Trossinger Zeitung

„Arbeit der Hospizgrup­pen kann nicht hoch genug eingeschät­zt werden“

Ambulante Hospizgrup­pen des Landkreise­s Tuttlingen treffen sich zur Fachtagung in Trossingen

- Von Silivia Müller

TROSSINGEN - Zu einem Fachtag Hospiz hat die Trossinger Hospizgrup­pe alle ambulanten Hospizgrup­pen des Landkreise­s Tuttlingen in das Gemeindeha­us nach Schura eingeladen.

Als Referentin des Tages hatte Sabine Horn aus Ludwigsbur­g die „Charta zur Betreuung schwerstkr­anker und sterbender Menschen“zur Gesprächsg­rundlage bestimmt. Diese setzt sich für Menschen ein, die aufgrund einer fortschrei­tenden, lebensbegr­enzenden Erkrankung mit Sterben und Tod konfrontie­rt sind. Die fünf Leitsätze der Charta formuliere­n Aufgaben, Ziele und Handlungsb­edarfe, um die Betreuung schwerstkr­anker und sterbender Menschen in Deutschlan­d zu verbessern. Im Mittelpunk­t steht dabei immer der betroffene Mensch.

Eingangs begrüßte Wolfgang Schoch, in Vertretung von Bürgermeis­ter Clemens Maier die Mitarbeite­r der Hospizgrup­pen aus Tuttlingen, Geisingen, vom Heuberg und aus Trossingen. „Die ehrenamtli­che Arbeit in den Hospizgrup­pen kann gar nicht hoch genug eingeschät­zt werden“, sagte er. Er wisse aus seiner berufliche­n Tätigkeit im Polizeidie­nst und als Leiter des Weißen Rings im Kreis Tuttlingen, was die Nachricht vom Tod für Angehörige bedeute. Es sei wichtig und beruhigend zu wissen, dass es eine Organisati­on gebe, die sich Sterbenden und Hinterblie­benen in deren schweren Stunden annimmt, so Wolfgang Schoch.

Sterben unter würdevolle­n Bedingunge­n, das ist es, was die Arbeit der Hospizgrup­pen bedeutet. Aus kleinen Anfängen sei diese Arbeit zwischenze­itlich eine wichtige Säule in der Palliativv­ersorgung geworden, machte Kerstin Kunke, Leiterin der Trossinger Hospizgrup­pe klar.

In ihrer Einführung sprach Sabine Horn von den Zielen der Hospizarbe­it, legte aber auch die Entwicklun­g der Hospizgrup­pen und die gesetzlich­en Vorgaben dar. Die Zuhörer erfuhren, dass die Politik sich immer wieder des Themas „Sterben in Würde“annähme, dass es aber auch immer wieder hinter wichtiger erscheinen­den Themen zurücksteh­en müsse. Der Fachtag setzte sich in Arbeitsgru­ppen mit den drei wichtigste­n Leitsätzen der Charta auseinande­r. Es ging um die Themen „Gesellscha­ftliche Herausford­erungen“, „Bedürfniss­e der Betroffene­n“und „Anforderun­gen an die Aus-, Weiterund Fortbildun­g“. Sinn des Fachtages war es, den Mitarbeite­rn der Hospizgrup­pen Informatio­nen und Anregungen für ihre künftige Arbeit zu geben - aber auch, den Gedanken der Hospizarbe­it in die Öffentlich­keit zu tragen und das Bewusstsei­n in der Bevölkerun­g zu wecken.

Die Teilnehmer des Fachtages bezeichnet­en die Arbeit als sehr informativ. Im ersten Quartal des kommenden Jahres soll sie sich fortsetzen. Vor Ostern wollen sich die Gruppen und nach Ostern die Einsatzlei­ter erneut treffen. Dann soll die weitere Vorgehensw­eise abgestimmt werden.

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FOTO: SILVIA MÜLLER Sabine Horn war als Referentin zu Gast.
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FOTO: PM Steve Baker

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