Aldingen intensiviert Breitbandversorgung
Dank guter Gewerbesteuereinnahmen fließt mehr Geld als geplant in die Rücklagen
ALDINGEN - Der Bebauungsplan „Weidenbruck II“schreitet voran. In der Sitzung des Aldinger Gemeinderats am Dienstagabend billigte das Gremium den Entwurf des Bebauungsplans und beschloss die Offenlage gemäß den Vorschriften sowie die Beteiligung der Behörden und der Träger öffentlicher Belange. Anlass der Planung ist die anhaltende Nachfrage nach Baugrundstücken.
Die Breitbandversorgung war wieder einmal Thema. Diesmal betraf sie das „Industriegebiet West“. Bereits im September war bekannt geworden, dass Aldingen nicht mit einem positiven Bescheid des im April gestellten Förderantrags für den Ausbau des innerörtlichen Breitbandnetzes rechnen kann. Daraufhin wurde beschlossen, diesen vorerst nicht umzusetzen. Nun teilte der Vorsitzende der kreisweiten Breitbandinitiative mit, dass sich ein Ausbaustopp auch nachteilig auf den bereits erteilten Förderbescheid des Kreis-Backbone-Netzes auswirken könnte. Das nahm die Verwaltung zum Anlass, noch einmal eine Minimallösung prüfen zu lassen. Dabei würde die Gemeinde Aldingen nur in der Brunnenstraße im Rohrgraben des Kreis-Backbone-Netzes mit verlegen. Im Verlaufe der Beratungen wurde die Heerstraße jedoch auch thematisiert. Auch dort haben viele Firmen ihren Sitz und sind an leistungsfähigen Leitungen interessiert.
Allerdings kommen auf die Gemeinde, ohne Fördergelder, Kosten für den Netzausbau in Höhe von rund 220 000 Euro zu. Der Betrag enthält ein POP-Gebäude, also eine Übergabestation vom Backbone in das innerörtliche Netz. Bürgermeister Ralf Fahrländer warb dafür, den Beschluss zum Ausbau Brunnenund Heerstraße zu fassen, denn er sieht Aldingen als wirtschaftsstarke Gemeinde. Die Frage nach dem ‚warum’ beantwortete der Bürgermeister mit dem Argument, dass man gerüstet sein wolle für die kommende Digitalisierung, und um einen Wettbewerb unter den Anbietern herzustellen. Der Beschluss wurde schließlich einstimmig gefasst.
Kämmerin Alexandra Scheibner stellte den Rechnungsabschluss der Gemeinde für 2017 vor. Das ist in Aldingen sozusagen Tradition in der Herbstsitzung. Der Haushalt hatte ein Volumen von knapp 33,4 Millionen Euro. 26,7 Millionen davon entfielen auf den Verwaltungshaushalt, 6,4 Millionen auf den Vermögenshaushalt. Die Zuführungsrate vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt betrug 4,17 Millionen Euro, geplant waren 1,1 Millionen. Das war insbesondere Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von sieben Millionen Euro zu verdanken. Die Rücklagenentnahme konnte um rund 2,5 Millionen Euro reduziert werden. Geplant waren etwa 3,6 Millionen, entnommen wurden 1,1 Millionen. Auch das ist auf die hohen Gewerbesteuereinnahmen zurückzuführen.
Im Vermögenshaushalt erstreckten sich die Investitionen unter anderem auf einige Großprojekte, wie die Sanierung und Erweiterung des Feuerwehrmagazins, die Friedhofserweiterung in Aldingen, die Sportund Festhalle Aixheim, die Erschließung des Baugebiets „Leim“, den weiteren Ausbau der Nahwärmeversorgung und die Breitband-Rohrverlegung. Bürgermeister Fahrländer bezeichnete 2017 als gutes Jahr für Aldingen. Er mahnte aber auch, sich nicht auf die gute Lage zu verlassen, sondern einen möglichen Rückgang der Einnahmen immer zu bedenken. Der Feststellungsbeschluss wurde vom Rat einstimmig gefasst.
Bei den Bekanntgaben teilte der Bürgermeister mit, dass im Gewerbegebiet Nagelsee eine Wendeplatte angelegt werden muss. Sie werde gebraucht, weil eine weitere Ansiedlung unmittelbar bevor stehe. Fahrländer bat den Gemeinderat, den Beschluss in einer Eilentscheidung zu fassen, damit noch im Oktober mit dem Bau begonnen werden kann. Dem Bau und den anfallenden Kosten in Höhe von 115 000 Euro stimmten die Räte einhellig zu.