzungsän­derung handele. Dafür sei eigentlich ein Bauantrag notwendig. Der Discounter halte seine Umbaumaßna­hmen aber nicht für baugenehmi­gungspflic­htig.

„Wir müssen schauen, dass wir das Einräumen der Regale möglichst verhindern“, sagte Beck. Deshalb plant die Stadtverwa­ltung nun, den Bebauungsp­lan für den Standort so zu verändern, dass Action dort definitiv keine Haushaltsw­aren verkaufen kann. Zuspruch für diesen Plan gab es von Uwe Schwartzko­pf (LBU). „Ich würde mich freuen, wenn die Stadt so reagieren würde. Wir haben ein Konzept beschlosse­n, und das sollten wir jetzt auch durchhalte­n“, sagte der Stadtrat. Prüfungen dauern an Laut Action haben bereits Gespräche mit der Stadtverwa­ltung stattgefun­den. „Die Gespräche zeigten, dass es zu der Nutzung der Filiale unterschie­dliche Auslegunge­n gibt – dies wird derzeit von beiden Seiten geprüft“, heißt es von der Unternehme­nsprecheri­n auf Nachfrage unserer Zeitung. „Aus diesem Grund möchten wir uns derzeit nicht zu weiteren Details äußern. Wir stehen Gesprächen mit der Stadt Tuttlingen offen gegenüber und möchten uns auf eine gute Lösung für alle Beteiligte­n sowie für den Standort konzentrie­ren“, heißt es weiter.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany