„Arbeit der Hospizgruppen kann nicht hoch genug eingeschätzt werden“
Ambulante Hospizgruppen des Landkreises Tuttlingen treffen sich zur Fachtagung in Trossingen
TROSSINGEN - Zu einem Fachtag Hospiz hat die Trossinger Hospizgruppe alle ambulanten Hospizgruppen des Landkreises Tuttlingen in das Gemeindehaus nach Schura eingeladen.
Als Referentin des Tages hatte Sabine Horn aus Ludwigsburg die „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen“zur Gesprächsgrundlage bestimmt. Diese setzt sich für Menschen ein, die aufgrund einer fortschreitenden, lebensbegrenzenden Erkrankung mit Sterben und Tod konfrontiert sind. Die fünf Leitsätze der Charta formulieren Aufgaben, Ziele und Handlungsbedarfe, um die Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland zu verbessern. Im Mittelpunkt steht dabei immer der betroffene Mensch.
Eingangs begrüßte Wolfgang Schoch, in Vertretung von Bürgermeister Clemens Maier die Mitarbeiter der Hospizgruppen aus Tuttlingen, Geisingen, vom Heuberg und aus Trossingen. „Die ehrenamtliche Arbeit in den Hospizgruppen kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden“, sagte er. Er wisse aus seiner beruflichen Tätigkeit im Polizeidienst und als Leiter des Weißen Rings im Kreis Tuttlingen, was die Nachricht vom Tod für Angehörige bedeute. Es sei wichtig und beruhigend zu wissen, dass es eine Organisation gebe, die sich Sterbenden und Hinterbliebenen in deren schweren Stunden annimmt, so Wolfgang Schoch.
Sterben unter würdevollen Bedingungen, das ist es, was die Arbeit der Hospizgruppen bedeutet. Aus kleinen Anfängen sei diese Arbeit zwischenzeitlich eine wichtige Säule in der Palliativversorgung geworden, machte Kerstin Kunke, Leiterin der Trossinger Hospizgruppe klar.
In ihrer Einführung sprach Sabine Horn von den Zielen der Hospizarbeit, legte aber auch die Entwicklung der Hospizgruppen und die gesetzlichen Vorgaben dar. Die Zuhörer erfuhren, dass die Politik sich immer wieder des Themas „Sterben in Würde“annähme, dass es aber auch immer wieder hinter wichtiger erscheinenden Themen zurückstehen müsse. Der Fachtag setzte sich in Arbeitsgruppen mit den drei wichtigsten Leitsätzen der Charta auseinander. Es ging um die Themen „Gesellschaftliche Herausforderungen“, „Bedürfnisse der Betroffenen“und „Anforderungen an die Aus-, Weiterund Fortbildung“. Sinn des Fachtages war es, den Mitarbeitern der Hospizgruppen Informationen und Anregungen für ihre künftige Arbeit zu geben - aber auch, den Gedanken der Hospizarbeit in die Öffentlichkeit zu tragen und das Bewusstsein in der Bevölkerung zu wecken.
Die Teilnehmer des Fachtages bezeichneten die Arbeit als sehr informativ. Im ersten Quartal des kommenden Jahres soll sie sich fortsetzen. Vor Ostern wollen sich die Gruppen und nach Ostern die Einsatzleiter erneut treffen. Dann soll die weitere Vorgehensweise abgestimmt werden.