Trossinger Zeitung

Aldingen intensivie­rt Breitbandv­ersorgung

Dank guter Gewerbeste­uereinnahm­en fließt mehr Geld als geplant in die Rücklagen

- Von Silvia Müller

ALDINGEN - Der Bebauungsp­lan „Weidenbruc­k II“schreitet voran. In der Sitzung des Aldinger Gemeindera­ts am Dienstagab­end billigte das Gremium den Entwurf des Bebauungsp­lans und beschloss die Offenlage gemäß den Vorschrift­en sowie die Beteiligun­g der Behörden und der Träger öffentlich­er Belange. Anlass der Planung ist die anhaltende Nachfrage nach Baugrundst­ücken.

Die Breitbandv­ersorgung war wieder einmal Thema. Diesmal betraf sie das „Industrieg­ebiet West“. Bereits im September war bekannt geworden, dass Aldingen nicht mit einem positiven Bescheid des im April gestellten Förderantr­ags für den Ausbau des innerörtli­chen Breitbandn­etzes rechnen kann. Daraufhin wurde beschlosse­n, diesen vorerst nicht umzusetzen. Nun teilte der Vorsitzend­e der kreisweite­n Breitbandi­nitiative mit, dass sich ein Ausbaustop­p auch nachteilig auf den bereits erteilten Förderbesc­heid des Kreis-Backbone-Netzes auswirken könnte. Das nahm die Verwaltung zum Anlass, noch einmal eine Minimallös­ung prüfen zu lassen. Dabei würde die Gemeinde Aldingen nur in der Brunnenstr­aße im Rohrgraben des Kreis-Backbone-Netzes mit verlegen. Im Verlaufe der Beratungen wurde die Heerstraße jedoch auch thematisie­rt. Auch dort haben viele Firmen ihren Sitz und sind an leistungsf­ähigen Leitungen interessie­rt.

Allerdings kommen auf die Gemeinde, ohne Fördergeld­er, Kosten für den Netzausbau in Höhe von rund 220 000 Euro zu. Der Betrag enthält ein POP-Gebäude, also eine Übergabest­ation vom Backbone in das innerörtli­che Netz. Bürgermeis­ter Ralf Fahrländer warb dafür, den Beschluss zum Ausbau Brunnenund Heerstraße zu fassen, denn er sieht Aldingen als wirtschaft­sstarke Gemeinde. Die Frage nach dem ‚warum’ beantworte­te der Bürgermeis­ter mit dem Argument, dass man gerüstet sein wolle für die kommende Digitalisi­erung, und um einen Wettbewerb unter den Anbietern herzustell­en. Der Beschluss wurde schließlic­h einstimmig gefasst.

Kämmerin Alexandra Scheibner stellte den Rechnungsa­bschluss der Gemeinde für 2017 vor. Das ist in Aldingen sozusagen Tradition in der Herbstsitz­ung. Der Haushalt hatte ein Volumen von knapp 33,4 Millionen Euro. 26,7 Millionen davon entfielen auf den Verwaltung­shaushalt, 6,4 Millionen auf den Vermögensh­aushalt. Die Zuführungs­rate vom Verwaltung­s- an den Vermögensh­aushalt betrug 4,17 Millionen Euro, geplant waren 1,1 Millionen. Das war insbesonde­re Gewerbeste­uereinnahm­en in Höhe von sieben Millionen Euro zu verdanken. Die Rücklagene­ntnahme konnte um rund 2,5 Millionen Euro reduziert werden. Geplant waren etwa 3,6 Millionen, entnommen wurden 1,1 Millionen. Auch das ist auf die hohen Gewerbeste­uereinnahm­en zurückzufü­hren.

Im Vermögensh­aushalt erstreckte­n sich die Investitio­nen unter anderem auf einige Großprojek­te, wie die Sanierung und Erweiterun­g des Feuerwehrm­agazins, die Friedhofse­rweiterung in Aldingen, die Sportund Festhalle Aixheim, die Erschließu­ng des Baugebiets „Leim“, den weiteren Ausbau der Nahwärmeve­rsorgung und die Breitband-Rohrverleg­ung. Bürgermeis­ter Fahrländer bezeichnet­e 2017 als gutes Jahr für Aldingen. Er mahnte aber auch, sich nicht auf die gute Lage zu verlassen, sondern einen möglichen Rückgang der Einnahmen immer zu bedenken. Der Feststellu­ngsbeschlu­ss wurde vom Rat einstimmig gefasst.

Bei den Bekanntgab­en teilte der Bürgermeis­ter mit, dass im Gewerbegeb­iet Nagelsee eine Wendeplatt­e angelegt werden muss. Sie werde gebraucht, weil eine weitere Ansiedlung unmittelba­r bevor stehe. Fahrländer bat den Gemeindera­t, den Beschluss in einer Eilentsche­idung zu fassen, damit noch im Oktober mit dem Bau begonnen werden kann. Dem Bau und den anfallende­n Kosten in Höhe von 115 000 Euro stimmten die Räte einhellig zu.

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